Discussion:
"Sanfter" Wiedereintritt - möglich?
(zu alt für eine Antwort)
Herbert Gerstinger
2005-07-28 19:52:36 UTC
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Hallo Gruppe!

Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten, um
möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.

Die Grenze ist der Winkel bei dem das Raumschiff die Erde nur streift und
wieder in den Weltraum hinausfliegt (was fälschlicherweise "von der
Atmosphäre abprallen" genannt wird)

Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B. durch
aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu krümmen und
sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf diese Weise sollte es
möglich sein viel flacher (und somit kühler) einzutreten als es bisher
möglich ist.

Habe ich irgendwas übersehen, bringt das zu wenig oder wäre das tatsächlich
eine sinnvolle Methode?
Matthias Wieser
2005-07-28 20:01:31 UTC
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Post by Herbert Gerstinger
Hallo Gruppe!
Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten, um
möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.
Nein. Zu flache Winkel führen zu zu hoher integraler Wärmelast.

Viele Grüße,

Matthias
Herbert Gerstinger
2005-07-29 06:28:45 UTC
Permalink
Post by Matthias Wieser
Post by Herbert Gerstinger
Hallo Gruppe!
Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten, um
möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.
Nein. Zu flache Winkel führen zu zu hoher integraler Wärmelast.
-v bitte
Matthias Wieser
2005-07-29 22:47:01 UTC
Permalink
Post by Herbert Gerstinger
Post by Matthias Wieser
Post by Herbert Gerstinger
Hallo Gruppe!
Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten, um
möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.
Nein. Zu flache Winkel führen zu zu hoher integraler Wärmelast.
-v bitte
Je steiler, desto höhere G-Kräfte und desto höher der maximale
Wärmestrom. Je flacher, desto geringer die G-Kräfte, aber desto höher
die gesamte Wärmebelastung. Deshalb wählt man für Raumfahrzeuge eine
mittelsteile Bahn.

Viele Grüße,

Matthias
Roland Damm
2005-07-31 09:49:15 UTC
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Moin,
Post by Matthias Wieser
Je steiler, desto höhere G-Kräfte und desto höher der maximale
Wärmestrom. Je flacher, desto geringer die G-Kräfte, aber desto
höher die gesamte Wärmebelastung. Deshalb wählt man für
Raumfahrzeuge eine mittelsteile Bahn.
Na endlich, ich dachte schon ich stehe hier allein mit meiner
Meinung.

CU Rollo
Michael Bueker
2005-07-28 20:17:16 UTC
Permalink
Post by Herbert Gerstinger
Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B. durch
aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu krümmen und
sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf diese Weise sollte es
möglich sein viel flacher (und somit kühler) einzutreten als es bisher
möglich ist.
Habe ich irgendwas übersehen, bringt das zu wenig oder wäre das tatsächlich
eine sinnvolle Methode?
Damit verbringt man aber länger in der atmosphärischen Grenze, was die
aufkommende Hitze evtl. schon wieder erhöht. Außerdem würde die
gekrümmten Flügel sicherlich einen Start schwierig machen, und wenn sie
beweglich wären, nicht stabil genug sein.

~Mik
--
Sona si Latine loqueris.
// Honk if you speak Latin.

From "Informational Latin" by Henry Beard
Herbert Gerstinger
2005-07-29 06:39:16 UTC
Permalink
Post by Michael Bueker
Post by Herbert Gerstinger
Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B. durch
aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu krümmen und
sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf diese Weise sollte es
möglich sein viel flacher (und somit kühler) einzutreten als es bisher
möglich ist.
Habe ich irgendwas übersehen, bringt das zu wenig oder wäre das
tatsächlich eine sinnvolle Methode?
Damit verbringt man aber länger in der atmosphärischen Grenze, was die
aufkommende Hitze evtl. schon wieder erhöht.
Meiner Meinung nach entsteht die Hitze durch die Umwandlung der kinetischen
Energie des Raumschiffs - diese Energie sollte immer in etwa gleich groß
sein, bei einen flacheren Winkel hat man nur mehr Zeit sie abzustrahlen.

Außerdem sollten Flügel nicht nur einen flacheren Winkel ermöglichen,
sondern es danach noch erlauben länger in höheren (dünneren) Schichten der
Atmosphäre zu bleiben. - Und möglicherweise auf so vermeiden dass sich das
Raumschiff überhaupt stärker aufheizt.
Post by Michael Bueker
Außerdem würde die
gekrümmten Flügel sicherlich einen Start schwierig machen,
??? Wozu gekrümmte Flügel?

Flugzeuge können mit ganz normalen Flügeln wunderbar Kurven fliegen.
Post by Michael Bueker
und wenn sie
beweglich wären, nicht stabil genug sein.
Auf Flugzeugträgern werden die Flügel auch hochgeklappt oder ähnliches ohne
das das irgendwelche Auswirkungen auf die Stabilität hätte.
Roland Damm
2005-07-29 21:45:07 UTC
Permalink
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Post by Michael Bueker
Damit verbringt man aber länger in der atmosphärischen Grenze,
was die aufkommende Hitze evtl. schon wieder erhöht.
Meiner Meinung nach entsteht die Hitze durch die Umwandlung der
kinetischen Energie des Raumschiffs - diese Energie sollte immer
in etwa gleich groß sein, bei einen flacheren Winkel hat man nur
mehr Zeit sie abzustrahlen.
Rechne mal die Energie aus, die in dem Raumschiff steckt. Wenn die
ganze Energie als Wärme in das Raumschiff gehen würde, dann wäre
jeder Hitzeschutzschild überflüssig, es sei denn das gesamte Schiff
besteht aus Keramik, inclusive Insassen.

Durch den Staudruck an der Nase (und anderswo auch) wird die Luft
zusammengedrückt und erwärmt sich dadurch. Die Temperatur ist dabei
nur von der Atmosphärentemperatur und der Fluggeschwindigkeit
abhängig. Ergo sobald das Schiff durch die Atmosphäre fliegt, ist
es von verdammt heißem Gas umgeben. Gebremst wird das Schiff aber
durch den Staudruck, der ist obendrein von der Dichte der
Atmosphäre abhängig. Gut, so ganz einfach wie jetzt geschildert ist
die Sache auch nicht, aber was ich sagen will: ein längerer Flug
durch dünne Atmosphäre ändert nichts an der zu ertragenden
Temperatur, nur die Einwirkungszeit dieser Temperatur würde sich
vergrößern. Und das ist nicht gewollt.
Post by Herbert Gerstinger
Außerdem sollten Flügel nicht nur einen flacheren Winkel
ermöglichen, sondern es danach noch erlauben länger in höheren
(dünneren) Schichten der Atmosphäre zu bleiben. - Und
möglicherweise auf so vermeiden dass sich das Raumschiff überhaupt
stärker aufheizt.
Die Temperatur bliebe, nur die Dauer würde zunehmen. Das hilft nicht
weiter.
Post by Herbert Gerstinger
Auf Flugzeugträgern werden die Flügel auch hochgeklappt oder
ähnliches ohne das das irgendwelche Auswirkungen auf die
Stabilität hätte.
Na ja, du kennst die ganze Shuttle-Diskussion und kommst jetzt mit
dem Vorschlag, die Flügel beweglich anzubauen? Was meinst du was
passiert, wenn in den Spalt heißes Plasma eindringt? Den
NASA-Leuten sind schon unter viel kontrollierbareren Bedingungen
Dichtungen weggeflogen...

CU Rollo
Herbert Gerstinger
2005-07-30 13:09:32 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Post by Herbert Gerstinger
Außerdem sollten Flügel nicht nur einen flacheren Winkel
ermöglichen, sondern es danach noch erlauben länger in höheren
(dünneren) Schichten der Atmosphäre zu bleiben. - Und
möglicherweise auf so vermeiden dass sich das Raumschiff überhaupt
stärker aufheizt.
Die Temperatur bliebe, nur die Dauer würde zunehmen. Das hilft nicht
weiter.
Doch.

Wenn die Luft hundertmal dünner ist, dann steckt in ihr auch nur ein
Hunderdstel der Hitzeenergie - bei gleicher Temperatur.

Der Sonnenwind hat z.B. eine "Temperatur" von 50000 bis 200000 K.

Das heißt ein Raumschiff in Erdnähe muß STÄNDIG eine Temperatur von 50.000
bis 200.000 Grad "aushalten".

Weil der Sonnenwind aber so dünn ist, ist das kein Problem.
Roland Damm
2005-07-31 09:47:55 UTC
Permalink
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Post by Roland Damm
Die Temperatur bliebe, nur die Dauer würde zunehmen. Das hilft
nicht weiter.
Doch.
Wenn die Luft hundertmal dünner ist, dann steckt in ihr auch nur
ein Hunderdstel der Hitzeenergie - bei gleicher Temperatur.
Wenn die Luft dünner ist, bremst sie aber auch weniger und bremsen
will man ja doch irgendwie mal irgendwann.
Post by Herbert Gerstinger
Der Sonnenwind hat z.B. eine "Temperatur" von 50000 bis 200000 K.
Und der bremst auch kaum. Und kaum bremsen bedeutet auch kaum
Auftrieb, den man aber bräuchte um mit weniger als
Orbitalgeschwindigkeit die Erde zu umrunden.

CU Rollo
Bernd Leitenberger
2005-07-29 05:37:22 UTC
Permalink
Post by Herbert Gerstinger
Hallo Gruppe!
Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten, um
möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.
Die Grenze ist der Winkel bei dem das Raumschiff die Erde nur streift und
wieder in den Weltraum hinausfliegt (was fälschlicherweise "von der
Atmosphäre abprallen" genannt wird)
Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B. durch
aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu krümmen und
sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf diese Weise sollte es
möglich sein viel flacher (und somit kühler) einzutreten als es bisher
möglich ist.
Habe ich irgendwas übersehen, bringt das zu wenig oder wäre das tatsächlich
eine sinnvolle Methode?
Sänger hat mal den Antipodengleiter durchgerechnet, bei dem ein
geflügelter Gleiter wie ein Stein über die Atmosphäre gehüpft ist und
dadurch viel größere Distanzen als ein rein blassitisch geflogenes
Projektil zurückgelegt hat es wäre sogar fast eine Erdumkreosung möglich
gewesen. Ob dies aber die Belastung reduziert weiss ich nicht.

Tschau Bernd
Michael Weber
2005-07-29 14:19:10 UTC
Permalink
Post by Bernd Leitenberger
Post by Herbert Gerstinger
Hallo Gruppe!
Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten, um
möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.
Die Grenze ist der Winkel bei dem das Raumschiff die Erde nur streift und
wieder in den Weltraum hinausfliegt (was fälschlicherweise "von der
Atmosphäre abprallen" genannt wird)
Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B. durch
aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu krümmen und
sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf diese Weise sollte es
möglich sein viel flacher (und somit kühler) einzutreten als es bisher
möglich ist.
Habe ich irgendwas übersehen, bringt das zu wenig oder wäre das tatsächlich
eine sinnvolle Methode?
Sänger hat mal den Antipodengleiter durchgerechnet, bei dem ein
geflügelter Gleiter wie ein Stein über die Atmosphäre gehüpft ist und
dadurch viel größere Distanzen als ein rein blassitisch geflogenes
Projektil zurückgelegt hat es wäre sogar fast eine Erdumkreosung möglich
gewesen. Ob dies aber die Belastung reduziert weiss ich nicht.
Tschau Bernd
Sänger war schon sehr geil. Verkanntes Genie. Man muß ja nichtmal ne
Erdumrundung machen. Sanftes abgleiten in Australien von Frankfurt Main
Tower reicht doch schon.

Moin
Carla Schneider
2005-07-29 21:02:31 UTC
Permalink
Post by Michael Weber
Post by Bernd Leitenberger
Post by Herbert Gerstinger
Hallo Gruppe!
Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten, um
möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.
Die Grenze ist der Winkel bei dem das Raumschiff die Erde nur streift und
wieder in den Weltraum hinausfliegt (was fälschlicherweise "von der
Atmosphäre abprallen" genannt wird)
Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B. durch
aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu krümmen und
sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf diese Weise sollte es
möglich sein viel flacher (und somit kühler) einzutreten als es bisher
möglich ist.
Habe ich irgendwas übersehen, bringt das zu wenig oder wäre das tatsächlich
eine sinnvolle Methode?
Sänger hat mal den Antipodengleiter durchgerechnet, bei dem ein
geflügelter Gleiter wie ein Stein über die Atmosphäre gehüpft ist und
dadurch viel größere Distanzen als ein rein blassitisch geflogenes
Projektil zurückgelegt hat es wäre sogar fast eine Erdumkreosung möglich
gewesen. Ob dies aber die Belastung reduziert weiss ich nicht.
Tschau Bernd
Sänger war schon sehr geil. Verkanntes Genie.
Verkannt war der Herr Saenger eigentlich nicht.
Was mich interessieren wuerde, ist ob ein derartiges Flugzeug
mit der heutigen Technik machbar waere.
Michael Weber
2005-08-11 04:23:06 UTC
Permalink
Post by Carla Schneider
Post by Michael Weber
Sänger war schon sehr geil. Verkanntes Genie.
Verkannt war der Herr Saenger eigentlich nicht.
Was mich interessieren wuerde, ist ob ein derartiges Flugzeug
mit der heutigen Technik machbar waere.
Aber klar. Mir fallen nur gerade die Namen der beiden verschiedenen
Triebwerksarten ein, die man zum jeweiligen Geschwindigkeits/Höhenbereich
benutzt. Alles schon da, seit ein paar Jahren. Dann hüpft man einfach über
die Atmosphäre.

