Discussion:
bemannte Marsmission, aber ohne Landung
(zu alt für eine Antwort)
Uwe Hercksen
2013-03-01 08:50:31 UTC
Permalink
Hallo,

laut heutiger Zeitungsmeldung plant Denis Tito eine bemannte Marsmission
die aber nicht landen soll, nur einige Marsumkreisungen.

Damit kann man doch aber nichts erreichen was nicht auch mit einer
unbemannten Marsmission zu erreichen wäre, oder mit einer bemannten
Simulation eines Marsfluges in einer Erdumlaufbahn.

Bringt so eine Marsmission wirklich etwas bei der Vorbereitung einer
bemannten Marslandung?

Bye
Sebastian Zenker
2013-03-01 09:23:50 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Hallo,
laut heutiger Zeitungsmeldung plant Denis Tito eine bemannte Marsmission
die aber nicht landen soll, nur einige Marsumkreisungen.
Nein, nicht "einige Umkreisungen", sondern nur ein Vorbeiflug. Soll eine
Free-Return-Mission werden, daher ist auch ein Besuch der Venus notwendig.
Post by Uwe Hercksen
Damit kann man doch aber nichts erreichen was nicht auch mit einer
unbemannten Marsmission zu erreichen wäre, oder mit einer bemannten
Simulation eines Marsfluges in einer Erdumlaufbahn.
So sieht das aus. Bemannte Marsmission light. 2018 deshalb, weil dann
die Planeten günstig dafür stehen.
Post by Uwe Hercksen
Bringt so eine Marsmission wirklich etwas bei der Vorbereitung einer
bemannten Marslandung?
Nö, außer eingebildetem Prestige für den Planer dieser Farce (und
natürlich enormem gesundheitlichen Risiko für die zwei armen Schweine).
Ich postuliere, daß da nichts draus wird.
--
Sebastian Zenker
Uwe Hercksen
2013-03-01 09:42:56 UTC
Permalink
Post by Sebastian Zenker
Nein, nicht "einige Umkreisungen", sondern nur ein Vorbeiflug. Soll eine
Free-Return-Mission werden, daher ist auch ein Besuch der Venus notwendig.
Hallo,

also noch sparsamer als ich dachte.
Post by Sebastian Zenker
Nö, außer eingebildetem Prestige für den Planer dieser Farce (und
natürlich enormem gesundheitlichen Risiko für die zwei armen Schweine).
Ich postuliere, daß da nichts draus wird.
Das gesundheitliche Risiko sehe ich auch so. Bei so einer Minimalversion
ist wohl nichtmal ein ausreichender Strahlenschutz für die "Besatzung"
gegeben, mit den nötigen Trainingsmöglichkeiten gegen Muskel- und
Knochenabbau sieht es wohl auch schlecht aus.

Wenn man das gesundheitliche Risiko abwägt mit den minimalen Ergebnissen
einer solchen Mission kann man das moralisch nicht verantworten. Auch
aus finanziellen Gründen ist so eine Mission nicht zu verantworten. Die
zu erwartenden Ergebnisse sind einfach zu dürftig für den nötigen Aufwand.

Bye
Jochem Huhmann
2013-03-01 11:57:06 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Wenn man das gesundheitliche Risiko abwägt mit den minimalen Ergebnissen
einer solchen Mission kann man das moralisch nicht verantworten. Auch
aus finanziellen Gründen ist so eine Mission nicht zu verantworten. Die
zu erwartenden Ergebnisse sind einfach zu dürftig für den nötigen Aufwand.
Ich würde das einfach denen überlassen, die das finanzieren (wenn sie es
finanzieren) bzw. die moralischen Fragen der freiwilligen Crew. Menschen
tun auch noch viel ungesündere Dinge für viel weniger.

Das "Ergebnis" wäre ja auch, dass man zwei Leute hat, die sich dem Mars
auf 160 Kilometer genähert haben. Alle anderen Ergebnisse außer "wir waren
da" sind auch bei einer Landung viel zu dürftig für den (dann noch um
Größenordnungen höheren) Aufwand. Wenn man so denkt, muß man eigentlich
jede bemannte Raumfahrt kategorisch ablehnen: Zu gefährlich, zu dürftige
Ergebnisse bei zu hohen Kosten.



Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Uwe Hercksen
2013-03-01 12:08:30 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Ich würde das einfach denen überlassen, die das finanzieren (wenn sie es
finanzieren) bzw. die moralischen Fragen der freiwilligen Crew. Menschen
tun auch noch viel ungesündere Dinge für viel weniger.
Hallo,

nun ja, nicht alles für das sich ein Finanzier findet und Freiwillige
als Teilnehmer ist deswegen auch moralisch vertretbar.

Bye
Jochem Huhmann
2013-03-01 12:17:38 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Post by Jochem Huhmann
Ich würde das einfach denen überlassen, die das finanzieren (wenn sie es
finanzieren) bzw. die moralischen Fragen der freiwilligen Crew. Menschen
tun auch noch viel ungesündere Dinge für viel weniger.
Hallo,
nun ja, nicht alles für das sich ein Finanzier findet und Freiwillige
als Teilnehmer ist deswegen auch moralisch vertretbar.
Behaupte ich ja gar nicht. Aber einen Mann und eine Frau auf eine Reise
von 500 Tagen zum Mars und zurück zu schicken, ist moralisch vertretbar,
wenn die beiden das freiwillig machen und jemand das bezahlt.

Interessanter Artikel übrigens:

http://www.bbc.co.uk/news/magazine-21619765

Ich finde gerade die Idee, hier ein Paar loszuschicken, einfach großartig.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Uwe Hercksen
2013-03-01 12:48:49 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Behaupte ich ja gar nicht. Aber einen Mann und eine Frau auf eine Reise
von 500 Tagen zum Mars und zurück zu schicken, ist moralisch vertretbar,
wenn die beiden das freiwillig machen und jemand das bezahlt.
Hallo,

dann müsste aber auch jemand da sein der zahlt für ihren Lebensunterhalt
und medizinische Behandlung wenn sie krank und arbeitsunfähig
zurückkommen oder wegen der Spätfolgen der Reise es in einigen Jahren
werden.

Bye
Jochem Huhmann
2013-03-01 13:08:59 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Post by Jochem Huhmann
Behaupte ich ja gar nicht. Aber einen Mann und eine Frau auf eine Reise
von 500 Tagen zum Mars und zurück zu schicken, ist moralisch vertretbar,
wenn die beiden das freiwillig machen und jemand das bezahlt.
Hallo,
dann müsste aber auch jemand da sein der zahlt für ihren Lebensunterhalt
und medizinische Behandlung wenn sie krank und arbeitsunfähig
zurückkommen oder wegen der Spätfolgen der Reise es in einigen Jahren
werden.
Ja, wäre wünschenswert, und die Crew wäre klug, für sowas vertraglich zu
sorgen. Von "müssen" würde ich da nicht sprechen.

(Ich frage mich gerade, ob es solche Diskussionen damals auch gegeben
hat, als wir Afrika verlassen und die ganze Welt besiedelt haben...)


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Jens Schuessler
2013-03-01 13:52:23 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
(Ich frage mich gerade, ob es solche Diskussionen damals auch gegeben
hat, als wir Afrika verlassen und die ganze Welt besiedelt haben...)
Der Homo Bedenkenträger hätte den Planeten wohl kaum besiedelt.
Wir wären heute sicher noch in der Diskussion der Frage ob wir das mit dem
aufrechten Gang mal ausprobieren sollten und wer später für die Hüftoperationen
und Rückenleiden zahlt falls das doch schiefgeht....
Uwe Hercksen
2013-03-01 15:17:50 UTC
Permalink
Post by Jens Schuessler
Der Homo Bedenkenträger hätte den Planeten wohl kaum besiedelt.
Wir wären heute sicher noch in der Diskussion der Frage ob wir das mit dem
aufrechten Gang mal ausprobieren sollten und wer später für die Hüftoperationen
und Rückenleiden zahlt falls das doch schiefgeht....
Hallo,

das war eine ganz andere Situation. Da musste ein einzelner oder eine
kleine Sippe für sich allein entscheiden ob man etwas weiter zog weil
man hoffte dort mehr und sicherere Nahrungsquellen zu finden. Einen
Finanzier gab es nicht. Die Besiedlung des nächsten Kontinents zog sich
über viele viele Generationen hin. Zunächst wurden nur zu Fuß
erreichbare Gebiete mit geeignetem Klima besiedelt. Als man sich
Kleidung für kühlere Gebiete herstellen konnte war es auch möglich
dorthin zu ziehen. Aber immer konnte man unterwegs Wasser und Nahrung
finden, um die Atemluft musste man sich keine Sorgen machen. Erst lange
später war man soweit auch mit Booten über einen See oder eine Meerenge
zu fahren. Die Polynesier sind erst dann weite Strecken übers offene
Meer gesegelt als sie sich Methoden angeeignet hatten eine noch hinter
dem Horizont liegende Insel zu finden ohne daran vorbeizufahren ohne sie
überhaupt zu sehen.

Zum Mars kommt man aber nicht in kleinen Etappenmärschen. Da kann man
nur direkt in die Erdumlaufbahn, direkt zum Mond oder direkt zum Mars.
Dazwischen gibt es nichts, schon gar keine Nahrung oder Wasser.
Nur die Erdumlaufbahn ist als Zwischenstation geeignet, der Mond zwar
theoretisch aber praktisch doch wenig.

