Post by Carla SchneiderPost by Martin SchadeIch komme daher auf die Frage, ob es fundierte Überlegungen gibt,
wie man einen Lander - länger als 1½ h in Betrieb halten kann
Die Russen wollen mit Venera D 2025 einen ganzen Monat auf der Oberflaeche
durchhalten. Wie sie das machen wollen bei 470°C konnte ich nicht finden.
jo, das habe ich auch gefunden.
Post by Carla SchneiderBisher hat man das gemacht indem man einen Stoff mit hoher Schmelzwaerme mitfuehrte
der das innere der gut isolierten Kapsel kuehlt. Wenn alles geschmolzen ist, ist schluss.
D.h. man braucht gute Isolierung und extrem low-power Elektronik.
Eine Kaeltemaschine waere zwar auch moeglich, man muesste dann aber eine Nukleare
Energieversorgung haben - oder Solarzellen die bei 470°C noch
funktionieren.
https://sic.grc.nasa.gov/
Wenn man Halbleiter hat, die bei diesen Temperaturen funktionieren, dann
braucht man nicht zu kühlen, aber für Solarzellen ist es m.W. zu trübe. Ohne
Kernenergiequelle wird es nicht gehen. Falls die Elektronik 470 °C aushält,
genügen Isotopenbatterien, ansonsten muß ein Reaktor mitgeommen werden, der
dann ein Gas oder eine Flüssigkeit auf mehr als (470+273)*2 = 1486 °C
aufheizt. Das schickt man dann durch eine Wärmekraft- maschine und treibt
Kältemaschine und Fahrmotoren und Meßgeräte damit an.
Post by Carla SchneiderPost by Martin Schade- von der Oberfläche zurück in den Orbit bringen kann.
Ziemlich hoffnungslos, die Schwerkraft der Venus ist fast so gross wie die der Erde,
d.h. man braucht sehr viel Treibstoff.
und Raketen, die bei 90 at Umgebungsdruck arbeiten.
Post by Carla SchneiderMan koennte in der Venus-Atmosphaere in etwa 50km hoehe an Wasserstoff-
oder
Stickstoffballons
schwebende Stationen bauen, dort waeren sogar fuer Menschen angenehme Druck und
Temperaturverhaeltnisse. Da koennte man starten und landen - das aendert aber
nichts am Treibstoffbedarf, aber man koennte Raketen wie auf der Erde verwenden.
"Kurs Minosmond" habe ich auch gelesen, aber bei dem Gedanken, daß - wenn
die Ballone auf- oder abreißen - mein Heim in eine 470 °C heiße Umgebung
absinkt, wäre mir unwohl.
Bei dem hohen Druck wären Hubschrauber sehr effektiv, und Ballone ebenfalls,
zumal CO2 schwerer als Luft ist und Helium noch ehr Auftrieb gäbe, und
Wasserstoff wäre ungefährlicher - ich weiß nicht, ob er mit heißem CO2
reagiert.
Ich komme auf meinen Vorschlag zurück, einige Kometen auf die Venus zu
stürzen, so daß das Wasser das CO2 zu Kohlensäure bindet. Das Problem ist
nur, daß die beim Aufprall sehr viel Wärme frei setzen; man müßte das Eis
langsam an Seilen runterlassen. Dann muß kurzzeitig sehr viel möglichst
kaltes Eis auf die Venus geschüttet werden; wenn wir die Atmoshäre damit auf
Normaltemperatur abkühlen, hätte sich der Druck schon halbiert.
Nur vorher sollte man alles erkunden, damit man sicher ist, daß dort nicht
eventuell doch Leben existiert.
Pflanzen dort auszusetzen, die das CO2 binden, erfordert erstmal Wasser, was
dann aber nicht den Treibhauseffekt verstärken sollte.
Grüße, Martin Schade