Greetz
MrStupid
2005-07-29 08:45:12 UTC
Permalink
Post by Herbert Gerstinger
Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B. durch
aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu krümmen und
sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf diese Weise sollte es
möglich sein viel flacher (und somit kühler) einzutreten als es bisher
möglich ist.
Ist es nicht sinnvoller, das Schiff möglichst oft "abprallen" zu lassen,
damit es sich wieder abkühlen kann? Oder würde das ständige Aufheizen
und Abkühlen nur zusätzliche Probleme verursachen?
Michael Bueker
2005-07-29 10:09:32 UTC
Permalink
Post by MrStupid
Ist es nicht sinnvoller, das Schiff möglichst oft "abprallen" zu lassen,
damit es sich wieder abkühlen kann? Oder würde das ständige Aufheizen
und Abkühlen nur zusätzliche Probleme verursachen?
Wie willst du denn dann jemals in die Atmosphäre _eintreten_? Abprallen
kann man ja, sooft man lustig ist, aber es bringt einen nich näher zur Erde.

~Mik
--
Linux is now being used by the US Military - brought to you by Private
Network, Major Distribution, Colonel Panic and General Protection Fault!
Karl Unterlechner
2005-07-29 10:39:34 UTC
Permalink
Post by Michael Bueker
Post by MrStupid
Ist es nicht sinnvoller, das Schiff möglichst oft "abprallen" zu lassen,
damit es sich wieder abkühlen kann? Oder würde das ständige Aufheizen
und Abkühlen nur zusätzliche Probleme verursachen?
Wie willst du denn dann jemals in die Atmosphäre _eintreten_? Abprallen
kann man ja, sooft man lustig ist, aber es bringt einen nich näher zur Erde.
Es ist ja ein Abprallen sondern einfach ein weiterfliegen mit einer
geringeren Krümmung als die Erdkrümmung. (Also sozusagen ein Streifen der
Atmosphäre)

Dadurch verliert man Geschwindigkeit und die Maximalentfernung zur Erde
verringert sich (bei einer elliptischen Bahn) mit jeden Streifen solange
bis man eine kreisförmige Bahn in der Atmosphäre hat.
Thorsten Gleumes
2005-07-29 11:20:10 UTC
Permalink
Post by Karl Unterlechner
Dadurch verliert man Geschwindigkeit und die Maximalentfernung zur
Erde verringert sich (bei einer elliptischen Bahn) mit jeden Streifen
solange bis man eine kreisförmige Bahn in der AtmosphÀre hat.
Jetzt mal nur als Gedankenspiel:

Ich setze die Chrew auf eine Bremsrakete, und zünde das Triebwerk.
Sagen wir mal, man schafft es, die Geschwindigkeit auf wenige hundert km/h
abzubremsen.
Könnten die Astronauten sich dann so quasi auf die Erde fallen lassen?

Die Reibungshitze sollte dann doch nicht mehr ins Gewicht fallen.

Quasi ein Abstieg mit Fallschirm und Sauerstoffversorgung.

Wäre so was möglich?

Thorsten
Carla Schneider
2005-07-29 11:26:52 UTC
Permalink
Post by Thorsten Gleumes
Post by Karl Unterlechner
Dadurch verliert man Geschwindigkeit und die Maximalentfernung zur
Erde verringert sich (bei einer elliptischen Bahn) mit jeden Streifen
solange bis man eine kreisförmige Bahn in der Atmosphäre hat.
Ich setze die Chrew auf eine Bremsrakete, und zünde das Triebwerk.
Sagen wir mal, man schafft es, die Geschwindigkeit auf wenige hundert km/h
abzubremsen.
Könnten die Astronauten sich dann so quasi auf die Erde fallen lassen?
Die Reibungshitze sollte dann doch nicht mehr ins Gewicht fallen.
Genau so waere es, aber du braeuchtest dafuer aehnlich viel
Treibstoff wie zum Start - und soviel kann man nicht mitnehmen.
Post by Thorsten Gleumes
Quasi ein Abstieg mit Fallschirm und Sauerstoffversorgung.
Wäre so was möglich?
Sicher - wenn deine Nutzlast im Weltraum zu ueber 90% aus dem
Treibstoff zum Wiedereintritt besteht.
--
http://www.geocities.com/carla_sch/index.html
Thorsten Gleumes
2005-07-29 11:31:02 UTC
Permalink
Post by Carla Schneider
Genau so waere es, aber du braeuchtest dafuer aehnlich viel
Treibstoff wie zum Start - und soviel kann man nicht mitnehmen.
Deshalb ja nur die Astronauten, das dürfte doch werheblich weniger
Treibstoff sein, oder?

Wenn man natürlich das Shuttle retten will gebe ich Dir recht, das wäre
nicht so ohne weiteres machbar.

Thorsten
Michael Weber
2005-07-29 14:29:08 UTC
Permalink
Post by Thorsten Gleumes
Post by Carla Schneider
Genau so waere es, aber du braeuchtest dafuer aehnlich viel
Treibstoff wie zum Start - und soviel kann man nicht mitnehmen.
Deshalb ja nur die Astronauten, das dürfte doch werheblich weniger
Treibstoff sein, oder?
Wenn man natürlich das Shuttle retten will gebe ich Dir recht, das wäre
nicht so ohne weiteres machbar.
Thorsten
Auha, einen Astronauten, 80 KG und Raumanzug 200 Kg von 27000
Stundenkilometern auf erträgliche Weise bremsen ist nicht ohne...

Moin
Thorsten Gleumes
2005-08-01 08:57:40 UTC
Permalink
Post by Michael Weber
Auha, einen Astronauten, 80 KG und Raumanzug 200 Kg von 27000
Stundenkilometern auf erträgliche Weise bremsen ist nicht ohne...
Moin
Hat ja keiner behauptet, dass das einfach ist:-)

Aber wenn ich sehe, welche Kräfte bei einem Schleudersitzausstieg auf den
Piloten wirken, dann sollte so eine Notbremsung auch machbar sein.

Thorsten
Michael Weber
2005-07-29 14:26:03 UTC
Permalink
Post by Thorsten Gleumes
Post by Karl Unterlechner
Dadurch verliert man Geschwindigkeit und die Maximalentfernung zur
Erde verringert sich (bei einer elliptischen Bahn) mit jeden Streifen
solange bis man eine kreisförmige Bahn in der Atmosphäre hat.
Ich setze die Chrew auf eine Bremsrakete, und zünde das Triebwerk.
Sagen wir mal, man schafft es, die Geschwindigkeit auf wenige hundert km/h
abzubremsen.
Könnten die Astronauten sich dann so quasi auf die Erde fallen lassen?
Ja, das geht.
Post by Thorsten Gleumes
Die Reibungshitze sollte dann doch nicht mehr ins Gewicht fallen.
Quasi ein Abstieg mit Fallschirm und Sauerstoffversorgung.
Wäre so was möglich?
Thorsten
Das Problem ist doch, daß man nicht genug Treibstoff zur Bremsung dabei
hat. Darum macht man ja Aerobraking.

Moin
Michael Weber
2005-07-29 14:22:57 UTC
Permalink
Post by Karl Unterlechner
Post by Michael Bueker
Post by MrStupid
Ist es nicht sinnvoller, das Schiff möglichst oft "abprallen" zu lassen,
damit es sich wieder abkühlen kann? Oder würde das ständige Aufheizen
und Abkühlen nur zusätzliche Probleme verursachen?
Wie willst du denn dann jemals in die Atmosphäre _eintreten_? Abprallen
kann man ja, sooft man lustig ist, aber es bringt einen nich näher zur Erde.
Es ist ja ein Abprallen sondern einfach ein weiterfliegen mit einer
geringeren Krümmung als die Erdkrümmung. (Also sozusagen ein Streifen der
Atmosphäre)
Dadurch verliert man Geschwindigkeit und die Maximalentfernung zur Erde
verringert sich (bei einer elliptischen Bahn) mit jeden Streifen solange
bis man eine kreisförmige Bahn in der Atmosphäre hat.
Nee, hüpfen wie aufm See ist nicht. Einmal abgeprallt und tschüßikovski im
Nirwana. - Mein Wissensstand. Muß das gleich mal in Celestia simulieren...

Moin
Karl Unterlechner
2005-07-29 14:58:06 UTC
Permalink
Post by Michael Weber
Nee, hüpfen wie aufm See ist nicht.
Richtig, es ändert sich ja auch der Winkel nicht.
Post by Michael Weber
Einmal abgeprallt
und tschüßikovski im
Nirwana. - Mein Wissensstand. Muß das gleich mal in Celestia simulieren...
Nur bei einer hyperbolischen Bahn, bei einer eliptischen Bahn kommt man
natürlich wieder. Das brauche ich nicht simulieren, das weiß ich auch so,
schließlich gilt der Energieerhaltungssatz weiterhin.
Michael Weber
2005-08-11 04:30:29 UTC
Permalink
Post by Karl Unterlechner
Post by Michael Weber
Nee, hüpfen wie aufm See ist nicht.
Richtig, es ändert sich ja auch der Winkel nicht.
Post by Michael Weber
Einmal abgeprallt
und tschüßikovski im
Nirwana. - Mein Wissensstand. Muß das gleich mal in Celestia simulieren...
Nur bei einer hyperbolischen Bahn, bei einer eliptischen Bahn kommt man
natürlich wieder. Das brauche ich nicht simulieren, das weiß ich auch so,
schließlich gilt der Energieerhaltungssatz weiterhin.
Ja, aber imho ist das so, dass wenn der Winkel zu flach, oder die
Geschwindigkeit zu hoch ist, man abprallt und ins Nirvana verschwindet.
Hastu dann keinen Treibstoff mehr, den du entgegengesetzt verblasen kannst,
bist du Major Tom.
Bei einer anders aufgebauten Atmosphäre, als der der Erde, mögen sich
andere Parameter ergeben, aber die Problematik bleibt die gleiche.

Moinsen
Roland Damm
2005-07-29 10:32:37 UTC
Permalink
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten,
um möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.
Um die Beschleunigung auf das Gefährt und die Insassen nicht zu groß
werden zu lassen.
Post by Herbert Gerstinger
Die Grenze ist der Winkel bei dem das Raumschiff die Erde nur
streift und wieder in den Weltraum hinausfliegt (was
fälschlicherweise "von der Atmosphäre abprallen" genannt wird)
Wurde hier ja schon diskutiert...
Post by Herbert Gerstinger
Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B.
durch aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu
krümmen und sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf
diese Weise sollte es möglich sein viel flacher (und somit kühler)
einzutreten als es bisher möglich ist.
Vorsicht, etwas unsicher jetzt: Die Temperatur bleibt die selbe. Die
Temperatur an der äußersten Außenhülle ergibt sich in erster Linie
aus der Differenz zwischen Raumschiffgeschwindigkeit und
Atmosphäre. Die große Energie, die das Raumschiff hat, wird _nicht_
in Form von Erwärmung der Außenhaut umgesetzt (so wie eine Bremse
warm wird in dem Maße, wie sie die Bewegungsenergie des Fahrzeugs
reduziert) sondern hauptsächlich in Erwärmung der Atmosphäre. Beim
Flug durch die Hochatmosphäre wird die Außenhaut nun mal soundso
warm, abhängig von der Geschwindigkeit. Wenn du schon diese große
Temperatur ertragen mußt, dann doch lieber für möglichst kurze
Zeit.
Des weiteren muß natürlich der Auftrieb ausreichen, ich denke der
Shuttle bringt mit seinen Flügeln längst nicht genug. Schau dir
Höhenaufklärungsflugzeuge an, was die für Flügel haben um damit
genug Auftrieb in der höheren Atmosphäre zu erzeugen.

Und noch was, der Unterschied an Bahnenergie zwischen meinetwegen
ISS-Bahn und einer Kreisbahn in Bodenhöhe ist nicht sehr groß. Die
eine Bahn hat einen Radius von 6378km, die andere einen von 6800km.
Sprich das, was du an Bahnenergie abgeben kannst bevor du richtig
fett in der Atmosphäre drin bist, ist vergleichsweise wenig.