Bye
gUnther nanonüm
2013-03-02 00:12:01 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Dazwischen gibt es nichts, schon gar keine Nahrung oder Wasser.
Nur die Erdumlaufbahn ist als Zwischenstation geeignet, der Mond zwar
theoretisch aber praktisch doch wenig.
Hi,
was es da nicht gibt, wird man eben hinbringen müssen. Schon aus
Effizienzgründen ist ein einziger riesiger Raketen-Zug Quatsch, besser sind
etliche "Stationen", unbemannte Reservehabitate und Vorräte, insbesondere
Wassereis. Man denke, die Landungstechnik und die Wiederaufstiegstechnik für
den Mars vom Erdboden zu stemmen... schlimm genug, daß die Marsonauten einen
Direktflug buchen, ihre Toolbox und den Reisebus aber sollte man mit
mehrfachem "Umsteigen" planen. Ein System, das etwa durch Rotation eine
Scheinschwerkraft minimaler Größe erlaubt, wäre für rasche Bahnmanöver
gehandikapt, ergo sollte man mit dem Interplanetartransporter nur die
"Hauptstrecke befahren" und lokal dann auf eine Station umsteigen, die
primär sowas wie ein Raumdock darstellt. Der Strukturstreß bei Rotation ist
für Luken, Schleusen und Technik viel zu aufwendig einzuplanen. Da nimmt man
besser eine simple Röhre oder Scheibe. Solange das "Schiff" keine Manöver
fliegen muß, wäre eine Eigenrotation auch mit Taumelkomponenten kein großes
Problem. Man hätte ja keine Fenster, und was der Bildschirm zeigt, kann von
Eigenbewegungen befreit sein. Erst bei mechanischer Überlast oder am
Reiseziel unternimmt man was gegen Drehungen. Dann wird in die Station
gedockt, das Reisenecessaire gepackt und gelandet.
Soeine Organisation hätte den Vorteil, daß man viele Teile auch mit eher
langsamer Antriebstechnik, aber auf weiten Umwegen hinbringen könnte. Man
könnte jetzt schon anfangen damit...Treibstoff, Sauerstoff, Wasser,
Satellitenkommunikation, die finale Landung sollte dann nicht bloß ein
Medienereignis sein, sondern gleich Auftakt zur Landnahme. Fahne in Boden
rammen, Eingeborene abknallen, auf den Boden pissen etc...
--
mfg,
gUnther
Clemens Zauner
2013-03-01 18:55:43 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
dann müsste aber auch jemand da sein der zahlt für ihren Lebensunterhalt
und medizinische Behandlung wenn sie krank und arbeitsunfähig
zurückkommen oder wegen der Spätfolgen der Reise es in einigen Jahren
werden.
Mimimimimimimimi

Mehr fällt mir dazu gearde nicht ein.

Clemens.
Benno Hartwig
2013-03-11 15:22:58 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Ich würde das einfach denen überlassen, die das finanzieren (wenn sie es
finanzieren)
Zustimmung
Wenn jemand sein privates Geld dafür ausgeben möchte,
dann will ich ihn nicht davon abhalten.
Allerdings will ich mich auch nicht wundern, wenn dann eben
letztlich doch niemand sop spendabel ist.
Post by Jochem Huhmann
bzw. die moralischen Fragen der freiwilligen Crew. Menschen
tun auch noch viel ungesündere Dinge für viel weniger.
Zustimmung
Aber eine einigermaßen reelle Chance für einen nicht gar zu
schnellen Tod sollte es schon geben. Andernfalls hätte man
einen Selbstmörder, dem man doch nicht einfach nur fasziniert
bei seiner Tat zusehen darf.

Aber auch die Apollo-11-Besatzung wusste um die große
Lebensgefahr, die sie mit der Mondlandung akzeptierten.

Und auch wenn jemand sagt "Ich habe Systeme, die mich
längerfristig am Leben halten, und man wird mich weiterversorgen.
Dann will ich gern Mars-Siedler mit unsicherer Rückkehrchance sein!!"
wäre ein Standpunkt, den ich akzeptiere, solange ich nicht
mitmachen muss.

Benno
Jochem Huhmann
2013-03-15 21:43:31 UTC
Permalink
Post by Benno Hartwig
Und auch wenn jemand sagt "Ich habe Systeme, die mich
längerfristig am Leben halten, und man wird mich weiterversorgen.
Dann will ich gern Mars-Siedler mit unsicherer Rückkehrchance sein!!"
wäre ein Standpunkt, den ich akzeptiere, solange ich nicht
mitmachen muss.
Aber das ist doch viel harmloser. Die sagen nur "wenn ich nicht mehr
machen muß, als 500 Tage in einer engen Kiste zu sitzen, um den Mars zu
sehen und dann wieder zurückzukommen, dann bin ich dabei".

ICH würde garantiert nicht zum Mars fliegen wollen, um dort in einer
Blechbüchse darauf zu warten, dass man mir für den Rest meines Lebens
Essen hinwirft.

Aber knapp zwei Jahre würde ich mich locker zu beschäftigen wissen, wenn
ich dafür einer von den zwei Menschen sein könnte, die den Mars kurz mit
eigenen Augen aus der Nähe sehen. Obwohl ich das wahrscheinlich am
Liebsten allein tun würde...


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Stefan Roth
2013-03-16 12:25:24 UTC
Permalink
On Fri, 15 Mar 2013 22:43:31 +0100, Jochem Huhmann <***@gmx.net>
wrote:
[snip]
Post by Jochem Huhmann
ICH würde garantiert nicht zum Mars fliegen wollen, um dort in einer
Blechbüchse darauf zu warten, dass man mir für den Rest meines Lebens
Essen hinwirft.
Aber knapp zwei Jahre würde ich mich locker zu beschäftigen wissen, wenn
ich dafür einer von den zwei Menschen sein könnte, die den Mars kurz mit
eigenen Augen aus der Nähe sehen. Obwohl ich das wahrscheinlich am
Liebsten allein tun würde...
Jochem
Ich würde definitiv auch nicht fliegen.
Halte so einen Trip aber nicht für völlig unmöglich
(technisch, ethisch, psychologisch).
Ein Flug zum Mars ist mit dem Antarktistrip (Link in Deinem
vorigen posting) aber unvergleichbar. Das Paar in der
Antarktis ist bei Problemen doch nicht völlig von jeglicher
Hilfe abgeschnitten: Funk, GPS-Ortung.
Da siehts auf dem Weg zum Mars schon düster aus.
Und mal aussteigen und aufs Packeis gehen, ist auch
nicht drin.
Allerdings finde ich den finanziellen Aufwand für einen
Blick von oben auf den Mars komplett fehlinvestiert.
Wenn schon ein Flug zum Mars dann bitte mit Landung
und längerem Forschungsaufenthalt dort.
Und "bring them back safety".
Grüße
Stefan

PS: ich kann ja nachvollziehen, dass Du Saint Exupéry für
zitierungswürdig hälst. Aber auf english?
Entweder auf deutsch (deutsche NG) oder im Original.
--
"La perfection est atteinte, non pas lorsqu'il n'y a plus rien à
ajouter, mais lorsqu'il n'y a plus rien à retirer."
(A. de Saint Exupéry)
Carla Schneider
2013-03-18 06:58:14 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Post by Benno Hartwig
Und auch wenn jemand sagt "Ich habe Systeme, die mich
längerfristig am Leben halten, und man wird mich weiterversorgen.
Dann will ich gern Mars-Siedler mit unsicherer Rückkehrchance sein!!"
wäre ein Standpunkt, den ich akzeptiere, solange ich nicht
mitmachen muss.
Aber das ist doch viel harmloser. Die sagen nur "wenn ich nicht mehr
machen muÃY, als 500 Tage in einer engen Kiste zu sitzen, um den Mars zu
sehen und dann wieder zurückzukommen, dann bin ich dabei".
Man setzt sich dabei der vollen Strahlenbelastung aus, nur um etwas zu sehen
was man auch auf der Erde mittels einer unbemannten Sonde sehen koennte.
Post by Jochem Huhmann
ICH würde garantiert nicht zum Mars fliegen wollen, um dort in einer
Blechbüchse darauf zu warten, dass man mir für den Rest meines Lebens
Essen hinwirft.
Da waere man aber immerhin auf dem Mars, und haette die Chance dort wirklich
etwas zu entdecken. Alles was es auf einem Mars-Vorbeiflug zu entdecken gibt
kann man viel besser mit einer unbemannten Sonde von der Erde aus machen.
Post by Jochem Huhmann
Aber knapp zwei Jahre würde ich mich locker zu beschäftigen wissen, wenn
ich dafür einer von den zwei Menschen sein könnte, die den Mars kurz mit
eigenen Augen aus der Nähe sehen. Obwohl ich das wahrscheinlich am
Liebsten allein tun würde...
Jochem Huhmann
2013-03-18 12:07:12 UTC
Permalink
Post by Carla Schneider
Post by Jochem Huhmann
Aber das ist doch viel harmloser. Die sagen nur "wenn ich nicht mehr
machen muÃY, als 500 Tage in einer engen Kiste zu sitzen, um den Mars zu
sehen und dann wieder zurückzukommen, dann bin ich dabei".
Man setzt sich dabei der vollen Strahlenbelastung aus, nur um etwas zu sehen
was man auch auf der Erde mittels einer unbemannten Sonde sehen koennte.
Ja, warum Sex wenn es auch Pornos gibt?
Post by Carla Schneider
Post by Jochem Huhmann
ICH würde garantiert nicht zum Mars fliegen wollen, um dort in einer
Blechbüchse darauf zu warten, dass man mir für den Rest meines Lebens
Essen hinwirft.
Da waere man aber immerhin auf dem Mars, und haette die Chance dort wirklich
etwas zu entdecken. Alles was es auf einem Mars-Vorbeiflug zu entdecken gibt
kann man viel besser mit einer unbemannten Sonde von der Erde aus machen.
Es geht hier doch gar nicht darum, irgendetwas zu "entdecken". Für
Forschung ist bemannte Raumfahrt schon lange (wenn nicht sogar schon
immer) überflüssig.

Und wenn Du in einer Blechbüchse auf dem Mars sitzt und Deine Rationen
frißt, bis sie alle sind und Du verhungerst (oder erstickst), wirst Du
auch nix entdecken können. Und den Sand aus der Nähe ansehen kannst Du
Dir auch viel besser auf Fotos von unbemannten Rovern.

Ich finde diese Idee schon deshalb gut, weil sie endlich mal die ganz
offensichtliche Tatsache anerkennt, dass bemannte Raumfahrt rational
gesehen völlig sinnlos ist und gleichzeitig klarmacht, dass es trotzdem
gute Gründe dafür gibt, auch wenn sie sehr "unvernünftig" sind.

Ich finde es immer absolut zum Schreien, wenn Fans der bemannten
Raumfahrt irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Argumente dafür
bemühen, warum Menschen in der Raumfahrt besser sind als Roboter,
während ihre *wirkliche" Motivation für bemannte Raumfahrt doch genau
diese romantische, unvernünftige Idee der Raumfahrt ist und alles andere
nur feige vorgeschobene Scheinargumente. Was natürlich dazu führt, dass
aus großartigen Forschungsmissionen zum Mars nie etwas wird, denn wenn
es um's Geldausgeben geht, analysiert man ja doch ganz sachlich Kosten
und Nutzen und wenn der Nutzen auschlaggebend sein soll, läßt man's
halt, weil Menschen aus *dieser* Sicht dort einfach nur überflüssig,
lästig und teuer sind.