CU Rollo
Michael Weber
2005-07-29 14:42:31 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten,
um möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.
Um die Beschleunigung auf das Gefährt und die Insassen nicht zu groß
werden zu lassen.
Post by Herbert Gerstinger
Die Grenze ist der Winkel bei dem das Raumschiff die Erde nur
streift und wieder in den Weltraum hinausfliegt (was
fälschlicherweise "von der Atmosphäre abprallen" genannt wird)
Wurde hier ja schon diskutiert...
Post by Herbert Gerstinger
Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B.
durch aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu
krümmen und sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf
diese Weise sollte es möglich sein viel flacher (und somit kühler)
einzutreten als es bisher möglich ist.
Vorsicht, etwas unsicher jetzt: Die Temperatur bleibt die selbe. Die
Temperatur an der äußersten Außenhülle ergibt sich in erster Linie
aus der Differenz zwischen Raumschiffgeschwindigkeit und
Atmosphäre. Die große Energie, die das Raumschiff hat, wird _nicht_
in Form von Erwärmung der Außenhaut umgesetzt (so wie eine Bremse
warm wird in dem Maße, wie sie die Bewegungsenergie des Fahrzeugs
reduziert) sondern hauptsächlich in Erwärmung der Atmosphäre. Beim
Flug durch die Hochatmosphäre wird die Außenhaut nun mal soundso
warm, abhängig von der Geschwindigkeit. Wenn du schon diese große
Temperatur ertragen mußt, dann doch lieber für möglichst kurze
Zeit.
Da bist du gewaltig auf dem Holzweg. Die verrichtete Arbeit beim
Wiedereintritt wird letztendlich zu 100% in Wärme umgewandelt.
Post by Roland Damm
Des weiteren muß natürlich der Auftrieb ausreichen,
Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in einem Umfeld größerer
Dichte befindet - Wasser zum Beispiel.

ich denke der
Post by Roland Damm
Shuttle bringt mit seinen Flügeln längst nicht genug. Schau dir
Höhenaufklärungsflugzeuge an, was die für Flügel haben um damit
genug Auftrieb in der höheren Atmosphäre zu erzeugen.
Die treten auch nicht mit 27facher Schallgeschwindigkeit in die Atmosphäre
ein.
Post by Roland Damm
Und noch was, der Unterschied an Bahnenergie zwischen meinetwegen
ISS-Bahn und einer Kreisbahn in Bodenhöhe ist nicht sehr groß. Die
eine Bahn hat einen Radius von 6378km, die andere einen von 6800km.
Wo hastu denn diese Zahlen her? Rechenfehler? Auf der Erdoberfläche? Am Pol
oder am Äquator??? Abstrus. Was ist mit Geostationären in 36.000 Km?
Post by Roland Damm
Sprich das, was du an Bahnenergie abgeben kannst bevor du richtig
fett in der Atmosphäre drin bist, ist vergleichsweise wenig.
eben nicht. das ist doch der fette Anteil. Wie soll man die Energie
abbauen? Mußtu genauso viel Treibstoff mitnehmen, wie du gebraucht hast, um
dahin zu kommen. 11Km/s
Post by Roland Damm
CU Rollo
Gruß
Torsten Stütz
2005-07-29 15:32:22 UTC
Permalink
Post by Michael Weber
Post by Roland Damm
Die große Energie, die das Raumschiff hat, wird _nicht_
in Form von Erwärmung der Außenhaut umgesetzt (so wie eine Bremse
warm wird in dem Maße, wie sie die Bewegungsenergie des Fahrzeugs
reduziert) sondern hauptsächlich in Erwärmung der Atmosphäre.
Da bist du gewaltig auf dem Holzweg. Die verrichtete Arbeit beim
Wiedereintritt wird letztendlich zu 100% in Wärme umgewandelt.
Hat er doch geschrieben?
Post by Michael Weber
Post by Roland Damm
Des weiteren muß natürlich der Auftrieb ausreichen,
Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in einem Umfeld größerer
Dichte befindet - Wasser zum Beispiel.
Oder wenn er sich bei entsprechender Formgebung in einem strömenden Medium
befindet. Flugzeuge existieren.
Post by Michael Weber
Post by Roland Damm
Und noch was, der Unterschied an Bahnenergie zwischen meinetwegen
ISS-Bahn und einer Kreisbahn in Bodenhöhe ist nicht sehr groß. Die
eine Bahn hat einen Radius von 6378km, die andere einen von 6800km.
Wo hastu denn diese Zahlen her?
Das eine ist der mittlere Erddurchmesser, das andere der mittlere
Erddurchmesser plus 433 Km
Post by Michael Weber
Rechenfehler?
ich seh keinen
Post by Michael Weber
Auf der Erdoberfläche?
Da misst man den den ungefähren Radius der Erde am sinnvollsten
Post by Michael Weber
Abstrus. Was ist mit Geostationären in 36.000 Km?
Was soll damit sein? Das ist die Bahnhöhe. Bahnradius wäre grob 42.400 Km
Post by Michael Weber
Post by Roland Damm
Sprich das, was du an Bahnenergie abgeben kannst bevor du richtig
fett in der Atmosphäre drin bist, ist vergleichsweise wenig.
eben nicht. das ist doch der fette Anteil. Wie soll man die Energie
abbauen?
In der nicht ganz so fetten Atmosphäre. Darum doch die ganze Diskussion mit
aerodynamischen Auftrieb.
Michael Weber
2005-08-11 04:34:53 UTC
Permalink
Ähem, full Ack. Roland und ich haben uns da wohl mißverstanden, oder nur
ich mich falsch ausgedrückt. Dennoch habe ich das Gefühl, du weißt genau,
was ich meinte.

Moinsen.
Matthias Weißer
2005-07-29 15:51:24 UTC
Permalink
Post by Michael Weber
Da bist du gewaltig auf dem Holzweg. Die verrichtete Arbeit beim
Wiedereintritt wird letztendlich zu 100% in Wärme umgewandelt.
Ja. Aber muß das Raumschiff diese Wärme aufnehmen oder fließt nicht eher
warme (heiße) Luft um das Raumschiff herum? Ich tippe eher auf
zweiteres. 0,5 * 70.000kg * (7.000m/s)^2 ist ne Menge Energie.
Post by Michael Weber
Post by Roland Damm
Des weiteren muß natürlich der Auftrieb ausreichen,
Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in einem Umfeld größerer
Dichte befindet - Wasser zum Beispiel.
Ja, nee. Ist klar. Deswegen erfährt ein Stein im Wasser ja auch keinen
Auftrieb.
--
Matthias Weißer
***@matwei.de
http://www.matwei.de
Lothar Braun
2005-07-30 16:33:23 UTC
Permalink
[...]
Post by Matthias Weißer
Post by Michael Weber
Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in einem Umfeld größerer
Dichte befindet - Wasser zum Beispiel.
Ja, nee. Ist klar. Deswegen erfährt ein Stein im Wasser ja auch keinen
Auftrieb.
Was? Wie?

Möglicherweise bin ich jetzt ein Erbsenzähler, aber das sehe ich anders.

'Auftrieb erfahren' auch Körper die in dieser Situation nicht
auftreiben,
sondern untergehen.

Binde mal einen Stein an eine Schnur und halte das ins Wasser,
-> der Stein wird leichter, weil er Auftrieb erfährt.

Der Stein gluckert ohne Schnur ab, weil die Auftriebskomponente nicht
ausreicht diesen über Wasser zu halten, aber ganz weg ist der Auftrieb
deswegen nicht.

Gruß
Lothar
Matthias Weißer
2005-07-30 17:51:19 UTC
Permalink
Post by Michael Weber
Post by Matthias Weißer
Post by Michael Weber
Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in einem Umfeld
größerer
Post by Matthias Weißer
Post by Michael Weber
Dichte befindet - Wasser zum Beispiel.
Ja, nee. Ist klar. Deswegen erfährt ein Stein im Wasser ja auch keinen
Auftrieb.
Was? Wie?
Du hast die implizieten Ironietags in meinem Posting wohl eindeutig
übersehen :-)

Ich bezog mich auf "Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in
einem Umfeld größerer Dichte befindet - Wasser zum Beispiel." von
Michale Weber. Und das ist, wie du auch richtig bemerkst, völliger Blödsinn.
--
Matthias Weißer
***@matwei.de
http://www.matwei.de
Lothar Braun
2005-08-01 06:46:32 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Matthias Weißer
Du hast die implizieten Ironietags in meinem Posting wohl eindeutig
übersehen :-)
Oh, jetzt habe ich sie gefunden, auf der Rückseite Deines Postings

:-----0
Post by Matthias Weißer
Ich bezog mich auf "Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in
einem Umfeld größerer Dichte befindet - Wasser zum Beispiel." von
Michale Weber. Und das ist, wie du auch richtig bemerkst, völliger Blödsinn.
Irdendwie beruhigt mich das 8-)

Gruß
Lothar
Michael Weber
2005-08-11 04:51:26 UTC
Permalink
Post by Lothar Braun
Hallo,
Post by Matthias Weißer
Du hast die implizieten Ironietags in meinem Posting wohl eindeutig
übersehen :-)
Oh, jetzt habe ich sie gefunden, auf der Rückseite Deines Postings
:-----0
Post by Matthias Weißer
Ich bezog mich auf "Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in
einem Umfeld größerer Dichte befindet - Wasser zum Beispiel." von
Michale Weber. Und das ist, wie du auch richtig bemerkst, völliger
Blödsinn.
Irdendwie beruhigt mich das 8-)
Gruß
Lothar
Ok, Leute, hab ich mich wohl falsch ausgedrückt, wenn mir hier mehrere so
kommen. Es ist auch kein AUFTRIEB wenn man einen entsprechend geformten
Stein übers Wasser hüpfen läßt. Bei jedem Aufprall wird aber kinetische
Energie in Wärme und mechanische, also letztendlich auch Wärme,
umgewandelt. Letztendlich versinkt der Stein. Der Vergleich hinkt aber.

Leider hat Mensch noch nie Aerobraking versucht. Ich meine jetzt nicht das
Landen, das hat tausende Male gefunkt, sondern das Abbremsen an hohen
"Atmosphärenschichten", zum verändern der Flugbahn. Da spielen wohl zu
viele Variablen mit rein. Nicht umsonst wurde Cassini von herkömmlichen
Triebwerken und nicht mit irgendwelchen Hitzeschilden in der oberen
Saturnatmosphäre abgebremst. Auch wenn man dazu einen Mittelklassewagen an
Gewicht mitschleppen mußte.

mfg hth
Heinrich Zinndorf-Linker (zili@home)
2005-08-15 08:08:30 UTC
Permalink
[...] Leider hat Mensch noch nie Aerobraking versucht. [...]
Leider falsch. Man hat das (als ein Beispiel nenne ich Mars Global
Surveyor) sehr wohl gemacht. Bitte informiere Dich doch, bevor Du
irgendwas als Tatsache hinstellst.

cu, ZiLi aka HKZL (Heinrich Zinndorf-Linker)
--
Es gibt halt Leute die nicht kapieren koennen, wenn sie nicht wollen.
Und Fehler zugeben schon gar nicht. Und genau das erinnert mich doch
gewaltig an manche Diskussionen in dieser NG, wenn nur die Wortfrag-
mente 'cargo' und/oder 'lifter' auftauchen...
Roland Damm
2005-07-29 16:07:28 UTC
Permalink
Moin,
Post by Michael Weber
Da bist du gewaltig auf dem Holzweg. Die verrichtete Arbeit beim
Wiedereintritt wird letztendlich zu 100% in Wärme umgewandelt.
Klar, aber welcher Anteil davon geht auf das Shuttle über und
welcher verbleibt in der Spur heißen Gases hinter dem Shuttle?
Post by Michael Weber
Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in einem Umfeld
größerer Dichte befindet - Wasser zum Beispiel.
Dynamischer Auftrieb, Flugzeug und so.
Post by Michael Weber
ich denke der
Post by Roland Damm
Shuttle bringt mit seinen Flügeln längst nicht genug. Schau dir
Höhenaufklärungsflugzeuge an, was die für Flügel haben um damit
genug Auftrieb in der höheren Atmosphäre zu erzeugen.
Die treten auch nicht mit 27facher Schallgeschwindigkeit in die
Atmosphäre ein.
Richtig, das Shuttle ist sehr schnell und bräuchte daher weniger
Tragfläche zum Oben-bleiben, als ein Flugzeug von nur Mach 2. Aber
das Shuttle kämpft auch schon mit der Wärme in einer Höhe, die
Flugzeuge nicht im Traum erreichen. Je höher, desto dünner desto
weniger Auftrieb bei gleichen Flügeln und gleicher Geschwindigkeit.
Wär mal 'ne interessante Fingerübung abzuschätzen, welche
Spannweite ein Flugzeug braucht, um bei 30000km/h in 100km Höhe
eine Gleitzahl von sagen wir 1:10 (wie das Shuttle) zu erfliegen.
Post by Michael Weber
Wo hastu denn diese Zahlen her? Rechenfehler? Auf der
Erdoberfläche? Am Pol oder am Äquator??? Abstrus. Was ist mit
Geostationären in 36.000 Km?
So hoch fliegt der Shuttle nicht, niemals, hat noch nie jemand dran
gedacht, daß er das mal könnte.
Post by Michael Weber
Post by Roland Damm
Sprich das, was du an Bahnenergie abgeben kannst bevor du richtig
fett in der Atmosphäre drin bist, ist vergleichsweise wenig.
eben nicht. das ist doch der fette Anteil.
Ich meinte den Unterschied an Bahnenergie zwischen
Shuttle-normal-operationshöhe und der Höhe, ab der ein
Widereintritt innerhalb einer Erdumrundung unvermeidlich ist. Der
Unterschied ist minimal, den bringt der Shuttle übrigens
tatsächlich mit seinen Triebwerk auf - und mit dem popeligen Rest
an Sprit, der noch im eingebauten Tank ist.
Post by Michael Weber
Wie soll man die
Energie abbauen? Mußtu genauso viel Treibstoff mitnehmen, wie du
gebraucht hast, um dahin zu kommen. 11Km/s
Das wäre, wenn man allein mit Bremsraketen landen wollte. Außer bei
Atmosphärelosen Himmelskörpern hat noch niemals jemand daran
gedacht.