Einfach mal anzuerkennen, dass es gut und toll ist, wenn Menschen
dorthinfliegen und dass Forschung damit überhaupt nichts zu tun hat,
löst diesen Knoten. Natürlich ist ein bemannter Marsvorbeiflug
wissenschaftlich gesehen völliger Unsinn, aber das ist eine bemannte
Landung genauso.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Carla Schneider
2013-03-18 21:50:53 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Post by Carla Schneider
Post by Jochem Huhmann
Aber das ist doch viel harmloser. Die sagen nur "wenn ich nicht mehr
machen muÃfY, als 500 Tage in einer engen Kiste zu sitzen, um den Mars zu
sehen und dann wieder zurÃf¼ckzukommen, dann bin ich dabei".
Man setzt sich dabei der vollen Strahlenbelastung aus, nur um etwas zu sehen
was man auch auf der Erde mittels einer unbemannten Sonde sehen koennte.
Ja, warum Sex wenn es auch Pornos gibt?
Der Vergleich eignet sich als Gegenbeispiel: Der Mars-Vorbeiflieger kann auch
blos gucken, anfassen ist nicht.
Post by Jochem Huhmann
Post by Carla Schneider
Post by Jochem Huhmann
ICH wÃf¼rde garantiert nicht zum Mars fliegen wollen, um dort in einer
BlechbÃf¼chse darauf zu warten, dass man mir fÃf¼r den Rest meines Lebens
Essen hinwirft.
Da waere man aber immerhin auf dem Mars, und haette die Chance dort wirklich
etwas zu entdecken. Alles was es auf einem Mars-Vorbeiflug zu entdecken gibt
kann man viel besser mit einer unbemannten Sonde von der Erde aus machen.
Es geht hier doch gar nicht darum, irgendetwas zu "entdecken". Für
Forschung ist bemannte Raumfahrt schon lange (wenn nicht sogar schon
immer) überflüssig.
Nein,s sie ist nur in den Anfaengen steckengeblieben.
In einer Dose die Erde zu umkreisen ist nicht besonders sinnvoll,
es sei denn als Vorbereitung fuer etwas anderes.
In so einem Dinge am Mars vorbei wieder zur Erde zu fliegen auch nicht.
Post by Jochem Huhmann
Und wenn Du in einer Blechbüchse auf dem Mars sitzt und Deine Rationen
friÃYt, bis sie alle sind und Du verhungerst (oder erstickst), wirst Du
auch nix entdecken können.
Ein paar Jahre sollte man schon haben, und mobilitaet braucht man auch,
schliesslich will man ja viele interessante Stellen besuchen.
Post by Jochem Huhmann
Und den Sand aus der Nähe ansehen kannst Du
Dir auch viel besser auf Fotos von unbemannten Rovern.
Wenn man die Rover vom Mars aus steuert macht das einen grossen Unterschied,
weil es in Echtzeit geschehen kann.
Post by Jochem Huhmann
Ich finde diese Idee schon deshalb gut, weil sie endlich mal die ganz
offensichtliche Tatsache anerkennt, dass bemannte Raumfahrt rational
gesehen völlig sinnlos ist und gleichzeitig klarmacht, dass es trotzdem
gute Gründe dafür gibt, auch wenn sie sehr "unvernünftig" sind.
Prinzipiell ist bemannte Raumfahrt nicht sinnlos, allerdings nur in einem
Bereich in dem bemannte Raumfahrt bisher gar nicht verwendet wurde:
Auf anderen Planeten, Monden oder Asteroiden so weit von der Erde
entfernt dass man dass die Signallaufzeit Fernsteuerung nicht mehr zulaesst.
Post by Jochem Huhmann
Ich finde es immer absolut zum Schreien, wenn Fans der bemannten
Raumfahrt irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Argumente dafür
bemühen, warum Menschen in der Raumfahrt besser sind als Roboter,
während ihre *wirkliche" Motivation für bemannte Raumfahrt doch genau
diese romantische, unvernünftige Idee der Raumfahrt ist und alles andere
nur feige vorgeschobene Scheinargumente. Was natürlich dazu führt, dass
aus groÃYartigen Forschungsmissionen zum Mars nie etwas wird, denn wenn
es um's Geldausgeben geht, analysiert man ja doch ganz sachlich Kosten
und Nutzen und wenn der Nutzen auschlaggebend sein soll, läÃYt man's
halt, weil Menschen aus *dieser* Sicht dort einfach nur überflüssig,
lästig und teuer sind.
Nein , weil es einfach zu teuer ist, genau wie auch viele unbemannte
Missionen,
wie Mars-Sample Return.
Post by Jochem Huhmann
Einfach mal anzuerkennen, dass es gut und toll ist, wenn Menschen
dorthinfliegen und dass Forschung damit überhaupt nichts zu tun hat,
löst diesen Knoten. Natürlich ist ein bemannter Marsvorbeiflug
wissenschaftlich gesehen völliger Unsinn, aber das ist eine bemannte
Landung genauso.
Wuerde ich nicht sagen.
Mathias Böwe
2013-03-19 22:05:02 UTC
Permalink
Post by Carla Schneider
Post by Jochem Huhmann
Ja, warum Sex wenn es auch Pornos gibt?
Der Vergleich eignet sich als Gegenbeispiel: Der Mars-Vorbeiflieger kann auch
blos gucken, anfassen ist nicht.
So what? Das war zu Kindertagen im Spielzeuggeschäft auch so, und doch
übte es eine unbändige Faszination aus...

Mathias
--
inzwischen wieder ohne Signatur
Lukas Schmidt
2013-03-19 22:36:11 UTC
Permalink
Post by Mathias Böwe
Post by Carla Schneider
Post by Jochem Huhmann
Ja, warum Sex wenn es auch Pornos gibt?
Der Vergleich eignet sich als Gegenbeispiel: Der Mars-Vorbeiflieger kann auch
blos gucken, anfassen ist nicht.
So what? Das war zu Kindertagen im Spielzeuggeschäft auch so, und doch
übte es eine unbändige Faszination aus...
Stimmt. Das ist eben der Unterschied zwischen rationalem und emotionalem
Handeln oder Denken. Beides zusammen nennt man Traumjob ;-)
--
Lukas

Von meinem echten PC gesendet
Daniel Mandic
2013-03-24 15:19:48 UTC
Permalink
Post by Carla Schneider
Nein,s sie ist nur in den Anfaengen steckengeblieben.
In einer Dose die Erde zu umkreisen ist nicht besonders sinnvoll,
es sei denn als Vorbereitung fuer etwas anderes.
In so einem Dinge am Mars vorbei wieder zur Erde zu fliegen auch nicht.
Wieso nicht?
Dann weiß man über die ethnische und psychologische Komponente schon
mehr Bescheid. Bei Apollo 8-10 lief es ja auch so ähnlich...
--
Daniel Mandic
Carla Schneider
2013-03-24 17:29:13 UTC
Permalink
Post by Daniel Mandic
Post by Carla Schneider
Nein,s sie ist nur in den Anfaengen steckengeblieben.
In einer Dose die Erde zu umkreisen ist nicht besonders sinnvoll,
es sei denn als Vorbereitung fuer etwas anderes.
In so einem Dinge am Mars vorbei wieder zur Erde zu fliegen auch nicht.
Wieso nicht?
Weil der Mensch dort nichts tun kann was ein Automat nicht besser koennte.
Post by Daniel Mandic
Dann weiß man über die ethnische und psychologische Komponente schon
mehr Bescheid. Bei Apollo 8-10 lief es ja auch so ähnlich...
Das war es aber nur ein Test der Hardware fuer die Landung, die auch ein paar Monate spaeter
stattfand.
Daniel Mandic
2013-03-25 08:19:55 UTC
Permalink
Post by Carla Schneider
Weil der Mensch dort nichts tun kann was ein Automat nicht besser koennte.
Der Automat sagt aber einem nicht wie es gewesen ist. Demnach könnte
man z.B. ja auch Automaten Bungeejumpen lassen und von dem die
Beschleuningskräfte bzw. Werte ermitteln lassen.
Post by Carla Schneider
Post by Daniel Mandic
Dann weiß man über die ethnische und psychologische Komponente schon
mehr Bescheid. Bei Apollo 8-10 lief es ja auch so ähnlich...
Das war es aber nur ein Test der Hardware fuer die Landung, die auch
ein paar Monate spaeter stattfand.
Ich find das schon ok wenn man nur einen Vorbeiflug fürs erste
gestattet.
--
Daniel Mandic
Daniel Mandic
2013-03-24 15:17:15 UTC
Permalink
Post by Carla Schneider
Post by Jochem Huhmann
Aber das ist doch viel harmloser. Die sagen nur "wenn ich nicht
mehr >> machen muÃY, als 500 Tage in einer engen Kiste zu sitzen, um
den Mars zu >> sehen und dann wieder zurückzukommen, dann bin ich
dabei".
Post by Carla Schneider
Man setzt sich dabei der vollen Strahlenbelastung aus, nur um
etwas zu sehen was man auch auf der Erde mittels einer unbemannten
Sonde sehen koennte.
Ja, warum Sex wenn es auch Pornos gibt?
Post by Carla Schneider
Post by Jochem Huhmann
ICH würde garantiert nicht zum Mars fliegen wollen, um dort in
einer >> Blechbüchse darauf zu warten, dass man mir für den Rest
meines Lebens >> Essen hinwirft.
Post by Carla Schneider
Da waere man aber immerhin auf dem Mars, und haette die Chance dort
wirklich etwas zu entdecken. Alles was es auf einem Mars-Vorbeiflug
zu entdecken gibt kann man viel besser mit einer unbemannten Sonde
von der Erde aus machen.
Es geht hier doch gar nicht darum, irgendetwas zu "entdecken". Für
Forschung ist bemannte Raumfahrt schon lange (wenn nicht sogar schon
immer) überflüssig.
Und wenn Du in einer Blechbüchse auf dem Mars sitzt und Deine Rationen
frißt, bis sie alle sind und Du verhungerst (oder erstickst), wirst Du
auch nix entdecken können. Und den Sand aus der Nähe ansehen kannst Du
Dir auch viel besser auf Fotos von unbemannten Rovern.
Ich finde diese Idee schon deshalb gut, weil sie endlich mal die ganz
offensichtliche Tatsache anerkennt, dass bemannte Raumfahrt rational
gesehen völlig sinnlos ist und gleichzeitig klarmacht, dass es
trotzdem gute Gründe dafür gibt, auch wenn sie sehr "unvernünftig"
sind.
Ich finde es immer absolut zum Schreien, wenn Fans der bemannten
Raumfahrt irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen Argumente dafür
bemühen, warum Menschen in der Raumfahrt besser sind als Roboter,
während ihre *wirkliche" Motivation für bemannte Raumfahrt doch genau
diese romantische, unvernünftige Idee der Raumfahrt ist und alles
andere nur feige vorgeschobene Scheinargumente. Was natürlich dazu
führt, dass aus großartigen Forschungsmissionen zum Mars nie etwas
wird, denn wenn es um's Geldausgeben geht, analysiert man ja doch
ganz sachlich Kosten und Nutzen und wenn der Nutzen auschlaggebend
sein soll, läßt man's halt, weil Menschen aus dieser Sicht dort
einfach nur überflüssig, lästig und teuer sind.
Einfach mal anzuerkennen, dass es gut und toll ist, wenn Menschen
dorthinfliegen und dass Forschung damit überhaupt nichts zu tun hat,
löst diesen Knoten. Natürlich ist ein bemannter Marsvorbeiflug
wissenschaftlich gesehen völliger Unsinn, aber das ist eine bemannte
Landung genauso.
Jochem
Economics meets Sterngucker....