CU Rollo
Michael Weber
2005-08-11 05:14:01 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Moin,
Post by Michael Weber
Da bist du gewaltig auf dem Holzweg. Die verrichtete Arbeit beim
Wiedereintritt wird letztendlich zu 100% in Wärme umgewandelt.
Klar, aber welcher Anteil davon geht auf das Shuttle über und
welcher verbleibt in der Spur heißen Gases hinter dem Shuttle?
Post by Michael Weber
Auftrieb kann ein Körper nur haben wenn er sich in einem Umfeld
größerer Dichte befindet - Wasser zum Beispiel.
Dynamischer Auftrieb, Flugzeug und so.
Yo, genau. Nur für den dynamischen Auftrieb muß man Energie zuführen und
wir sprechen hier von einem aerodynamischen / kinetischem Prozess, aber
full Ack.
Post by Roland Damm
Post by Michael Weber
ich denke der
Post by Roland Damm
Shuttle bringt mit seinen Flügeln längst nicht genug. Schau dir
Höhenaufklärungsflugzeuge an, was die für Flügel haben um damit
genug Auftrieb in der höheren Atmosphäre zu erzeugen.
Die treten auch nicht mit 27facher Schallgeschwindigkeit in die
Atmosphäre ein.
Richtig, das Shuttle ist sehr schnell und bräuchte daher weniger
Tragfläche zum Oben-bleiben, als ein Flugzeug von nur Mach 2. Aber
das Shuttle kämpft auch schon mit der Wärme in einer Höhe, die
Flugzeuge nicht im Traum erreichen. Je höher, desto dünner desto
weniger Auftrieb bei gleichen Flügeln und gleicher Geschwindigkeit.
Wär mal 'ne interessante Fingerübung abzuschätzen, welche
Spannweite ein Flugzeug braucht, um bei 30000km/h in 100km Höhe
eine Gleitzahl von sagen wir 1:10 (wie das Shuttle) zu erfliegen.
Genau. Deswegen ist das Shuttle ja auch komplett anders geformt und
"beschichtet". Allein die Entwicklung der Keramikkacheln war ein
Meilenstein der Technik. (vermisse ich übrigens noch in gleichnamiger
TV-Sendung)
Post by Roland Damm
Post by Michael Weber
Wo hastu denn diese Zahlen her? Rechenfehler? Auf der
Erdoberfläche? Am Pol oder am Äquator??? Abstrus. Was ist mit
Geostationären in 36.000 Km?
So hoch fliegt der Shuttle nicht, niemals, hat noch nie jemand dran
gedacht, daß er das mal könnte.
Schon klar, 270 KM sind wohl realistischer, ich meinte was Anderes.
Post by Roland Damm
Post by Michael Weber
Post by Roland Damm
Sprich das, was du an Bahnenergie abgeben kannst bevor du richtig
fett in der Atmosphäre drin bist, ist vergleichsweise wenig.
eben nicht. das ist doch der fette Anteil.
Ich meinte den Unterschied an Bahnenergie zwischen
Shuttle-normal-operationshöhe und der Höhe, ab der ein
Widereintritt innerhalb einer Erdumrundung unvermeidlich ist. Der
Unterschied ist minimal, den bringt der Shuttle übrigens
tatsächlich mit seinen Triebwerk auf - und mit dem popeligen Rest
an Sprit, der noch im eingebauten Tank ist.
Klar, Knackpunkt. Hätte man noch 50t Sprit dabei, könnte man bis zu einer
Höhe ja nochmal durchstarten, aber wiederum nur bis zum nächsten Punkt of
no return.
Post by Roland Damm
Post by Michael Weber
Wie soll man die
Energie abbauen? Mußtu genauso viel Treibstoff mitnehmen, wie du
gebraucht hast, um dahin zu kommen. 11Km/s
Das wäre, wenn man allein mit Bremsraketen landen wollte. Außer bei
Atmosphärelosen Himmelskörpern hat noch niemals jemand daran
gedacht.
Ich hab da einige schöne Aufnahmen von der Nasa in meiner Doku-Sammlung,
mit dieser dreieckigen Rakete, oder der abgesägten Shuttle-Front, die
senkrecht startet und auch so wieder landet. Paß auf, da sind sehr
interessante Sachen am Gange.
Post by Roland Damm
CU Rollo
Schöner Post, danke. Dauert manchmal, bis ich mir die reposts durchlese,
aber ich lese sie alle.

Moinsen
Carla Schneider
2005-07-29 21:31:18 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Beim Wiedereintritt versucht man ja möglichst flach einzutreten,
um möglichst viel Zeit zur Geschwindigkeitsreduktion zu haben.
Um die Beschleunigung auf das Gefährt und die Insassen nicht zu groß
werden zu lassen.
Post by Herbert Gerstinger
Die Grenze ist der Winkel bei dem das Raumschiff die Erde nur
streift und wieder in den Weltraum hinausfliegt (was
fälschlicherweise "von der Atmosphäre abprallen" genannt wird)
Wurde hier ja schon diskutiert...
Post by Herbert Gerstinger
Nun habe ich mir überlegt, ob es vielleicht möglich wäre z.B.
durch aerodynamische Elemente (also z.B. Flügel) die Bahn zu
krümmen und sozusagen an der Erdkrümmung entlangzufliegen. Auf
diese Weise sollte es möglich sein viel flacher (und somit kühler)
einzutreten als es bisher möglich ist.
Vorsicht, etwas unsicher jetzt: Die Temperatur bleibt die selbe. Die
Temperatur an der äußersten Außenhülle ergibt sich in erster Linie
aus der Differenz zwischen Raumschiffgeschwindigkeit und
Atmosphäre.
Da spielt aber die abstrahlung von der Aussenhuelle auch noch eine
Rolle. Wenn die Atmosphaere duenn ist wird nur wenig Waerme uebertragen
und die Ausstrahlung se
Post by Roland Damm
Die große Energie, die das Raumschiff hat, wird _nicht_
in Form von Erwärmung der Außenhaut umgesetzt (so wie eine Bremse
warm wird in dem Maße, wie sie die Bewegungsenergie des Fahrzeugs
reduziert) sondern hauptsächlich in Erwärmung der Atmosphäre. Beim
Flug durch die Hochatmosphäre wird die Außenhaut nun mal soundso
warm, abhängig von der Geschwindigkeit. Wenn du schon diese große
Temperatur ertragen mußt, dann doch lieber für möglichst kurze
Zeit.
Des weiteren muß natürlich der Auftrieb ausreichen, ich denke der
Shuttle bringt mit seinen Flügeln längst nicht genug. Schau dir
Höhenaufklärungsflugzeuge an, was die für Flügel haben um damit
genug Auftrieb in der höheren Atmosphäre zu erzeugen.
Die fliegen langsamer.
Post by Roland Damm
Und noch was, der Unterschied an Bahnenergie zwischen meinetwegen
ISS-Bahn und einer Kreisbahn in Bodenhöhe ist nicht sehr groß. Die
eine Bahn hat einen Radius von 6378km, die andere einen von 6800km.
Sprich das, was du an Bahnenergie abgeben kannst bevor du richtig
fett in der Atmosphäre drin bist, ist vergleichsweise wenig.
Man darf eben nicht so weit in die Atmosphaere eindringen bevor
man weit genug (ca. Mach 5) abgebremst hat.
Ideal muesst so ein Raumschiff in der hohen Atmosphaere seine
Geschwindigkeit abbauen und damit Auftrieb erzeugen, und deshalb
moeglichst wenig tiefer gehen. Dabei koennte die Erde ja beliebig
oft umrundet werden...
Praktisch hat man bei diesen Geschwindigkeiten offenbar ein
Problem damit genug Auftrieb zu erzeugen.
Post by Roland Damm
CU Rollo
--
http://www.geocities.com/carla_sch/index.html
Roland Damm
2005-07-31 09:18:35 UTC
Permalink
Moin,
Post by Carla Schneider
Post by Roland Damm
Vorsicht, etwas unsicher jetzt: Die Temperatur bleibt die selbe.
Die Temperatur an der äußersten Außenhülle ergibt sich in erster
Linie aus der Differenz zwischen Raumschiffgeschwindigkeit und
Atmosphäre.
Da spielt aber die abstrahlung von der Aussenhuelle auch noch eine
Rolle. Wenn die Atmosphaere duenn ist wird nur wenig Waerme
uebertragen und die Ausstrahlung se
se? Wenn die Atmosphäre dicht genug ist, dann ist die Luft in
direkter Nähe zur Oberfläche (weil Ionisiert) undurchsichtig für
Strahlung. Dann hast du nurnoch ein Strahlungsgleichgewicht wie
zwischen zwei ebenen Platten.
Post by Carla Schneider
Man darf eben nicht so weit in die Atmosphaere eindringen bevor
man weit genug (ca. Mach 5) abgebremst hat.
Ideal muesst so ein Raumschiff in der hohen Atmosphaere seine
Geschwindigkeit abbauen und damit Auftrieb erzeugen, und deshalb
moeglichst wenig tiefer gehen. Dabei koennte die Erde ja beliebig
oft umrundet werden...
Du erhoffst also, daß man in der obersten Atmosphäre so fliegen
kann, daß das Gleichgewicht aus Aufheizung durch heiße umgebende
Luft und Abstrahlung auf eine erträgliche Temperatur hinausläuft
und man in diesem Zustand/in der Höhe sich bis hinunter zu Mach 5
durch Auftrieb oben halten kann.
Post by Carla Schneider
Praktisch hat man bei diesen Geschwindigkeiten offenbar ein
Problem damit genug Auftrieb zu erzeugen.
Würde ich auch vermuten, daß man zumindest nicht _so_ viel Auftrib
erzeugen kann. Schwenkflügel wären der Hammer, Flügel die man bei
stetiger Geschwindigkeitsverringerung immer mehr verbreitern kann
um den Auftrieb zu behalten. Flügel zum Anklappen sind beim Start
ohnehin nicht schlecht. Nur hat solche Spekulation IMO nicht mehr
viel mit der Realität zu tun. Wenn übrigens die Außenhauttemperatur
im Gleichgewicht in großer Höhe für eventuell viele Umkreisungen
konstant ist, dann darf sie nicht sehr groß sein. Das Shuttle kann
in der Flugphase kaum anderswo Wärme loswerden und ein
Wärmetransportsystem innerhalb des Shuttle ist ohnehin schwer
denkbar. Sprich die Gleichgewichtstemperatur an der Außenhaut darf
auf Dauer nur wenig die gewünschte Innenraumtemperatur übersteigen.
Daraus lassen sich Bedingungen für eine Abschätzung basteln:
Außenhauttemperatur soll sagen wir <100°C sein. Wie viel Wärme wird
ein schwarzer Körper pro Fläche gegenüber der (idealisiert) kalten
Umgebung durch Strahlung los? Wie warm ist das umgebende Gas:
~2000..10000K werden's schon sein. Wie gering muß dann die Dichte
im Staupunkt sein, damit der Wärmeübergang unter dem liegt, was
abgestrahlt werden kann? Und zuletzt: Welche Bremswirkung
resultiert dann daraus (Staudruck mal Fläche)?
Ich habe gerade mal wieder die Formelsammlung verlegt...:-)