Natürlich müssen da Menschen mit. Außerdem können nur Menschen ihre
eigenenen Apparaturen und Appliaktionen warten. Den
Selbstreparatur-Button, gibt es nur bei den Arkoniden im Perry Rhodan
Roman.
--
Daniel Mandic
Jochem Huhmann
2013-03-24 18:48:14 UTC
Permalink
Post by Daniel Mandic
Natürlich müssen da Menschen mit. Außerdem können nur Menschen ihre
eigenenen Apparaturen und Appliaktionen warten. Den
Selbstreparatur-Button, gibt es nur bei den Arkoniden im Perry Rhodan
Roman.
Naja, ohne Menschen braucht man halt eine Menge Kram überhaupt nicht,
der dann auch nicht gewartet werden muß. Und als biologische
Universalroboter kosten Menschen verdammt viel Nutzlast, weil sie halt
ständig atmen und essen und trinken müssen, und meist auch wieder
zurück wollen.

Ich bleibe dabei, dass es kaum noch ein wissenschaftliches Argument für
bemannte Raumfahrt gibt. Spätestens wenn man da Äpfel mit Äpfeln
vergleicht (und nicht etwa sündhafte teure bemannte Missionen mit sehr
viel billigeren Sonden, Landern und Rovern), ist das dermaßen
offensichtlich, dass das eigentlich jeder einsehen könnte.

Bis auf die natürlich, die gerne unbedingt bemannte Raumfahrt wollen
(was völlig verständlich und legitim ist), sich aber über ihre
wirklichen Motivationen gar nicht klar sind und immer an den Haaren
herbeigezogene wissenschaftliche Argumente vorschieben.

Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Mathias Böwe
2013-03-19 22:05:01 UTC
Permalink
Post by Carla Schneider
Man setzt sich dabei der vollen Strahlenbelastung aus, nur um etwas zu sehen
was man auch auf der Erde mittels einer unbemannten Sonde sehen koennte.
BTW, wie hoch ist die Dosisbelastung eigentlich unterwegs? Sicherlich
wird es, z. B. in Abhängigkeit von der Sonnenaktivität, eine gewisse
Variation gaben, aber gewisse Anhaltswerte wären da schon hilfreich.
Schnelles Stöbern im Netz hat Werte um 1,5 mSv/d geliefert, dazu auch
noch viel Geschwafel. Bei einer Missionsdauer von 500 d wäre man dann
bei knaoo dem Doppelten der zulässigen Lebensdosis für beruflich
strahlenexponiertes Personal der Kategorie A - nichts, was einen
veranlassen sollte, sich ins Hemd zu machen, aber auch schon nicht mehr
vernachlässigbar. Hat jemand genauere und vor allem verläßlichere Werte?

Mathias
--
inzwischen wieder ohne Signatur
Clemens Zauner
2013-03-20 22:07:52 UTC
Permalink
Post by Mathias Böwe
vernachlässigbar. Hat jemand genauere und vor allem verläßlichere Werte?
Ich habe für den Interplanetaren Bereich Werte zwischen 300 und 800 mSv/y
im Kopf, die niedrigeren Werte bei einem solaren Maximum, die höheren
bei einem Minimum.
Die zulässige Dosis für eine Astronautenkarriere liegt bei bis zu
4 Sv, AFAIR.

cu
Clemens.
Mathias Böwe
2013-03-21 05:15:10 UTC
Permalink
Post by Clemens Zauner
Post by Mathias Böwe
vernachlässigbar. Hat jemand genauere und vor allem verläßlichere Werte?
Ich habe für den Interplanetaren Bereich Werte zwischen 300 und 800 mSv/y
im Kopf, die niedrigeren Werte bei einem solaren Maximum, die höheren
bei einem Minimum.
Danke - wobei mich das jetzt insofern überrascht, als daß ich gerade bei
einem Maximum die höheren Werte vermutet hätte.
Post by Clemens Zauner
Die zulässige Dosis für eine Astronautenkarriere liegt bei bis zu
4 Sv, AFAIR.
Das erscheint mir doch schon recht üppig, ist das doch immerhin das
Zehnfache dessen, was man als normaler Arbeitnehmer einfangen darf,
sofern man entsprechend eingestuft und regelmäßig überwacht wird. Und
aus Erfahrung weiß ich, daß selbst das Personal der Kategorie A (max.
Lebensdosis: 400 mSv) in der Regel sehr deutlich unterhalb der
zulässigen Grenzwerte bleibt. So habe ich mir während meiner Zeit als
"Kernkomiker" im Schnitt weniger als 1 mSv pro Jahr eingefangen, also
wesentlich weniger als jede Saftschubse...

Mathias
--
inzwischen wieder ohne Signatur
Jochem Huhmann
2013-03-21 11:31:22 UTC
Permalink
Post by Mathias Böwe
Post by Clemens Zauner
Die zulässige Dosis für eine Astronautenkarriere liegt bei bis zu
4 Sv, AFAIR.
Das erscheint mir doch schon recht üppig, ist das doch immerhin das
Zehnfache dessen, was man als normaler Arbeitnehmer einfangen darf,
sofern man entsprechend eingestuft und regelmäßig überwacht wird. Und
aus Erfahrung weiß ich, daß selbst das Personal der Kategorie A (max.
Lebensdosis: 400 mSv) in der Regel sehr deutlich unterhalb der
zulässigen Grenzwerte bleibt. So habe ich mir während meiner Zeit als
"Kernkomiker" im Schnitt weniger als 1 mSv pro Jahr eingefangen, also
wesentlich weniger als jede Saftschubse...
Ich glaube bei der Pressekonferenz hat man davon gesprochen, dass die
Crew mit einem Krebsrisiko von rund 3% zu rechnen hat. Ungefährlich ist
das sicherlich nicht.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Carla Schneider
2013-03-21 16:28:33 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Die zulässige Dosis für eine Astronautenkarriere liegt bei bis zu
4 Sv, AFAIR.
Das erscheint mir doch schon recht üppig, ist das doch immerhin das
Zehnfache dessen, was man als normaler Arbeitnehmer einfangen darf,
sofern man entsprechend eingestuft und regelmäÃYig überwacht wird. Und
aus Erfahrung weiÃY ich, daÃY selbst das Personal der Kategorie A (max.
Lebensdosis: 400 mSv) in der Regel sehr deutlich unterhalb der
zulässigen Grenzwerte bleibt. So habe ich mir während meiner Zeit als
"Kernkomiker" im Schnitt weniger als 1 mSv pro Jahr eingefangen, also
wesentlich weniger als jede Saftschubse...
Ich glaube bei der Pressekonferenz hat man davon gesprochen, dass die
Crew mit einem Krebsrisiko von rund 3% zu rechnen hat. Ungefährlich ist
das sicherlich nicht.
Die Wahrscheinlichkeit Krebs zu bekommen ist allerdings fuer nicht-Astronauten
deutlich hoeher als 3% , fuer den Rest des Lebens. Oder meinen die 3% in 5 Jahren ?
Mathias Böwe
2013-03-21 21:38:45 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Ich glaube bei der Pressekonferenz hat man davon gesprochen, dass die
Crew mit einem Krebsrisiko von rund 3% zu rechnen hat. Ungefährlich ist
das sicherlich nicht.
Man muß solche Aussagen (irgendjemand sagt irgendwas in einer
Pressekonferenz, und das wird dann auch noch von irgendwem, der meistens
nicht die Spur einer Ahnung hat, aufgeschrieben und umformuliert...)
immer mit etwas Vorsicht genießen. Gemeint ist vermutlich, daß das
Krebsrisiko um 3% ggü. der normalen Bevölkerung ansteigt. Das erscheint
mir halbwegs realistisch.

Mathias
--
inzwischen wieder ohne Signatur
Jochem Huhmann
2013-03-21 22:07:12 UTC
Permalink
Post by Mathias Böwe
Post by Jochem Huhmann
Ich glaube bei der Pressekonferenz hat man davon gesprochen, dass die
Crew mit einem Krebsrisiko von rund 3% zu rechnen hat. Ungefährlich ist
das sicherlich nicht.
Man muß solche Aussagen (irgendjemand sagt irgendwas in einer
Pressekonferenz, und das wird dann auch noch von irgendwem, der meistens
nicht die Spur einer Ahnung hat, aufgeschrieben und umformuliert...)
immer mit etwas Vorsicht genießen. Gemeint ist vermutlich, daß das
Krebsrisiko um 3% ggü. der normalen Bevölkerung ansteigt. Das erscheint
mir halbwegs realistisch.
So war das wahrscheinlich auch gemeint, ich hatte nur noch die 3% im
Kopf. Ist wahrscheinlich ohnehin eher geraten, die wissen ja noch nicht
einmal, ob und wie sie für ein wenig Abschirmung sorgen wollen.

Aber andererseits: Bei Seefahrt in prähistorischer (und auch noch in
historischer) Zeit war die Gefahr, früher oder später um's Leben zu
kommen, noch viel größer.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Peter J. Holzer
2013-03-23 10:12:49 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Post by Mathias Böwe
Post by Jochem Huhmann
Ich glaube bei der Pressekonferenz hat man davon gesprochen, dass die
Crew mit einem Krebsrisiko von rund 3% zu rechnen hat. Ungefährlich ist
das sicherlich nicht.
Man muß solche Aussagen (irgendjemand sagt irgendwas in einer
Pressekonferenz, und das wird dann auch noch von irgendwem, der meistens
nicht die Spur einer Ahnung hat, aufgeschrieben und umformuliert...)
immer mit etwas Vorsicht genießen. Gemeint ist vermutlich, daß das
Krebsrisiko um 3% ggü. der normalen Bevölkerung ansteigt. Das erscheint
mir halbwegs realistisch.
So war das wahrscheinlich auch gemeint, ich hatte nur noch die 3% im
Kopf.
Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, beträgt für Deutsche ca.
26%[1]. Eine Erhöhung um 3% ergäbe dann (je nachdem, ob Prozent oder
Prozentpunkte gemeint sind), eine Wahrscheinlichkeit von 26.8% oder 29%.
Das scheint mir keine besonders große Steigerung zu sein, da gibt es
wahrscheinlich alltägliche Risikofaktoren, die deutlich mehr ausmachen.

hp


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Todesursachen_01.svg
--
_ | Peter J. Holzer | Fluch der elektronischen Textverarbeitung:
|_|_) | Sysadmin WSR | Man feilt solange an seinen Text um, bis
| | | ***@hjp.at | die Satzbestandteile des Satzes nicht mehr
__/ | http://www.hjp.at/ | zusammenpaßt. -- Ralph Babel
Sebastian Zenker
2013-03-25 15:16:47 UTC
Permalink
Post by Peter J. Holzer
Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, beträgt für Deutsche ca.
26%[1].
Halte ich für ein Gerücht. Nicht an jedem Toten wird eine Autopsie
vorgenommen. Außerdem muss, vor allem bei alten Leuten, ein Krebsbefund
nicht die Todesursache sein.
--
Sebastian Zenker
Peter J. Holzer
2013-03-28 22:37:35 UTC
Permalink
Post by Sebastian Zenker
Post by Peter J. Holzer
Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, beträgt für Deutsche ca.
26%[1].
Halte ich für ein Gerücht.
Es steht Dir frei, bessere Zahlen zu liefern und zu begründen.

hp
--
_ | Peter J. Holzer | Fluch der elektronischen Textverarbeitung:
|_|_) | Sysadmin WSR | Man feilt solange an seinen Text um, bis
| | | ***@hjp.at | die Satzbestandteile des Satzes nicht mehr
__/ | http://www.hjp.at/ | zusammenpaßt. -- Ralph Babel
Lukas Schmidt
2013-03-28 22:53:20 UTC
Permalink
Post by Sebastian Zenker
Post by Peter J. Holzer
Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, beträgt für Deutsche ca.
26%[1].
Halte ich für ein Gerücht. Nicht an jedem Toten wird eine Autopsie
vorgenommen. Außerdem muss, vor allem bei alten Leuten, ein Krebsbefund
nicht die Todesursache sein.
"Bei jedem vierten Sterbefall (25,6 Prozent) wurde eine bösartige
Neubildung (Krebs) als Todesursache festgestellt (113.400 Männer; 98.400
Frauen)." [0]

[0]:
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61832/todesursachen
--
Lukas

Von meinem echten PC gesendet
Uwe Hercksen
2013-03-21 11:57:49 UTC
Permalink
Post by Mathias Böwe
Das erscheint mir doch schon recht üppig, ist das doch immerhin das
Zehnfache dessen, was man als normaler Arbeitnehmer einfangen darf,
sofern man entsprechend eingestuft und regelmäßig überwacht wird. Und
aus Erfahrung weiß ich, daß selbst das Personal der Kategorie A (max.
Lebensdosis: 400 mSv) in der Regel sehr deutlich unterhalb der
zulässigen Grenzwerte bleibt. So habe ich mir während meiner Zeit als
"Kernkomiker" im Schnitt weniger als 1 mSv pro Jahr eingefangen, also
wesentlich weniger als jede Saftschubse...
Hallo,

beim fliegenden Personal nimmt die Belastung inzwischen ja zu wegen des
nachlassenden Erdmagnetfeldes, besonders bei Flügen über dem Südatlantik.

Bye
Clemens Zauner
2013-03-21 20:41:59 UTC
Permalink
Post by Mathias Böwe
Post by Clemens Zauner
Ich habe für den Interplanetaren Bereich Werte zwischen 300 und 800 mSv/y
im Kopf, die niedrigeren Werte bei einem solaren Maximum, die höheren
bei einem Minimum.
Danke - wobei mich das jetzt insofern überrascht, als daß ich gerade bei
einem Maximum die höheren Werte vermutet hätte.
hatte ch mir vorher auch gedacht. Aber nachdem ich darüber nachsann
war mir klar, dass eben das rauskommen muss.
Post by Mathias Böwe
Post by Clemens Zauner
Die zulässige Dosis für eine Astronautenkarriere liegt bei bis zu
4 Sv, AFAIR.
Das erscheint mir doch schon recht üppig, ist das doch immerhin das
Zehnfache dessen, was man als normaler Arbeitnehmer einfangen darf,
lt. 'Dose limits for astronauts' (PMID 11045534) ergeben sich die 4 Sv
daher, dass verdopplung des Krebsrisikos als absolut oberes Limit
verwendet wurden.
Die 4 Sv gelten für Männer zw. 35 und 55; Je jünger desto weniger.
Frauen dürfen auch nicht soviel abkriegen.

cu
Clemens.
Benno Hartwig
2013-03-27 14:20:40 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
ICH würde garantiert nicht zum Mars fliegen wollen, um dort in einer
Blechbüchse darauf zu warten, dass man mir für den Rest meines Lebens
Essen hinwirft.
Menschen sind sehr unterschiedlich.
Neil Armstrongs Chance auf dem Mond zu landen,
und seine Chance bei dem Unternehmen umzukommen,
waren ggf. gar nicht so sehr unterschiedlich groß.

"Solch ein Risiko gehe ich nicht ein!" würden wohl sehr viele sagen.
Und wenigstens einigen scheint das Ziel bereits verlockend genug.

AFAIK habe gerade die Russen anfangs Astronauten in das All geschickt,
deren Aufgabe im Wesentlich nicht im Gestalten des Fluges, im Fliegen,
im Handeln lag, sondern einfach in ihrer Anwesenheit und ihrem Überleben.
Solche Leute würde man doch heute auch noch finden.
Gagarin hat das doch unsterblich gemacht. Ein Vorbild?

Benno
Uwe Hercksen
2013-03-27 16:08:31 UTC
Permalink
Post by Benno Hartwig
Menschen sind sehr unterschiedlich.
Neil Armstrongs Chance auf dem Mond zu landen,
und seine Chance bei dem Unternehmen umzukommen,
waren ggf. gar nicht so sehr unterschiedlich groß.
"Solch ein Risiko gehe ich nicht ein!" würden wohl sehr viele sagen.
Und wenigstens einigen scheint das Ziel bereits verlockend genug.
AFAIK habe gerade die Russen anfangs Astronauten in das All geschickt,
deren Aufgabe im Wesentlich nicht im Gestalten des Fluges, im Fliegen,
im Handeln lag, sondern einfach in ihrer Anwesenheit und ihrem Überleben.
Solche Leute würde man doch heute auch noch finden.
Gagarin hat das doch unsterblich gemacht. Ein Vorbild?
Hallo,

die Russen gingen von der Vorstellung aus das alles automatisch oder vom
Boden gesteuert werden muss weil man nicht wisse ob der Mensch in der
Schwerelosigkeit noch dazu in der Lage ist, mental und physisch.

Die Amerikaner hatten sich dazu durchgerungen Handsteuerung durch den
Astronauten zu ermöglichen.

Wenn Armstrong nicht bei der Landung auf dem Mond eingegriffen hätte um
die Landung auf der steilen Kraterwand zu vermeiden wäre die sichere
Rückkehr zum Rendezvous im Mondorbit bereits sehr fraglich gewesen wegen
der resultierenden zu starken Neigung der Landefähre.