CU Rollo
Carla Schneider
2005-08-01 12:25:15 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Moin,
Post by Carla Schneider
Post by Roland Damm
Vorsicht, etwas unsicher jetzt: Die Temperatur bleibt die selbe.
Die Temperatur an der äußersten Außenhülle ergibt sich in erster
Linie aus der Differenz zwischen Raumschiffgeschwindigkeit und
Atmosphäre.
Da spielt aber die abstrahlung von der Aussenhuelle auch noch eine
Rolle. Wenn die Atmosphaere duenn ist wird nur wenig Waerme
uebertragen und die Ausstrahlung se
se?
Senkt die Temperatur der Oberflaeche.
Post by Roland Damm
Wenn die Atmosphäre dicht genug ist, dann ist die Luft in
direkter Nähe zur Oberfläche (weil Ionisiert) undurchsichtig für
Strahlung. Dann hast du nurnoch ein Strahlungsgleichgewicht wie
zwischen zwei ebenen Platten.
Das glaube ich nicht, denn der Hitzeschild des Shuttle arbeit auf diese
art und weise.
Wenn es tatsaechlich gelaenge zu erreichen dass die Luft dort Ionisiert
waere , koennte man Magnetfelder zum Bremsen einsetzen.
Das Plasma koennte direkt umgeleitet werden und die
Raumschiffwand kuehl bleiben.
Post by Roland Damm
Post by Carla Schneider
Man darf eben nicht so weit in die Atmosphaere eindringen bevor
man weit genug (ca. Mach 5) abgebremst hat.
Ideal muesst so ein Raumschiff in der hohen Atmosphaere seine
Geschwindigkeit abbauen und damit Auftrieb erzeugen, und deshalb
moeglichst wenig tiefer gehen. Dabei koennte die Erde ja beliebig
oft umrundet werden...
Du erhoffst also, daß man in der obersten Atmosphäre so fliegen
kann, daß das Gleichgewicht aus Aufheizung durch heiße umgebende
Luft und Abstrahlung auf eine erträgliche Temperatur hinausläuft
und man in diesem Zustand/in der Höhe sich bis hinunter zu Mach 5
durch Auftrieb oben halten kann.
Ja, so waere es schoen.
Post by Roland Damm
Post by Carla Schneider
Praktisch hat man bei diesen Geschwindigkeiten offenbar ein
Problem damit genug Auftrieb zu erzeugen.
Würde ich auch vermuten, daß man zumindest nicht _so_ viel Auftrib
erzeugen kann. Schwenkflügel wären der Hammer,
Man koennte auch das ganze Ding schwenken.
Ueberschallflugzeuge haben sowieso nur seher kleine Fluegel,
und hier ist man weitaus schneller.
Richtige Fluegel braucht man weiter unten zum landen wie ein Flugzeug.
Post by Roland Damm
Flügel die man bei
stetiger Geschwindigkeitsverringerung immer mehr verbreitern kann
um den Auftrieb zu behalten.
Anstellwinkel aendern.
Post by Roland Damm
Flügel zum Anklappen sind beim Start
ohnehin nicht schlecht. Nur hat solche Spekulation IMO nicht mehr
viel mit der Realität zu tun. Wenn übrigens die Außenhauttemperatur
im Gleichgewicht in großer Höhe für eventuell viele Umkreisungen
konstant ist, dann darf sie nicht sehr groß sein. Das Shuttle kann
in der Flugphase kaum anderswo Wärme loswerden und ein
Wärmetransportsystem innerhalb des Shuttle ist ohnehin schwer
denkbar. Sprich die Gleichgewichtstemperatur an der Außenhaut darf
auf Dauer nur wenig die gewünschte Innenraumtemperatur übersteigen.
Außenhauttemperatur soll sagen wir <100°C sein. Wie viel Wärme wird
ein schwarzer Körper pro Fläche gegenüber der (idealisiert) kalten
Umgebung durch Strahlung los?
Das Ding wird nicht ueberall gleich warm sein, entscheidend fuer
das halten der Innenraumtemperatur ist aber nur der Durchschnitt.
Die heissen Zonen strahlen aber viel besser ab.
Post by Roland Damm
~2000..10000K werden's schon sein. Wie gering muß dann die Dichte
im Staupunkt sein, damit der Wärmeübergang unter dem liegt, was
abgestrahlt werden kann?
Das wird ja schon beim Shuttle erreicht, der Hitzeschild wird
nur durch Abstrahlung gekuehlt.
Post by Roland Damm
Und zuletzt: Welche Bremswirkung
resultiert dann daraus (Staudruck mal Fläche)?
Interessant waere wieviel Auftrieb/Bremswiderstand man erreichen kann.
--
http://www.geocities.com/carla_sch/index.html
Michael Rübig
2005-08-02 06:08:23 UTC
Permalink
Hi,
Post by Roland Damm
denkbar. Sprich die Gleichgewichtstemperatur an der Außenhaut darf
auf Dauer nur wenig die gewünschte Innenraumtemperatur übersteigen.
Außenhauttemperatur soll sagen wir <100°C sein. Wie viel Wärme wird
ein schwarzer Körper pro Fläche gegenüber der (idealisiert) kalten
Bedingungen:
Schwarzer Körper, Emissionsvermögen=1
Umgebungstemperatur: 0K
Fläche: 1qm

100°C : 1,1KW
150°C : 1,8KW
200°C : 2,8KW
300°C : 6,1KW
400°C : 11,6KW
500°C : 20KW
1000°C : 148KW
1500°C : 560KW

Michael
Michael Weber
2005-08-11 05:42:47 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
se? Wenn die Atmosphäre dicht genug ist, dann ist die Luft in
direkter Nähe zur Oberfläche (weil Ionisiert) undurchsichtig für
Strahlung. Dann hast du nurnoch ein Strahlungsgleichgewicht wie
zwischen zwei ebenen Platten.
Hi, bin nur Laie, und auch kein Physiker. Wieso sollte Wärmeabstrahlung im
Plasma nicht möglich sein? Plasma kann doch nur durch selbige erzeugt
werden?
Hallo Hendrik? Kann man das auf Abi-Niveau erklären?

THX
Carla Schneider
2005-08-11 10:37:46 UTC
Permalink
Post by Michael Weber
Post by Roland Damm
se? Wenn die Atmosphäre dicht genug ist, dann ist die Luft in
direkter Nähe zur Oberfläche (weil Ionisiert) undurchsichtig für
Strahlung. Dann hast du nurnoch ein Strahlungsgleichgewicht wie
zwischen zwei ebenen Platten.
Hi, bin nur Laie, und auch kein Physiker. Wieso sollte Wärmeabstrahlung im
Plasma nicht möglich sein?
Ist ja auch moeglich. Selbst wenn das Plasma eine gewisse Absorption hat,
haengt das von der Dichte und der Dicke der Schicht ab. Dass man diese
Kernfusionsexperimente im Plasma ueberhaupt machen kann zeigt doch
dass das mit der Absorption (was ja das gleiche ist wie bei der Abstrahlung)
nicht so schlimm sein kann un da sind die Temperaturen mehr als 1000 mal hoeher,
d.h. die Abstrahlung waere 1000000000000 mal intensiver.
Post by Michael Weber
Plasma kann doch nur durch selbige erzeugt
werden?
Eigentlich eher nicht. Ich kenne viele Methoden Plasma zu erzeugen,
aber Waermestrahlung ?
--
http://www.geocities.com/carla_sch/index.html
Herbert Gerstinger
2005-07-29 06:51:42 UTC
Permalink
Ergänzung:

Eine Raumsonde (wenn ich mich richtig erinnere am Mars) hat so etwas
ähnliches schon gemacht: Die Sonde hatte die Atmosphäre immer wieder leicht
gestreift und so ganz langsam Geschwindigkeit reduziert.

Mit Flügeln könnte man das ganze etwas beschleunigen (man muß nicht immer
einen kompletten Orbit durchführen um die oberen, dünnen Schichten zu
streifen, sondern kann entlang der Erdkrümmung immer in der gewünschten
Höhe bleiben) aber es ist im Prinzip der gleiche Hintergedanke: Die
Geschwindigkeit in den hohen, dünnen Luftschichten langsam reduzieren.
Roland Damm
2005-07-30 08:34:03 UTC
Permalink
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Eine Raumsonde (wenn ich mich richtig erinnere am Mars) hat so
etwas ähnliches schon gemacht: Die Sonde hatte die Atmosphäre
immer wieder leicht gestreift und so ganz langsam Geschwindigkeit
reduziert.
So eine Sonde hat aber einen Vorteil: Sie soll in eine Umlaufbahn
kommen, da kommt es nicht so genau drauf an, wo und wann sie die
Umlaufbahn erreicht. Das Shuttle soll aber auf genau einer ganz
bestimmten Landebahn landen können.
Das Hauptproblem das eine Marssonde hat, ist es von der
hyperbolischen Bahn auf eine elliptische Bahn um den Mars zu
kommen. Ganz wenig Abbremsen nutzt also nichts, es muß schon beim
ersten Vorbeiflug genug abgebremst werden, sonst war es der einzige
Vorbeiflug für immer. Aber gut, das Problem hat ein Shuttle nicht,
weil es ja sowieso im Orbit ist.

Mal traumhaft idealisierend angenommen man hätte ein FLuggerät, daß
mit einer astronomischen Gleitzahl von 1:100 fliegen kann und das
auch noch in einem Höhenbereich von 100km bis 0, dann bleibt
trotzdem nur ein Aktionsradius von 10000km. Also selbst unter
dieses traumhaft günstigen Annahmen muß so ein Fluggerät auf die
viertel Erdumkreisung genau den richtigen Punkt für den
Widereintritt treffen. Nun ist es aber so, daß wegen dr
schwankenden und nicht immer vorhersehbaren Sonnenaktivität die
Dichter der obersten Atmosphärenschichten um den Faktor 2 schwanken
kann, irgendwo sind sogar Schwankungen um den Faktor 10 möglich
(aber das war IMO in Höhen, die das Shuttle eh nicht erreicht). Wie
stark also die Abbremsung und der Auftrieb in welcher Höhe genau
ist, ist also nur extrem unsicher vorhersehbar.
Gut, mit Hilfe der Flügel kann man auch über Kopf fliegen und so das
Gerät in tiefere Atmosphärenschichten reinzwingen. Aber die
Unsicherheiten sind doch gewaltig.
Post by Herbert Gerstinger
gleiche Hintergedanke: Die Geschwindigkeit in den hohen, dünnen
Luftschichten langsam reduzieren.
Es bleibt aber das häßliche Gegenargument, daß damit bestenfalls die
Einwirkungsdauer der hohen Temperaturen verlängert wird.
Wenn es nur um das Hitzeschild ginge, dann wäre ein Eintritt
möglichst steil und dann Abbremsen in möglichst geringer Höhe das
günstigste. Denn in dichterer Atmosphäre ist IMO die
Staupunkttemperatur gar nicht entscheidend größer als in dünnerer
Atmosphäre, die Bremswirkung ist nur eben besser.
Schau dir Meteoriten an, die kommen mitunter ganz ohne Schutzschild
auf der Erde an, und das obwohl sie aus allem möglichen nur nicht
gerade Hitzeschutzoptimiertem Material sind und auch nicht gerade
eine Aerodynamisch günstige Form haben. Klar, die schaffen das dann
mit dem Abbremsen zwar nicht mehr - da müßte man noch optimieren...
-> eine Form, die einen gewissen Auftrieb ermöglichst so daß man
über dem Boden noch mal die Kurve fliegen kann und mit
astroniomischer Geschwindigkeit ein Stück horizontal fliegen kann.
Nur würde das wegen der Beschleunigungen keiner überleben, daß ist
also auch noch so ein Kriterium, daß es zu bedenken gilt.