Bye
Jochem Huhmann
2013-03-27 16:11:38 UTC
Permalink
Post by Benno Hartwig
Post by Jochem Huhmann
ICH würde garantiert nicht zum Mars fliegen wollen, um dort in einer
Blechbüchse darauf zu warten, dass man mir für den Rest meines Lebens
Essen hinwirft.
Menschen sind sehr unterschiedlich.
Neil Armstrongs Chance auf dem Mond zu landen,
und seine Chance bei dem Unternehmen umzukommen,
waren ggf. gar nicht so sehr unterschiedlich groß.
Sein Überleben war aber wichtig genug, dass man Apollo 11 das Risiko auf
das absolute Minimum begrenzt hat. Gerade mal 21 Stunden auf dem Mond,
keine drei Stunden außerhalb der Landefähre zum Beispiel, "touch and go"
halt.
Post by Benno Hartwig
"Solch ein Risiko gehe ich nicht ein!" würden wohl sehr viele sagen.
Und wenigstens einigen scheint das Ziel bereits verlockend genug.
Diese Bemerkung von mir war eine Erwiderung auf einen Subthread, in dem
es um eine Einweg-Mission zum Mars mit Versorgung von der Erde ging. Das
"Ziel" hier ist im Vergleich zu den Risiken verdammt klein, zumal die
Möglichkeiten auf dem Mars verdammt eingeschränkt sein dürften, wenn
noch nicht einmal ein Rückflug oder so drin ist. Und in der Tat, den
Rest meines Lebens in einer Blechbüchse auf dem Mars zu sitzen und auf
die Futterlieferungen zu warten, während ich durch's Fenster auf den
Marsstaub sehe, halte ich für sehr wenige Leute verlockend. Die träumen
in solchen Fällen nämlich garantiert von großartigen
Forschungsunternehmen mit großen Entdeckungen und sonstigem romantischen
Kram, der bei einer solchen Mission einfach nicht vorkäme.
Post by Benno Hartwig
AFAIK habe gerade die Russen anfangs Astronauten in das All geschickt,
deren Aufgabe im Wesentlich nicht im Gestalten des Fluges, im Fliegen,
im Handeln lag, sondern einfach in ihrer Anwesenheit und ihrem Überleben.
Solche Leute würde man doch heute auch noch finden.
Gagarin hat das doch unsterblich gemacht. Ein Vorbild?
Für einen Marsvorbeiflug mit minimalem Risiko bestimmt, deshalb halte
ich das ja auch für eine gute Idee.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Benno Hartwig
2013-03-28 09:46:35 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Post by Benno Hartwig
Neil Armstrongs Chance auf dem Mond zu landen,
und seine Chance bei dem Unternehmen umzukommen,
waren ggf. gar nicht so sehr unterschiedlich groß.
Sein Überleben war aber wichtig genug, dass man Apollo 11 das Risiko auf
das absolute Minimum begrenzt hat. Gerade mal 21 Stunden auf dem Mond,
keine drei Stunden außerhalb der Landefähre zum Beispiel, "touch and go"
halt.
Und als wie groß wurde die Gefahr zu sterben für die beiden
landen Astronauten eingeschätzt?
- Die Gefahr, gleich beim Start zu verbrennen?
- Irgendwo während Hin- oder Rückflug die Kontrolle zu verlieren?
- Beim Mondlanden abzustürzen?
- Nicht wieder starten zu können?
- Nicht wieder andocken zu können?
- Beim Eintritt in die Atmosphäre zu verbrennen?
- (Verschiedenes)
Ich denke, die Gefahr war nicht unerheblich.
Und im Gegensatz zu Apollo11 bräuchte man jetzt (Gagarin-ähnlich)
vielleicht wieder keinen agierenden Piloten sondern einen
Überlebenden.
Post by Jochem Huhmann
... Das
"Ziel" hier ist im Vergleich zu den Risiken verdammt klein, zumal die
Möglichkeiten auf dem Mars verdammt eingeschränkt sein dürften, wenn
noch nicht einmal ein Rückflug oder so drin ist. Und in der Tat, den
Rest meines Lebens in einer Blechbüchse auf dem Mars zu sitzen und auf
die Futterlieferungen zu warten, während ich durch's Fenster auf den
Marsstaub sehe, halte ich für sehr wenige Leute verlockend.
Vielleicht finden sich ja wirklich keine Freiwilligen.
Klar.
Aber wenn doch? Darf man deren Angebot annehmen?
Vielleicht schon!
Post by Jochem Huhmann
Für einen Marsvorbeiflug mit minimalem Risiko bestimmt, deshalb halte
ich das ja auch für eine gute Idee.
Hält man das denn wirklich für machbar?
- Start
- Hinflug,
- keine Landung, (vielleicht nur Vorbeiflug, oder doch ein paar Orbits?)
- Rückflug
- Landung auf der Erde

Ich hatte gedacht, man braucht geradezu die Landung auf dem Mars, um dann
auch eine passende (nicht zu zeitaufwändige, energetisch akzeptable) Rückflug-Bahn
ausnutzen zu können.

Benno
René Schuster
2013-03-28 15:42:32 UTC
Permalink
Post by Benno Hartwig
Ich hatte gedacht, man braucht geradezu die Landung auf dem Mars, um
dann auch eine passende (nicht zu zeitaufwändige, energetisch
akzeptable) Rückflug-Bahn ausnutzen zu können.
In dem Fall trägt der Mars selbst zu einer energetisch akzeptablen
Rückflugbahn bei.

S. <http://en.wikipedia.org/wiki/Inspiration_Mars_Foundation>
--
rs
Daniel Mandic
2013-03-29 07:23:42 UTC
Permalink
Post by Benno Hartwig
Ich hatte gedacht, man braucht geradezu die Landung auf dem Mars, um
dann auch eine passende (nicht zu zeitaufwändige, energetisch
akzeptable) Rückflug-Bahn ausnutzen zu können.
Benno
zeitaufwendig

Ohne Star-Wars und Co. bleiben das nur Swing-By Geschichten...
--
Daniel Mandic
Daniel Mandic
2013-03-29 07:15:49 UTC
Permalink
Post by Benno Hartwig
Post by Jochem Huhmann
ICH würde garantiert nicht zum Mars fliegen wollen, um dort in einer
Blechbüchse darauf zu warten, dass man mir für den Rest meines
Lebens Essen hinwirft.
Menschen sind sehr unterschiedlich.
Neil Armstrongs Chance auf dem Mond zu landen,
und seine Chance bei dem Unternehmen umzukommen,
waren ggf. gar nicht so sehr unterschiedlich groß.
"Solch ein Risiko gehe ich nicht ein!" würden wohl sehr viele sagen.
Und wenigstens einigen scheint das Ziel bereits verlockend genug.
Sie sind sehr gut gelandet, so viel kann man Neil Armstrong nachsagen.
War er doch der erste....
Post by Benno Hartwig
AFAIK habe gerade die Russen anfangs Astronauten in das All geschickt,
deren Aufgabe im Wesentlich nicht im Gestalten des Fluges, im Fliegen,
im Handeln lag, sondern einfach in ihrer Anwesenheit und ihrem
Überleben. Solche Leute würde man doch heute auch noch finden.
Gagarin hat das doch unsterblich gemacht. Ein Vorbild?
Ein guter Pilot auf alle Fälle (es gibt bessere). Die Rückkehr zur Erde
~1967, macht ihm aber keiner so schnell nach. Nenn es Glück... es war
erfolgreich. (andere hätten die Augen zugemacht und gesagt: Danke, das
war's ;-))
Kittinger fällt IMO auch in diese Kategorie. Glück?
--
Daniel Mandic
Hergen Lehmann
2013-03-01 09:32:06 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
laut heutiger Zeitungsmeldung plant Denis Tito eine bemannte Marsmission
die aber nicht landen soll, nur einige Marsumkreisungen.
[...]
Bringt so eine Marsmission wirklich etwas bei der Vorbereitung einer
bemannten Marslandung?
Man könnte unter realen Bedingungen testen, was der psychologische Druck
einer realen Mission bei den Beteiligten anrichtet. Bei einer Simulation
(auch im Erdorbit) spukt doch immer noch ein "wenn etwas passiert,
brechen wir halt ab" in den Köpfen herum.

Der Hauptgrund dürfte allerdings Publicity sein. Man will Vertrauen in
das Funktionieren des Gesamtkonzepts schaffen, sowohl bei Investoren wie
auch bei den Medien, wie auch bei zahlungskräftigen Weltraumtouristen.

Nicht vergessen: Es geht diesmal weder um "höhere Ziele" wie damals bei
der Mondlandung, noch handelt es sich um eine reine Forschungsmission.
Es handelt sich um ein kommerzielles Projekt, das Profit abwerfen soll!

Hergen
Jochem Huhmann
2013-03-01 12:04:34 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Nicht vergessen: Es geht diesmal weder um "höhere Ziele" wie damals bei
der Mondlandung, noch handelt es sich um eine reine Forschungsmission.
Es handelt sich um ein kommerzielles Projekt, das Profit abwerfen soll!
Das "höhere Ziel" der Mondlandung war ein Prestige-Wettrennen mit den
Kommunisten. Und das ist auch kein kommerzielles Projekt, sondern ein
explizites Non-Profit-Projekt einer Stiftung (Inspiration Mars
Foundation). Wobei das ausgegebene Geld natürlich nicht im Weltraum
ausgegeben wird.

Ich halte das für ein "höheres" Ziel als das der Mondlandungen, aber das
ist natürlich Ansichtssache.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Jochem Huhmann
2013-03-01 11:48:06 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Hallo,
laut heutiger Zeitungsmeldung plant Denis Tito eine bemannte Marsmission
die aber nicht landen soll, nur einige Marsumkreisungen.
Nein, keine "Marsumkreisungen" sondern nur einen Vorbeiflug.

Details:

http://www.inspirationmars.com/Inspiration%20Mars_Feasibility%20Analysis_IEEE.pdf
Post by Uwe Hercksen
Damit kann man doch aber nichts erreichen was nicht auch mit einer
unbemannten Marsmission zu erreichen wäre, oder mit einer bemannten
Simulation eines Marsfluges in einer Erdumlaufbahn.
Doch, man hat zwei Menschen, die den Mars mit eigenen Augen aus der Nähe
gesehen haben und all den PR-Rummel, den man daraus machen kann. Wenn
man sowas nicht irgendwann mal macht, wird die Bereitschaft, das nötige
Geld für die Vorbereitung einer tatsächlichen Landung aufzubringen,
irgendwann einfach gar nicht mehr vorhanden sein (ist ja jetzt schon
fast bei Null).
Post by Uwe Hercksen
Bringt so eine Marsmission wirklich etwas bei der Vorbereitung einer
bemannten Marslandung?
Erstmal: Ja, natürlich bringt es was, weil absolut alles, was für einen
solchen Vorbeiflug nötig ist (technisch und von der Besatzung her), auch
für eine Mission nötig sein wird, die in einem Orbit endet oder sogar
landet. Das ganze in einem hohen Erdorbit oder so zu simulieren wäre
aufgrund der sehr konkreten Gesundheitsgefahren geradezu unethisch, wenn
die Crew für ihre Erbgutschädigungen und Krebsgefahr noch nicht einmal
den Mars zu sehen bekäme.