CU Rollo
Carla Schneider
2005-07-30 09:29:00 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Eine Raumsonde (wenn ich mich richtig erinnere am Mars) hat so
etwas ähnliches schon gemacht: Die Sonde hatte die Atmosphäre
immer wieder leicht gestreift und so ganz langsam Geschwindigkeit
reduziert.
So eine Sonde hat aber einen Vorteil: Sie soll in eine Umlaufbahn
kommen, da kommt es nicht so genau drauf an, wo und wann sie die
Umlaufbahn erreicht. Das Shuttle soll aber auf genau einer ganz
bestimmten Landebahn landen können.
Das Hauptproblem das eine Marssonde hat, ist es von der
hyperbolischen Bahn auf eine elliptische Bahn um den Mars zu
kommen. Ganz wenig Abbremsen nutzt also nichts, es muß schon beim
ersten Vorbeiflug genug abgebremst werden, sonst war es der einzige
Vorbeiflug für immer. Aber gut, das Problem hat ein Shuttle nicht,
weil es ja sowieso im Orbit ist.
Mal traumhaft idealisierend angenommen man hätte ein FLuggerät, daß
mit einer astronomischen Gleitzahl von 1:100 fliegen kann und das
auch noch in einem Höhenbereich von 100km bis 0, dann bleibt
trotzdem nur ein Aktionsradius von 10000km.
Das stimmt natuerlich nicht.
Der wesentliche Teil der Energie des Raumschiffs steckt ja nicht
in der Hoehe von etwa 100km sondern in seiner extrem hohen
Geschwindigkeit die es abbauen kann und soll.
Deshalb ist das mit der Gleitzahl auch nicht so wesentlich.
Ein Flugzeug das mit 1000km/h Stunde in 10km hoehe fliegt kann
antriebslos diese Hoehe halten wenn es dabei seine Geschwindigkeit
reduziert - z.B. auf 500km/h .
Aehnliches haette man gerne bei einem Raumschiff beim wiedereintritt,
wobei der benoetigte Auftrieb allerdings mit fallender Geschwindigkeit
steigt. Es scheint aber nicht moeglich zu sein genuegend Auftrieb
zu erzeugen ohne starke Abbremsung und Hitzeentwicklung.
Post by Roland Damm
Also selbst unter
dieses traumhaft günstigen Annahmen muß so ein Fluggerät auf die
viertel Erdumkreisung genau den richtigen Punkt für den
Widereintritt treffen.
Mit dieser Gleitzahl koennte das Fluggeraet das aus der Umlaufbahn
kommt, die Erde viele male umkreisen.
Post by Roland Damm
Nun ist es aber so, daß wegen dr
schwankenden und nicht immer vorhersehbaren Sonnenaktivität die
Dichter der obersten Atmosphärenschichten um den Faktor 2 schwanken
kann, irgendwo sind sogar Schwankungen um den Faktor 10 möglich
(aber das war IMO in Höhen, die das Shuttle eh nicht erreicht). Wie
stark also die Abbremsung und der Auftrieb in welcher Höhe genau
ist, ist also nur extrem unsicher vorhersehbar.
Gut, mit Hilfe der Flügel kann man auch über Kopf fliegen und so das
Gerät in tiefere Atmosphärenschichten reinzwingen. Aber die
Unsicherheiten sind doch gewaltig.
Tiefergehen passiert von alleine, hoehergehen bzw. hoehe halten ist
das Problem.
Post by Roland Damm
Post by Herbert Gerstinger
gleiche Hintergedanke: Die Geschwindigkeit in den hohen, dünnen
Luftschichten langsam reduzieren.
Es bleibt aber das häßliche Gegenargument, daß damit bestenfalls die
Einwirkungsdauer der hohen Temperaturen verlängert wird.
Ja, aber auch die Waermemenge/Zeit , und damit auch die
Oberflaechentemperatur, denn man hat ja auch Abstrahlung.

Die Kacheln des Spaceshuttle speichern doch keine Energie sondern
isolieren nur, d.h. die koennten das auch laenger aushalten.
Post by Roland Damm
Wenn es nur um das Hitzeschild ginge, dann wäre ein Eintritt
möglichst steil und dann Abbremsen in möglichst geringer Höhe das
günstigste.
Wenn man einen Hitzeschild hat der Waerme speichert, z.B. Beryllium.
--
http://www.geocities.com/carla_sch/index.html
lin8080
2005-07-31 21:40:56 UTC
Permalink
Carla Schneider schrieb:...
Post by Carla Schneider
Wenn man einen Hitzeschild hat der Waerme speichert, z.B. Beryllium.
Hallo Clara

Da steh ich immer noch auf dem Standpunkt, diese Waerme-Energie in
Antriebs-Energie umzumuenzen. Sie wird kostenlos angeliefert und das
duemmste, was passiert ist das, was passoert.

Faellt dir dazu nichts ein?

lin
Herbert Gerstinger
2005-07-30 10:03:06 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Eine Raumsonde (wenn ich mich richtig erinnere am Mars) hat so
etwas ähnliches schon gemacht: Die Sonde hatte die Atmosphäre
immer wieder leicht gestreift und so ganz langsam Geschwindigkeit
reduziert.
So eine Sonde hat aber einen Vorteil: Sie soll in eine Umlaufbahn
kommen, da kommt es nicht so genau drauf an, wo und wann sie die
Umlaufbahn erreicht. Das Shuttle soll aber auf genau einer ganz
bestimmten Landebahn landen können.
Ich habe eigentlich nie vom Shuttle gesprochen, das Shuttle ist sowieso eine
Fehlkonstruktion. Dass das Space Shuttle so ein Manöver nicht schafft ist
glaube ich vollkommen klar.

Entweder man läßt die Kapsel einfach ins Meer fallen (und der Pazifik ist
ein Ziel, dass sich sicherlich sehr einfach "treffen" läßt) oder die Flügel
erlauben es in der Atmosphäre zu manövrieren wie ein normales Flugzeug. In
beiden Fällen sehe ich überhaupt kein Problem.

Natürlich wäre es "schöner" wenn man manövrieren kann, aber das ist doch
wirklich nur ein nettes Feature aber keine Notwendigkeit, die Meere sind
groß genug - außerdem sind die Russen auch in der Steppe gelandet.

Also kann man eigentlich überall landen, man sollte vielleicht Gebäuden
ausweichen, aber dazu reicht sogar die Manövrierfähigkeit von Fallschirmen
aus.

Aber das ist offtopic, schließlich geht es um den Wiedereintritt und nicht
um die Landung.
Post by Roland Damm
Das Hauptproblem das eine Marssonde hat, ist es von der
hyperbolischen Bahn auf eine elliptische Bahn um den Mars zu
kommen. Ganz wenig Abbremsen nutzt also nichts, es muß schon beim
ersten Vorbeiflug genug abgebremst werden, sonst war es der einzige
Vorbeiflug für immer. Aber gut, das Problem hat ein Shuttle nicht,
weil es ja sowieso im Orbit ist.
Ja. Wobei, wenn ich mich richtig errinere, die elliptische Bahn durch
weitere Bremsmanöver in der Atmosphäre zu einer fast kreisförmigen wurde.
Post by Roland Damm
Post by Herbert Gerstinger
gleiche Hintergedanke: Die Geschwindigkeit in den hohen, dünnen
Luftschichten langsam reduzieren.
Es bleibt aber das häßliche Gegenargument, daß damit bestenfalls die
Einwirkungsdauer der hohen Temperaturen verlängert wird.
In diese Zusammenhang ist die Temperatur nur mit der Dichte des Gases von
Bedeutung. Bei geringer Dichte kann man sehr hohe Temperaturen auch ohne
Hitzeschild aushalten (siehe eben die Marssonde oben, die soweit ich weiß
keines hatte).

Im Endeffekt geht es um Energie: Die Bahnenergie wird in Wärme umgesetzt.
(Energieerhaltung) Ein gewisser Teil davon geht in die Atmosphäre, ein
anderer Teil geht in das Raumschiff. Ich gehe mal davon aus, dass dieses
Verhältnis unabhängig von Geschwindigkeit und Luftdruck konstant ist.

Je langsamer man abbremst, desto langsamer wird das Raumschiff erwärmt.

Jetzt gibt es 3 Methoden, wie man mit der Wärme umgehen kann:

1. Speichern: Man speichert praktisch die Wärme im Hitzeschild bzw. woanders
im Raumschiff.
2. Abstrahlen: Wie jeder warme Körper strahlt auch das Raumschiff die Hitze
ab. Ob das wirklich relevant ist, müsste man ausrechnen.
3. Abkühlen durch die Atmosphäre: Auch wenn vorne Hitze entsteht, ist es
möglich die Hitze an Seitenwänden wieder an die kalte Atmosphäre abzugeben.

Noch einmal zusammengefasst:

Der erste Schritt wäre, sich in einer Kreisbahn an die Atmosphäre anzunähern
(wie die Marssonde siehe oben) Dass das geht, steht glaube ich außer Frage.
Gleitzahlen sind nur (wieder Name schon sagt) beim Gleiten von Bedeutung.
Wenn ein Segelflugzeug schnell genug ist (wenn es z.B. von einen anderen
Flugzeug gezogen wird), dann kann es problemlos die Höhe halten und sogar
steigen.

Gut, ein Raumschiff das aus der Umlaufbahn kommt, IST SCHNELL. Sehr schnell.
Deswegen sollte es doch möglich sein, die entsprechenden Flügel
vorausgesetzt, (fast) jede beliebige Höhe zu halten, solange es eben
schnell genug ist. Zumindest so hoch, dass die Atmosphäre so dünn ist, dass
sich das Raumschiff kaum erhitzt. Die Gleitzahl spielt da überhaupt keine
Rolle weil es ja (noch) kein Gleitflug ist, sondern überschüssige
Geschwindigkeit abgebaut wird. Ein Gleitflug wird es erst dann, wenn das
Raumschiff soweit abgebremst wurde, dass die Höhe nicht mehr zu halten ist.
- Aber dann haben wir das Problem ja schon gelöst.

Um es vereinfacht zu sagen: Der Gedanke dabei ist, dass das Raumschiff
aerodynamisch immer an der maximal möglichen Höhe "fliegt". Auf gut Deutsch
muß man aufhören ballistisch zu denken. Ein geflügeltes Ding verhält sich
in einer Atmosphäre nicht ballistisch.
Post by Roland Damm
Wenn es nur um das Hitzeschild ginge, dann wäre ein Eintritt
möglichst steil und dann Abbremsen in möglichst geringer Höhe das
günstigste.
Sicherlich nicht, weil das Hitzeschild dann verglüht - sonst würde man es ja
so machen.
Post by Roland Damm
Denn in dichterer Atmosphäre ist IMO die
Staupunkttemperatur gar nicht entscheidend größer als in dünnerer
Atmosphäre, die Bremswirkung ist nur eben besser.
Je dichter ein Medium ist, desto mehr wirkt sich die Temperatur aus.

Wenn man eine Pizza aus einen 230 °C heißen Ofen herausnimmt bekommt man ja
von der 230° heißen Luft auch keine Verbrennungen. Wenn man die Hand in
viel kühleres Wasser (z.B. 80°) hält, bekommt man sofort Verbrennungen.

Der Grund ist naütlich, dass Wasser viel dichter als Luft ist.

In einer dünnen Atmosphäre kann die Temperatur sehr hoch sein, "spüren" wird
sie kaum.
Roland Damm
2005-07-31 09:43:38 UTC
Permalink
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Post by Roland Damm
Es bleibt aber das häßliche Gegenargument, daß damit bestenfalls
die Einwirkungsdauer der hohen Temperaturen verlängert wird.
In diese Zusammenhang ist die Temperatur nur mit der Dichte des
Gases von Bedeutung. Bei geringer Dichte kann man sehr hohe
Temperaturen auch ohne Hitzeschild aushalten (siehe eben die
Marssonde oben, die soweit ich weiß keines hatte).
Der Wärmeübergang, die Heizleistung sozusagen, hängt sicher auch von
der Dichte ab, aber in welchem funktionalen Zusammenhang? Bei den
fraglichen Temperaturen kann man davon ausgehen, daß Strahlung
einen großteil ausmacht, wenn nicht sogar den grösten Teil. Und das
umgebende Plasma ist undurchsichtig. Plasma und Shuttleoberfläche
schieben sich als im Extremfall die Wärme nur via Strahlung hin und
her - und dann spielt die Dichte des Plasmas keine Rolle mehr.
Post by Herbert Gerstinger
Im Endeffekt geht es um Energie: Die Bahnenergie wird in Wärme
umgesetzt. (Energieerhaltung) Ein gewisser Teil davon geht in die
Atmosphäre, ein anderer Teil geht in das Raumschiff. Ich gehe mal
davon aus, dass dieses Verhältnis unabhängig von Geschwindigkeit
und Luftdruck konstant ist.
Mit welcher Begründung gehst du davon aus?
Post by Herbert Gerstinger
1. Speichern: Man speichert praktisch die Wärme im Hitzeschild
bzw. woanders im Raumschiff.
Der Speicher dürfte schnell voll sein.
Post by Herbert Gerstinger
2. Abstrahlen: Wie jeder warme Körper strahlt auch das Raumschiff
die Hitze ab. Ob das wirklich relevant ist, müsste man ausrechnen.
Abstrahlen funktioniert nicht gut, wenn das Fluggerät von einer
undurchsichtigen heißen Schicht umgeben ist.
Post by Herbert Gerstinger
3. Abkühlen durch die Atmosphäre: Auch wenn vorne Hitze entsteht,
ist es möglich die Hitze an Seitenwänden wieder an die kalte
Atmosphäre abzugeben.
Auch die Seitenwände sich ganz ordentlich warm.
Post by Herbert Gerstinger
Post by Roland Damm
Wenn es nur um das Hitzeschild ginge, dann wäre ein Eintritt
möglichst steil und dann Abbremsen in möglichst geringer Höhe das
günstigste.
Sicherlich nicht, weil das Hitzeschild dann verglüht - sonst würde
man es ja so machen.
Man macht es auch deswegen nicht so, weil die Insassen keine
beliebig großen Beschleunigungen vertragen.
Post by Herbert Gerstinger
Post by Roland Damm
Denn in dichterer Atmosphäre ist IMO die
Staupunkttemperatur gar nicht entscheidend größer als in dünnerer
Atmosphäre, die Bremswirkung ist nur eben besser.
Je dichter ein Medium ist, desto mehr wirkt sich die Temperatur aus.
Ab einer gewissen Dichte ist das Fluggerät von einer für Strahlung
undurchdringlichen weil ionisierten Schicht umgeben. Dann zählt
nurnoch der Wärmeübergang durch Strahlung und der ist von der
Dichte unabhängig.