Zweitens: Bringt eine bemannte Marsmission denn überhaupt irgendetwas?
Außer "Es ist schwer, es ist teuer, und wir wollen hin"? Wenn man das
so sieht, ist ein Vorbeiflug ein logischer erster Schritt, vor allem
einer, der durchaus realisierbar ist und nicht wie alle anderen Konzepte
seit 50 Jahren immer 20 Jahre in der Zukunft liegen. Wenn man immer den
"Nutzen" vorschieben will, kann man sich auch einfach ewig weiter
darüber streiten, ob unbemannte Forschung nicht besser und billiger ist
(was sie definitiv ist) und muß gar nicht erst losfliegen.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Uwe Hercksen
2013-03-01 12:31:17 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Doch, man hat zwei Menschen, die den Mars mit eigenen Augen aus der Nähe
gesehen haben und all den PR-Rummel, den man daraus machen kann. Wenn
man sowas nicht irgendwann mal macht, wird die Bereitschaft, das nötige
Geld für die Vorbereitung einer tatsächlichen Landung aufzubringen,
irgendwann einfach gar nicht mehr vorhanden sein (ist ja jetzt schon
fast bei Null).
Hallo,

man hat zwar den PR-Rummel, aber die Chance das die zwei mit ihren
eigenen Augen (und einem Teleskop evtl.) etwas finden was man vorher
nicht auch schon auf den Bildern eines Orbiters gefunden hat ist doch
sehr klein, wenn überhaupt vorhanden.
Post by Jochem Huhmann
Zweitens: Bringt eine bemannte Marsmission denn überhaupt irgendetwas?
Außer "Es ist schwer, es ist teuer, und wir wollen hin"? Wenn man das
so sieht, ist ein Vorbeiflug ein logischer erster Schritt, vor allem
einer, der durchaus realisierbar ist und nicht wie alle anderen Konzepte
seit 50 Jahren immer 20 Jahre in der Zukunft liegen. Wenn man immer den
"Nutzen" vorschieben will, kann man sich auch einfach ewig weiter
darüber streiten, ob unbemannte Forschung nicht besser und billiger ist
(was sie definitiv ist) und muß gar nicht erst losfliegen.
Wenn man eine bemannte Landung damit begründet das man mit mehreren
Rover Missionen zuvor etwas sehr interessantes gefunden hat was man auch
mit ein oder zwei unbemannten Folgemissionen noch nicht aufkären konnte
wäre das eine wesentlich bessere Begründung.
Aber dazu müsste man erstmal einige Jahre abwarten was Curiosity so
findet auch bis zum Ende der projektierten und auch der tatsächlichen
Betriebsdauer von Curiosity. Wenn man schon so einen leistungsfähigen
und fortschrittlichen Rover wie Curiosity dort erfolgreich landen konnte
sollte man auch genügend lange warten was der an Ergebnissen bringt.

So ein bemannter Vorbeiflug bringt uns doch auf dem Weg zu einer
bemannten Landung nur einen ganz winzigen Schritt weiter. Auch wenn man
den Vorbeiflug in 5 Jahren schaffen könnte, die Landung ist dann immer
noch 20 Jahre weit weg, denn bei den Kernproblemen des Abstiegs zur
Marsoberfläche, des Rückstarts zum Marsorbit und des Rückflugs zur Erde
ist man damit noch keinen Schritt weiter.

Bye
Jochem Huhmann
2013-03-01 12:58:21 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
man hat zwar den PR-Rummel, aber die Chance das die zwei mit ihren
eigenen Augen (und einem Teleskop evtl.) etwas finden was man vorher
nicht auch schon auf den Bildern eines Orbiters gefunden hat ist doch
sehr klein, wenn überhaupt vorhanden.
Die ist gleich Null und darum geht es doch auch überhaupt gar nicht.

Genauso wie die Chance, dass bei einer Landung auf dem Mars
herumstolpernde Austronauten irgendwas tun könnten, was Roboter nicht
viel billiger und sicherer und länger tun könnten, praktisch gleich Null
ist.
Post by Uwe Hercksen
Wenn man eine bemannte Landung damit begründet das man mit mehreren
Rover Missionen zuvor etwas sehr interessantes gefunden hat was man auch
mit ein oder zwei unbemannten Folgemissionen noch nicht aufkären konnte
wäre das eine wesentlich bessere Begründung.
Für die Kosten einer bemannten Landung könnte man 100 (oder
wahrscheinlich eher 1000) Rover und Sonden und spezialisierte Geräte
schicken. Dass die etwas nicht aufklären könnten, was ein paar gelandete
Astronauten aufklären könnten, halte ich für sehr weit hergeholt.
Post by Uwe Hercksen
So ein bemannter Vorbeiflug bringt uns doch auf dem Weg zu einer
bemannten Landung nur einen ganz winzigen Schritt weiter. Auch wenn man
den Vorbeiflug in 5 Jahren schaffen könnte, die Landung ist dann immer
noch 20 Jahre weit weg, denn bei den Kernproblemen des Abstiegs zur
Marsoberfläche, des Rückstarts zum Marsorbit und des Rückflugs zur Erde
ist man damit noch keinen Schritt weiter.
Man ist aber einen großen Schritt weiter, die Crew für die Zeit des Hin-
und Rückflugs am Leben zu erhalten. Und man ist vor allem dabei weiter,
Menschen für sowas zu interessieren, denn ohne das wird es NIEMALS eine
Marslandung geben.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Carla Schneider
2013-03-01 13:03:12 UTC
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Post by Uwe Hercksen
Doch, man hat zwei Menschen, die den Mars mit eigenen Augen aus der Nähe
gesehen haben und all den PR-Rummel, den man daraus machen kann. Wenn
man sowas nicht irgendwann mal macht, wird die Bereitschaft, das nötige
Geld für die Vorbereitung einer tatsächlichen Landung aufzubringen,
irgendwann einfach gar nicht mehr vorhanden sein (ist ja jetzt schon
fast bei Null).
Hallo,
man hat zwar den PR-Rummel, aber die Chance das die zwei mit ihren
eigenen Augen (und einem Teleskop evtl.) etwas finden was man vorher
nicht auch schon auf den Bildern eines Orbiters gefunden hat ist doch
sehr klein, wenn überhaupt vorhanden.
Zweitens: Bringt eine bemannte Marsmission denn überhaupt irgendetwas?
AuÃYer "Es ist schwer, es ist teuer, und wir wollen hin"? Wenn man das
so sieht, ist ein Vorbeiflug ein logischer erster Schritt, vor allem
einer, der durchaus realisierbar ist und nicht wie alle anderen Konzepte
seit 50 Jahren immer 20 Jahre in der Zukunft liegen. Wenn man immer den
"Nutzen" vorschieben will, kann man sich auch einfach ewig weiter
darüber streiten, ob unbemannte Forschung nicht besser und billiger ist
(was sie definitiv ist) und muÃY gar nicht erst losfliegen.
Wenn man eine bemannte Landung damit begründet das man mit mehreren
Rover Missionen zuvor etwas sehr interessantes gefunden hat was man auch
mit ein oder zwei unbemannten Folgemissionen noch nicht aufkären konnte
wäre das eine wesentlich bessere Begründung.
Was koennte das denn sein ? Fossilien ? Wenn man soetwas moechte sollte
man lieber noch ein paar mehr Rover an verschiedene Orte auf dem Mars
schicken, um die Wahrscheinlichkeit zu erhoehen. Das koennten dann
auch solche wie Spirit und Opportunity sein.
Interessant waere z.B. diese Stellen wo in den letzten Jahren
Wasser geflossen sein soll - aber da ist wohl zu steil fuer einen Rover.
Post by Uwe Hercksen
Aber dazu müsste man erstmal einige Jahre abwarten was Curiosity so
findet auch bis zum Ende der projektierten und auch der tatsächlichen
Betriebsdauer von Curiosity.
Wenn man schon so einen leistungsfähigen
und fortschrittlichen Rover wie Curiosity dort erfolgreich landen konnte
sollte man auch genügend lange warten was der an Ergebnissen bringt.
Aber das bedeutet doch nicht dass man in der Zeit nichts tun soll.
Post by Uwe Hercksen
So ein bemannter Vorbeiflug bringt uns doch auf dem Weg zu einer
bemannten Landung nur einen ganz winzigen Schritt weiter. Auch wenn man
den Vorbeiflug in 5 Jahren schaffen könnte, die Landung ist dann immer
noch 20 Jahre weit weg, denn bei den Kernproblemen des Abstiegs zur
Marsoberfläche, des Rückstarts zum Marsorbit und des Rückflugs zur Erde
ist man damit noch keinen Schritt weiter.
Das Kernproblem ist doch nur der Preis, den man zur Zeit fuer soetwas nicht
bezahlen will. Der Flug ohne Landung ist deutlich billiger. Das waere eigentlich
etwas fuer die Chinesen, die damit in der bemannten Raumfahrt einen neuen
Rekord brechen koennten, anstatt nur Dinge zu tun die Russen und Amerikaner bereits
vor 40 Jahren gemacht haben.
Jochem Huhmann
2013-03-01 13:24:08 UTC
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Post by Carla Schneider
Das Kernproblem ist doch nur der Preis, den man zur Zeit fuer soetwas
nicht bezahlen will. Der Flug ohne Landung ist deutlich billiger. Das
waere eigentlich etwas fuer die Chinesen, die damit in der bemannten
Raumfahrt einen neuen Rekord brechen koennten, anstatt nur Dinge zu
tun die Russen und Amerikaner bereits vor 40 Jahren gemacht haben.
Die würden das nicht schaffen bis 2018. Naja, vielleicht doch, aber das
Risiko einer Blamage wäre denen wahrscheinlich einfach zu hoch.