Dann zählt natürlich noch die Temperatur der Umgebung, und die ist
nach meinen Aufzeichnungen rund T=T0*(1+(kappa-1)/2*Ma^2), also
unabhängig von der Dichte. Wenn also die Temperatur nicht von der
umgebenden Dichte abhängt und die Abstrahlung ebenfalls nicht, dann
ist die auf das Shuttle einwirkende Heizleistung ebenfalls
unabhängig von der Dichte, ergo unabhängig von der Höhe, in der das
Bremsmanöver passiert. Die Stärke der Bremsung hingegen ist sehr
wohl von der Dichte abhängig, der Staudruck skaliert mit der
Dichte. Das Integral Bremswirkung über Zeit ist jedoch eine
vorgegebene Größe, nämlich die Bahnenergie die weg muß. Somit führt
eine Bremsung in doppelt so dichter Atmosphäre zu doppelter
Bremskraft, damit halber Bremszeit und somit zu halber
Wärmeenergiemenge, die auf das Fluggerät übergeht.
Klar, das sind jetzt alles nur Näherungen, die in Extremfällen
gelten, aber du siehst, wo der Hase hinläuft.
Post by Herbert Gerstinger
Wenn man eine Pizza aus einen 230 °C heißen Ofen herausnimmt
bekommt man ja von der 230° heißen Luft auch keine Verbrennungen.
Wenn man die Hand in viel kühleres Wasser (z.B. 80°) hält, bekommt
man sofort Verbrennungen.
Im Backofen hantierst du mit Temperaturen, bei denen Strahlung noch
keine so große Rolle spielt. Beim Widereintritt reden wir hier von
ganz anderen Kragenweiten.
Post by Herbert Gerstinger
In einer dünnen Atmosphäre kann die Temperatur sehr hoch sein,
"spüren" wird sie kaum.
Irgendwann wird es aber dennoch warm, es sei denn, wir werden die
Wärme durch Strahlung los. Du weißt aber, daß das im Weltraum
praktisch garnicht so einfach ist, Shuttle und Raumstationen haben
große Abstrahlflächen um ihrer Abwärme loszuwerden.

CU Rollo
Herbert Gerstinger
2005-07-31 10:24:07 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
[..]
Also noch mal von vorne:

Den Energieerhaltungssatz wirst du ja wohl nicht bestreiten wollen, oder?
Post by Roland Damm
Der Wärmeübergang, die Heizleistung sozusagen, hängt sicher auch von
der Dichte ab, aber in welchem funktionalen Zusammenhang? Bei den
fraglichen Temperaturen kann man davon ausgehen, daß Strahlung
einen großteil ausmacht, wenn nicht sogar den grösten Teil. Und das
umgebende Plasma ist undurchsichtig. Plasma und Shuttleoberfläche
schieben sich als im Extremfall die Wärme nur via Strahlung hin und
her - und dann spielt die Dichte des Plasmas keine Rolle mehr.
Nein, kann man nicht.

Die ganze Problematik entsteht durch Wechselwirkung zwischen
Raumschiffoberfläge (vergiss endlich das Shuttle) und Luft. Je mehr Luft,
desto mehr Wechselwirkung - und umgekehrt.

Die Details sind da mal sekundär - weniger Luft strahlt auch weniger.
Post by Roland Damm
Post by Herbert Gerstinger
Im Endeffekt geht es um Energie: Die Bahnenergie wird in Wärme
umgesetzt. (Energieerhaltung) Ein gewisser Teil davon geht in die
Atmosphäre, ein anderer Teil geht in das Raumschiff. Ich gehe mal
davon aus, dass dieses Verhältnis unabhängig von Geschwindigkeit
und Luftdruck konstant ist.
Mit welcher Begründung gehst du davon aus?
Ohne Begründung. Warum sollte sich das Verhältnis ändern?

Roland, du bist dir im klaren, dass die schon angesprochene Marssonde das
ganze schon in der Praxis angewandt hat, oder?

Ich habe keine Lust mehr darüber zu streiten ob man in dünner Luft langsam
und schonend abbremsen kann - DAS IST VERDAMMT NOCH MAL BEWIESEN UND AUCH
SCHON IN DER PRAXIS GEMACHT WORDEN. Und noch mit viel höheren
Geschwindigkeiten noch dazu!
Ich habe auch keine Lust darüber zu diskutieren wie genau man den Landeort
vorrausberechnen kann, es hat einfach nichts mit dem Thema zu tun.

Die offene Frage (die Frage, dessen Beantwortung ich mir erhofft habe) ist
wie groß Flügel sein müssen um sich in der dünnen Luft halten zu können.
Interessant wäre auch ein Gewichtsvergleich Flügel-Hitzeschild.

Zu dieser Problematik (die einzige, die wirklich unerforscht zu sein
scheint) hat leider noch niemand etwas geschrieben. Ich lasse mich leider
zu leicht vom Thema ablenken.
Jochem Huhmann
2005-07-31 22:05:12 UTC
Permalink
Post by Herbert Gerstinger
Ich habe keine Lust mehr darüber zu streiten ob man in dünner Luft langsam
und schonend abbremsen kann - DAS IST VERDAMMT NOCH MAL BEWIESEN UND AUCH
SCHON IN DER PRAXIS GEMACHT WORDEN. Und noch mit viel höheren
Geschwindigkeiten noch dazu!
Ich habe auch keine Lust darüber zu diskutieren wie genau man den Landeort
vorrausberechnen kann, es hat einfach nichts mit dem Thema zu tun.
Die offene Frage (die Frage, dessen Beantwortung ich mir erhofft habe) ist
wie groß Flügel sein müssen um sich in der dünnen Luft halten zu können.
"Abbremsen" und "sich mit Flügeln halten können" sind doch zwei
grundverschiedene Dinge. Soviel ich weiß, kann man das Verhalten eines
Flugkörpers bei sehr dünner Atmosphäre und hoher Geschwindigkeit nicht
mehr einfach aerodynamisch betrachten: Da helfen Flügel überhaupt
nichts, die Moleküle sind so dünn gestreut, dass beim Aufprall einfach
nur Energie freigesetzt wird, auch wenn die Form des Flugkörpers bei
einem anständigen Gas und niedrigerer Geschwindigkeit Auftrieb erzeugen
würde. Es kommt halt keine Strömung zustande. Abbremsen kann man immer,
aber aerodynamisch Auftrieb erzeugen eben nicht.

Extremfall: Satelliten oder z.B. die ISS werden sehr wohl durch die
(sehr dünne) Atmosphäre abgebremst, aber selbst noch so große Flügel
würden keinen Auftrieb erzeugen.
Post by Herbert Gerstinger
Interessant wäre auch ein Gewichtsvergleich Flügel-Hitzeschild.
Zu dieser Problematik (die einzige, die wirklich unerforscht zu sein
scheint) hat leider noch niemand etwas geschrieben. Ich lasse mich leider
zu leicht vom Thema ablenken.
Ich habe dazu in den sci.space.* Gruppen schon mehrmals lange Threads
gelesen. Es ist wohl in der Tat so, dass das nicht sehr anschaulich ist.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Herbert Gerstinger
2005-08-01 12:14:31 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Post by Herbert Gerstinger
Die offene Frage (die Frage, dessen Beantwortung ich mir erhofft habe)
ist wie groß Flügel sein müssen um sich in der dünnen Luft halten zu
können.
"Abbremsen" und "sich mit Flügeln halten können" sind doch zwei
grundverschiedene Dinge. Soviel ich weiß, kann man das Verhalten eines
Flugkörpers bei sehr dünner Atmosphäre und hoher Geschwindigkeit nicht
mehr einfach aerodynamisch betrachten: Da helfen Flügel überhaupt
nichts, die Moleküle sind so dünn gestreut, dass beim Aufprall einfach
nur Energie freigesetzt wird, auch wenn die Form des Flugkörpers bei
einem anständigen Gas und niedrigerer Geschwindigkeit Auftrieb erzeugen
würde. Es kommt halt keine Strömung zustande. Abbremsen kann man immer,
aber aerodynamisch Auftrieb erzeugen eben nicht.
Extremfall: Satelliten oder z.B. die ISS werden sehr wohl durch die
(sehr dünne) Atmosphäre abgebremst, aber selbst noch so große Flügel
würden keinen Auftrieb erzeugen.
Hast du vielleicht einen Link wo das Thema etwas detaillierter behandelt
wird? (Z.B. ab wann diese Effekte auftreten)
lin8080
2005-07-31 22:40:16 UTC
Permalink
Post by Herbert Gerstinger
Zu dieser Problematik (die einzige, die wirklich unerforscht zu sein
scheint) hat leider noch niemand etwas geschrieben. Ich lasse mich leider
zu leicht vom Thema ablenken.
Na dann. Tipp ich dir halt was dazu:

Ich geh davon aus, das die Maximalwerte der Wärmeeinwirkung bereits
vorbei sind.
Weiter vergesse ich das Shuttle, gehe also von irgendetwas Rundem aus,
meinetwegen auch oval, eiförmig.
Sodann nehme ich an, das das Teil mit der Breitseite nach unten fällt
(grösste Fläche in Flugrichtung zeigt, wie bisher eigentlich alle
Wiedereintrittskörper)

Da klappen dann wie bei einem Taschenmesser runde Scheiben Flügel aus
den Seiten heraus (rechtwinklig zur Flugrichtung). Die können so gross
sein wie der gesamte Flugkörper, abzüglich was man zur Befestigung
braucht. Bei nichtgebrauch kann man die Tragflächenscheiben ja hinter
dem Hitzeschild unterbringen. einbauen.
Sollte was schiefgehen, klappt man die Scheiben wieder ein oder sprengt
sie weg. Dann gehts wie gewohnt beinahe senkrecht runter (mit
Bremsfallschirm).

Da man von weniger Dicht nach mehr Dicht fliegt, ist Anfangs die
maximale Fläche erforderlich um genügend Wirkung zu haben (Auftrieb und
Wärmeabstrahlung). Die ausgeklappten Tragflächen kann man ja teilweise
wieder einfahren, und somit hat man eine bedingt taugliche
Manöverierfähigkeit (Einfluss auf die Sinkgeschwindigkeit). Das wird
sehr wahrscheinlich nicht die Höhe halten können (Eigengewicht zu
gross?), aber doch den Fall erheblich verlängern.

Es lassen sich auch 3 Scheiben verwenden (max 6). Bei nur leichtem
Anstellwinkel erzielt man damit den Effekt, den ein Hubschrauber Rotor
erreicht (Rotation, die Insassen müssen dagegen evtl. geschützt werden?
(Kann ich so nicht abschätzen, zuviele Parameter unbekannt)). Vielleicht
erübrigt das dann jeden Bremsfallschirm, da man am anderen Ende des
Flugkörpers ja genauso verfahren kann (wenn auch mit kleinerem
Durchmesser).
Man kann in dem Fall sogar einen Generator betreiben und einen Propeller
(die hinteren Klappscheiben) elektrisch antreiben (die Restenergie des
Flugkörpers kann ja vollständig verbraucht werden). Allerdings würde ich
dann eher von einer Hantel sprechen als von einer klassischen Kapsel.

Sodann gibt es noch die Möglichkeit, während der heissen Phase einen
zentral gelegenen Teil des Hitzeschildes nach vorne zu schieben (also
weg vom Flugkörper, in Flugrichtung). Dahinter kommt dan natürlich ein
2. Hitzeschild heraus (sicher ist sicher). Diesen Vorschild kann man nun
dazu verwenden, die heissen Gase vom Flugkörper wegzulenken. Der
Vodschild darf dabei ruhig verglühen, er wird nach der Aktion ja nicht
mehr gebraucht und muss eh beseitigt werden. Er darf nur keine glühenden
Klumpen auf den Flugkörper leiten.
Den Vorschild kann man ja evtl von hinten kühlen, oder hinter ihm Gase
austreten lassen, die den Flugkörper besser schützen (Gase, die maximal
expandieren bei Wärmezufuhr und damit den Flugkörper in eine Gashülle
verpacken). Dürfte aber alles ziemlich eine Gewichtsfrage werden...

Davor (also noch "draussen") bietet sich an, die Gasreserven des
Flugkörper zu komprimieren und diese als Druck Bremse gegen die
Flugrichtung auszustossen (klar, macht nicht viel, also Aufwand prüfen,
ob sich das lohnt). Eine aussreichende Atemluft sollte natürlich für die
Astronauten verbleiben, oder diese müssen in ihrem Raumanzug verpackt
werden (der wird eh mitgeschleppt).

Was gibts noch, um zu bremsen oder das Eigengewicht zu reduzieren?

lin

reicht das?
Chris
2005-08-02 09:50:08 UTC
Permalink
Hallo Roland, hallo NG!

Habe aus aktuellem Anlass auch über das Thema nachgedacht: In geringer
Höhe (also z.B. kurz vor der Landung) kann das Shuttle ja prima gleiten,
ohne daß der Schutzschild großartig am Glühen wäre. Warum macht man das
dann nicht auch in großer Höhe und dünner Atmosphäre?
Post by Roland Damm
Der Wärmeübergang, die Heizleistung sozusagen, hängt sicher auch von
der Dichte ab, aber in welchem funktionalen Zusammenhang?
http://de.wikipedia.org/wiki/Auftrieb sagt über dynamischen Auftrieb:
Die Auftriebskraft ist proportional zur Atmosphärendichte und zum
Quadrat der Geschwindigkeit: F_A ~ rho*v^2.

Wenn diese Auftriebskraft aufrechterhalten werden soll (das
Gravitationsfeld der Erde sei mal homogen), dann fliegen wir bei
dünnerer Atmosphäre einfach schneller: v(rho) ~ sqrt(1/rho). (*)

Weiterhin sagt Wikpedia über die Widerstandskraft: F_W ~ rho*v^2. Daraus
folgt dann eine Bremsleistung P_W = F_W * v ~ rho*v^3. Inwieweit diese
Leistung nun in die Erwärmung der Atmosphäre bzw. der Außenhülle geht,
wurde ja weiter oben diskutiert.

Nach (*) steigt P_W jetzt aber, je dünner die Atmosphäre wird:
P_W ~ rho^(-1/2). Es wird also anschaulich gesprochen einen Punkt geben,
an dem das Shuttle zwar durch die große Relativgeschwindigkeit zur
Atmosphäre irre heiß wird, aber trotzdem keinen nennenswerten Auftrieb
mehr erzeugt.

Über die Gültigkeit der Gleichungen im Grenzfall kann man jetzt
sicherlich streiten, aber vielleicht sieht man daran ja einen
prinzipiellen Knackpunkt :-)

Gruß,

Christian
Michael Rübig
2005-08-02 15:09:17 UTC
Permalink
Hi,
Post by Chris
Habe aus aktuellem Anlass auch über das Thema nachgedacht: In geringer
Höhe (also z.B. kurz vor der Landung) kann das Shuttle ja prima gleiten,
ohne daß der Schutzschild großartig am Glühen wäre. Warum macht man das
dann nicht auch in großer Höhe und dünner Atmosphäre?
Post by Roland Damm
Der Wärmeübergang, die Heizleistung sozusagen, hängt sicher auch von
der Dichte ab, aber in welchem funktionalen Zusammenhang?
Die Auftriebskraft ist proportional zur Atmosphärendichte und zum
Quadrat der Geschwindigkeit: F_A ~ rho*v^2.
Das gilt für Unterschall.
Da oben spielt sich aber alles bei Überschallgeschwindigkeit ab. Ich
kann mir nicht vorstellen, dass diese Gleichungen da auch noch
uneingeschränkt gelten.

Michael
Michael Khan
2005-08-02 18:22:34 UTC
Permalink
Post by Michael Rübig
Post by Chris
Die Auftriebskraft ist proportional zur Atmosphärendichte und zum
Quadrat der Geschwindigkeit: F_A ~ rho*v^2.
Das gilt für Unterschall.
Da oben spielt sich aber alles bei Überschallgeschwindigkeit ab. Ich
kann mir nicht vorstellen, dass diese Gleichungen da auch noch
uneingeschränkt gelten.
Die Gleichungen gelten auch im Überschall, nur sind der Auftriebs- und
der Widerstandsbeiwert Funktionen der Machzahl, insbesondere der
Widerstandsbeiwert, weil der Wellenwiderstand hinzugerechnet werden
muss. Die Werte aus dem Unterschallbereich oder gar von
Unterschallflugzeugen sind im Über- und Hyperschall nicht zu gebrauchen.
Herbert Gerstinger
2005-08-02 16:36:11 UTC
Permalink
Post by Chris
Hallo Roland, hallo NG!
Habe aus aktuellem Anlass auch über das Thema nachgedacht: In geringer
Höhe (also z.B. kurz vor der Landung) kann das Shuttle ja prima gleiten,
ohne daß der Schutzschild großartig am Glühen wäre. Warum macht man das
dann nicht auch in großer Höhe und dünner Atmosphäre?
Post by Roland Damm
Der Wärmeübergang, die Heizleistung sozusagen, hängt sicher auch von
der Dichte ab, aber in welchem funktionalen Zusammenhang?
Die Auftriebskraft ist proportional zur Atmosphärendichte und zum
Quadrat der Geschwindigkeit: F_A ~ rho*v^2.
Wenn diese Auftriebskraft aufrechterhalten werden soll (das
Gravitationsfeld der Erde sei mal homogen), dann fliegen wir bei
dünnerer Atmosphäre einfach schneller: v(rho) ~ sqrt(1/rho). (*)
Weiterhin sagt Wikpedia über die Widerstandskraft: F_W ~ rho*v^2. Daraus
folgt dann eine Bremsleistung P_W = F_W * v ~ rho*v^3. Inwieweit diese
Leistung nun in die Erwärmung der Atmosphäre bzw. der Außenhülle geht,
wurde ja weiter oben diskutiert.
P_W ~ rho^(-1/2). Es wird also anschaulich gesprochen einen Punkt geben,
an dem das Shuttle zwar durch die große Relativgeschwindigkeit zur
Atmosphäre irre heiß wird, aber trotzdem keinen nennenswerten Auftrieb
mehr erzeugt.
Ich habe ein bißchen gesucht und für Flugzeuge typische werte von Ca
(Auftreibsbeiwert) von ca. 1 bis 1.5 und Cw (Luftwiderstandsbeiwert) von
0.05 bis 0.15 gefunden. Ich rechne mal mit Ca=1 und Cw=0.1

Im LEO hat man eine Geschwindigkeit von ca. 7 km/s, das wäre dann auch
ungefähr die Eintrittsgeschwindigkeit.

Weiters nehme ich an, dass unser Raumschiff 10 Tonnen wiegt und eine
Querschnitsfläche von 10m² hat

Die Erdkrümmung würde uns noch helfen die Höhe zu halten, aber die
vernachlässige ich vorerst mal.

Zuerst rechne ich den Luftdruck aus, der nötig ist um den nötigen Auftrieb
von 100000N zu erzeugen:

rho = (10000kg *(10m/s²)*2*s²)/(10m²*49*10^6*m²)

= 0,0004 kg/m³ = 0,03% Luftdruck bei Meereshöhe

Der Luftwiderstand ist bei uns genau ein Zehntel des Auftriebs, also 1000N.

Bremsleistung wäre dann also 1000N*7000m/s= 7 * 10^6 * kg m² /s³ = 7 MW =
8.141 Gcal/h = 2 261 kcal/s

Wie man hier sieht, hängt die Bremsleistung nur von der Geschwindigkeit ab
(Der Luftwiderstand ist konstant), daher ist nur der erste Teil des
Wiedereintritts interessant, danach wird die Bremsleistung zusammen mit der
Geschwindigkeit immer geringer und damit wird es immer einfacher die Wärme
loszuwerden.

Die Bremsleistung würde also 2200 Liter Wasser um 1 Grad pro Sekunde
aufheizen. Leider weiß ich nicht wieviel ungefähr ins Raumschiff geht und
wieviel in die Luft.

Zusammenfassend kann man sagen:

Bremsleistung A = (Cw/Ca) * m * (10m/s²) * 7000m/s

Naja, es fehlt noch einiges in der Rechnung bevor man echte Aussagen machen
kann :-/
lin8080
2005-07-31 21:49:04 UTC
Permalink
Herbert Gerstinger schrieb:

...
Post by Herbert Gerstinger
Wenn man eine Pizza aus einen 230 °C heißen Ofen herausnimmt bekommt man ja
von der 230° heißen Luft auch keine Verbrennungen. Wenn man die Hand in
viel kühleres Wasser (z.B. 80°) hält, bekommt man sofort Verbrennungen.
Der Grund ist naütlich, dass Wasser viel dichter als Luft ist.
Dazu ist Luft einer der besten Wärmedämmer. Dein wärmstes Kleidungstück
hat am meisten Luftlöcher. Das nützt natürlich nichts, wenn ein
kräftiger Wind weht.

lin
Roland Damm
2005-07-30 08:34:03 UTC
Permalink
Moin,
Post by Herbert Gerstinger
Eine Raumsonde (wenn ich mich richtig erinnere am Mars) hat so
etwas ähnliches schon gemacht: Die Sonde hatte die Atmosphäre
immer wieder leicht gestreift und so ganz langsam Geschwindigkeit
reduziert.
So eine Sonde hat aber einen Vorteil: Sie soll in eine Umlaufbahn
kommen, da kommt es nicht so genau drauf an, wo und wann sie die
Umlaufbahn erreicht. Das Shuttle soll aber auf genau einer ganz
bestimmten Landebahn landen können.
Das Hauptproblem das eine Marssonde hat, ist es von der
hyperbolischen Bahn auf eine elliptische Bahn um den Mars zu
kommen. Ganz wenig Abbremsen nutzt also nichts, es muß schon beim
ersten Vorbeiflug genug abgebremst werden, sonst war es der einzige
Vorbeiflug für immer. Aber gut, das Problem hat ein Shuttle nicht,
weil es ja sowieso im Orbit ist.

Mal traumhaft idealisierend angenommen man hätte ein FLuggerät, daß
mit einer astronomischen Gleitzahl von 1:100 fliegen kann und das
auch noch in einem Höhenbereich von 100km bis 0, dann bleibt
trotzdem nur ein Aktionsradius von 10000km. Also selbst unter
dieses traumhaft günstigen Annahmen muß so ein Fluggerät auf die
viertel Erdumkreisung genau den richtigen Punkt für den
Widereintritt treffen. Nun ist es aber so, daß wegen dr
schwankenden und nicht immer vorhersehbaren Sonnenaktivität die
Dichter der obersten Atmosphärenschichten um den Faktor 2 schwanken
kann, irgendwo sind sogar Schwankungen um den Faktor 10 möglich
(aber das war IMO in Höhen, die das Shuttle eh nicht erreicht). Wie
stark also die Abbremsung und der Auftrieb in welcher Höhe genau
ist, ist also nur extrem unsicher vorhersehbar.
Gut, mit Hilfe der Flügel kann man auch über Kopf fliegen und so das
Gerät in tiefere Atmosphärenschichten reinzwingen. Aber die
Unsicherheiten sind doch gewaltig.
Post by Herbert Gerstinger
gleiche Hintergedanke: Die Geschwindigkeit in den hohen, dünnen
Luftschichten langsam reduzieren.
Es bleibt aber das häßliche Gegenargument, daß damit bestenfalls die
Einwirkungsdauer der hohen Temperaturen verlängert wird.
Wenn es nur um das Hitzeschild ginge, dann wäre ein Eintritt
möglichst steil und dann Abbremsen in möglichst geringer Höhe das
günstigste. Denn in dichterer Atmosphäre ist IMO die
Staupunkttemperatur gar nicht entscheidend größer als in dünnerer
Atmosphäre, die Bremswirkung ist nur eben besser.
Schau dir Meteoriten an, die kommen mitunter ganz ohne Schutzschild
auf der Erde an, und das obwohl sie aus allem möglichen nur nicht
gerade Hitzeschutzoptimiertem Material sind und auch nicht gerade
eine Aerodynamisch günstige Form haben. Klar, die schaffen das dann
mit dem Abbremsen zwar nicht mehr - da müßte man noch optimieren...
-> eine Form, die einen gewissen Auftrieb ermöglichst so daß man
über dem Boden noch mal die Kurve fliegen kann und mit
astroniomischer Geschwindigkeit ein Stück horizontal fliegen kann.
Nur würde das wegen der Beschleunigungen keiner überleben, daß ist
also auch noch so ein Kriterium, daß es zu bedenken gilt.

CU Rollo
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