Witzigerweise wäre den USA so ein Vorbeiflug schon in den 70ern möglich
gewesen, sogar einfach als heute, denn damals hatten die noch die Saturn
V. Pläne für einen Venusvorbeiflug (knapp 400 Tage oder so) mit einem
Skylab-ähnlichen Gefährt gab es auch. Dann wurden der NASA die Mittel
gekürzt und so wurde Skylab daraus. Das wäre im Vergleich eine geradezu
superkomfortable Angelegenheit geworden, das Ding war riesengroß.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Uwe Hercksen
2013-03-01 14:34:47 UTC
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Post by Jochem Huhmann
Witzigerweise wäre den USA so ein Vorbeiflug schon in den 70ern möglich
gewesen, sogar einfach als heute, denn damals hatten die noch die Saturn
V. Pläne für einen Venusvorbeiflug (knapp 400 Tage oder so) mit einem
Skylab-ähnlichen Gefährt gab es auch. Dann wurden der NASA die Mittel
gekürzt und so wurde Skylab daraus. Das wäre im Vergleich eine geradezu
superkomfortable Angelegenheit geworden, das Ding war riesengroß.
Hallo,

die Saturn V war durch den Kunstgriff mit dem Landemodul gerademal groß
genug für die Mondlandung. Als man noch die direkte Landung auf dem Mond
plante hatte man dafür die nie gebaute Nova vorgesehen mit 8 Stück F-1
Triebwerken in der ersten Stufe statt der 5 F-1 der Saturn V.
Eine Saturn V konnte 133 Tonnen in eine niedrige Erdumlaufbahn
befördern, die Nova hätte 170 Tonnen geschafft. Man hat auch überlegt
die Kapazität einer Saturn V mittels Feststoff Boostern auf 170 bis 200
Tonnen zu steigern. Auch hat man 4 Booster mit je einem F-1 Triebwerk
überlegt, das wären dann 326 Tonnen in den LEO geworden.
Damit wäre ein bemannter Vorbeiflug und 400 bis 500 Tage Missionsdauer
eher möglich gewesen. Man braucht für diese Zeit ja doch etliches an
Sauerstoff, Wasser und Nahrung für die Besatzung. Genügend Redundanz bei
Stromversorgung und Lebenserhaltung wäre ja auch nötig gewesen. Ob die
damals benutzten Brennstoffzellen überhaupt für so lange Missionen
geeignet gewesen wären ist doch fraglich. Den dafür nötigen Vorrat an
flüssigen Wasserstoff und Sauerstoff hätte man ja auch solange lagern
müssen mit Verdampfungsverlusten die gerademal so hoch wie der mittlere
Verbrauch sein durften.

Bye
Jochem Huhmann
2013-03-03 19:47:43 UTC
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Post by Uwe Hercksen
die Saturn V war durch den Kunstgriff mit dem Landemodul gerademal groß
genug für die Mondlandung.
Wobei die Apollo-Kapsel plus LM sehr viel mehr nutzbares Volumen
aufwiesen als eine Dragon-Kapsel.
Post by Uwe Hercksen
Als man noch die direkte Landung auf dem Mond plante hatte man dafür
die nie gebaute Nova vorgesehen mit 8 Stück F-1 Triebwerken in der
ersten Stufe statt der 5 F-1 der Saturn V. Eine Saturn V konnte 133
Tonnen in eine niedrige Erdumlaufbahn befördern, die Nova hätte 170
Tonnen geschafft. Man hat auch überlegt die Kapazität einer Saturn V
mittels Feststoff Boostern auf 170 bis 200 Tonnen zu steigern. Auch
hat man 4 Booster mit je einem F-1 Triebwerk überlegt, das wären dann
326 Tonnen in den LEO geworden. Damit wäre ein bemannter Vorbeiflug
und 400 bis 500 Tage Missionsdauer eher möglich gewesen.
Mit 133 Tonnen im LEO wäre das im Vergleich zu den max. 53 Tonnen einer
Falcon Heavy, auf die sich dieser Vorschlag bezieht, sehr viel einfacher
gewesen...
Post by Uwe Hercksen
Man braucht für diese Zeit ja doch etliches an Sauerstoff, Wasser und
Nahrung für die Besatzung. Genügend Redundanz bei Stromversorgung und
Lebenserhaltung wäre ja auch nötig gewesen. Ob die damals benutzten
Brennstoffzellen überhaupt für so lange Missionen geeignet gewesen
wären ist doch fraglich. Den dafür nötigen Vorrat an flüssigen
Wasserstoff und Sauerstoff hätte man ja auch solange lagern müssen mit
Verdampfungsverlusten die gerademal so hoch wie der mittlere Verbrauch
sein durften.
Meinst Du, damals gab es noch keine Solarzellen? Skylab wurde ja auch
nicht mit Brennstoffzellen versorgt (sondern... mit Solarzellen).


Jochem
--
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longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
Uwe Hercksen
2013-03-04 14:39:17 UTC
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Post by Jochem Huhmann
Meinst Du, damals gab es noch keine Solarzellen? Skylab wurde ja auch
nicht mit Brennstoffzellen versorgt (sondern... mit Solarzellen).
Hallo,

die elektrische Energie kann man natürlich auch aus Solarzellen statt
aus Brennstoffzellen beziehen, dann müsste man auch keinen flüssigen
Wasserstoff so lange lagern, aber Sauerstoff für die Besatzung braucht
man ja auch. Das Wasser könnte man zwar bei entsprechender Aufbereitung
im Kreislauf führen. Um den Sauerstoff auch im Kreislauf zu nutzen
müsste man aber das ausgeatmete CO2 durch Elektrolyse wieder in
Sauerstoff und Kohlenstoff spalten können. Dann würde man sich auch den
ständigen Austausch der CO2 Absorber sparen können.

Bye
Jochem Huhmann
2013-03-04 18:14:16 UTC
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Post by Uwe Hercksen
Post by Jochem Huhmann
Meinst Du, damals gab es noch keine Solarzellen? Skylab wurde ja auch
nicht mit Brennstoffzellen versorgt (sondern... mit Solarzellen).
Hallo,
die elektrische Energie kann man natürlich auch aus Solarzellen statt
aus Brennstoffzellen beziehen, dann müsste man auch keinen flüssigen
Wasserstoff so lange lagern, aber Sauerstoff für die Besatzung braucht
man ja auch. Das Wasser könnte man zwar bei entsprechender Aufbereitung
im Kreislauf führen. Um den Sauerstoff auch im Kreislauf zu nutzen
müsste man aber das ausgeatmete CO2 durch Elektrolyse wieder in
Sauerstoff und Kohlenstoff spalten können. Dann würde man sich auch den
ständigen Austausch der CO2 Absorber sparen können.
http://www.inspirationmars.com/Inspiration%20Mars_Feasibility%20Analysis_IEEE.pdf

Dass man besser nicht die gesamten benötigten Vorräte an Wasser und
Sauerstoff mitnimmt und die "Abfälle" über Bord pumpt, sondern ein
(teil-)geschlossenes System verwendet, ist bei solch langen Missionen
fast unumgänglich.


Jochem
--
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- Antoine de Saint-Exupery
René Schuster
2013-03-01 15:57:26 UTC
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Post by Uwe Hercksen
So ein bemannter Vorbeiflug bringt uns doch auf dem Weg zu einer
bemannten Landung nur einen ganz winzigen Schritt weiter.
Das sehe ich nicht so.
Post by Uwe Hercksen
Auch wenn man den Vorbeiflug in 5 Jahren schaffen könnte, die Landung
ist dann immer noch 20 Jahre weit weg, denn bei den Kernproblemen des
Abstiegs zur Marsoberfläche, des Rückstarts zum Marsorbit und des
Rückflugs zur Erde ist man damit noch keinen Schritt weiter.
Die Sache mit Abstieg und Rücksturz^H^H^Hart hat man vor über 40 Jahren
schon auf die Reihe bekommen, aber der weite Hin- und Rückflug ist neu.
--
rs
Paul Ney
2013-03-02 04:01:04 UTC
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Post by Uwe Hercksen
laut heutiger Zeitungsmeldung plant Denis Tito eine bemannte
Marsmission die aber nicht landen soll, nur einige Marsumkreisungen.
Dazu sah ich gestern ein informatives Video hier:
http://www.t-online.de/nachrichten/id_62364828/millionaer-schickt-paar-zum-mars.html
Die Schautafel von Reuters zeigt da folgende Daten an: Earth Departure
05.01.2018 -- Mars Flyby 21.08.2018 -- Earth Arrival 21.05.2019.
Mars Flyby -- 50 Jahre Prag 1968 -- sicherlich ein Zufall ;-)
Post by Uwe Hercksen
Damit kann man doch aber nichts erreichen was nicht auch mit einer
unbemannten Marsmission zu erreichen wäre, oder mit einer bemannten
Simulation eines Marsfluges in einer Erdumlaufbahn.
Bringt so eine Marsmission wirklich etwas bei der Vorbereitung einer
bemannten Marslandung?
Einiges würde man daraus lernen können. Aus der Erdumlaufbahn kann man
auf Wunsch sofort auf die Erde zurückkehren -- so etwas wäre nicht so
einfach während einer Reise zum Mars.

MfG, PY [Paul_Ney/at/t-online.de]
Uwe Hercksen
2013-03-04 09:12:07 UTC
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Post by Paul Ney
Einiges würde man daraus lernen können. Aus der Erdumlaufbahn kann man
auf Wunsch sofort auf die Erde zurückkehren -- so etwas wäre nicht so
einfach während einer Reise zum Mars.
Hallo,

eine sofortige Rückkehr zur Erde wäre bei einem Marsflug sogar schlicht
unmöglich, dazu bräuchte man extrem grosse Reserven an Treibstoff.
Man könnte aber die Simulation einer Marsmission in der Erdumlaufbahn so
planen und durchführen das alles nötige von Anfang an mitgeführt werden
muß und ein Abbruch mit sofortiger Rückkehr zur Erde nur im äussersten
medizinischen oder technischen Notfall durchgeführt werden darf.

Bye
Paul Ney
2013-03-04 14:22:16 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Post by Paul Ney
Einiges würde man daraus lernen können. Aus der Erdumlaufbahn kann
man auf Wunsch sofort auf die Erde zurückkehren -- so etwas wäre
nicht so einfach während einer Reise zum Mars.
Hallo,
eine sofortige Rückkehr zur Erde wäre bei einem Marsflug sogar
schlicht unmöglich, dazu bräuchte man extrem grosse Reserven an
Treibstoff.
Nach "wäre nicht so einfach" fehlte ein ;-) Die interplanetare Reise ist
für uns Erdlinge immer noch eine Art Floßfahrt. Man kann aber schön (am
Rechner) üben, wie man die Mars-Reise (sinnvoll!) unterbrechen und die
Rückreise zur Erden antreten kann.
Post by Uwe Hercksen
Man könnte aber die Simulation einer Marsmission in der Erdumlaufbahn
so planen und durchführen das alles nötige von Anfang an mitgeführt
werden muß und ein Abbruch mit sofortiger Rückkehr zur Erde nur im
äussersten medizinischen oder technischen Notfall durchgeführt werden
darf.
Für die Simulation -- der Habitat-Einheit -- in der Erdumlaufbahn könnte
man das Nötige auch in Abständen nachreichen. Da stellt sich auch die
Frage, wie die Erfahrung mit dem irdischen Habitat zur Verwertung kommt.
Müssen die Leute die ganze Zeit vorher im Erdorbit absitzen?!

MfG, PY [Paul_Ney/at/t-online.de]
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