Discussion:
Terrestrial Planet Finder
(zu alt für eine Antwort)
Thilo Krall
2013-08-05 11:40:51 UTC
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Hallo

im you tube Video "Alien Planet" wird eine
unbemannte Mission zu einem bewohnten Planeten
gezeigt. Eine Vorraussetzung dazu ist
natuerlich erstmal ein Ziel zu finden.

In dem Film wird nach 54 Sekunden der
Dr Michiu Kaku gezeigt, der sagt 2014 sei das
"magische Jahr" in dem der Terrstrial Planet
Finder in der Orbit geht und genau das macht.
(Esa Projekt Darwin)

Der TPF wurde in 2007 auf unbestimmte Zeit
verschoben.

Weiss hier jemand, ob es dafuer auch technische
Gruende gab, oder ob es wieder mal nur am Geld
lag?

Danke
Gruss
Thilo
René Schuster
2013-08-06 07:08:50 UTC
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Post by Thilo Krall
Weiss hier jemand, ob es dafuer auch technische
Gruende gab, oder ob es wieder mal nur am Geld
lag?
Wenn ich mir die Webseite ansehe habe ich den Eindruck, dass dieses
Projekt nicht viel weiter als über das "das könnte man auch mal
machen"-Stadium hinausgekommen ist.

<http://www.terrestrial-planet-finder.com/design.html>

"A large optical telescope, with a mirror three to four times bigger and
at least 100 times more precise than the Hubble Space Telescope, [...]"

Wenn es also "nur" um ein optisches Teleskop 3-4 mal größer als das HST
ging, dann würde ich vermuten dass das "nur" am Geld gescheitert ist,
denn ein 10-Meter-Teleskop zu bauen ist zumindest keine unüberwindbare
technische Herausforderung.
--
rs
Uwe Hercksen
2013-08-07 15:09:58 UTC
Permalink
Post by René Schuster
Wenn es also "nur" um ein optisches Teleskop 3-4 mal größer als das HST
ging, dann würde ich vermuten dass das "nur" am Geld gescheitert ist,
denn ein 10-Meter-Teleskop zu bauen ist zumindest keine unüberwindbare
technische Herausforderung.
Hallo,

man muss aber auch eine Rakete haben die eine so schwere und grosse
Nutzlast in einen Orbit bringen kann.
Eine Ariane V z.B. hat einen Durchmesser von 5,4 m, ob da eine Nutzlast
mit Verpackung von 11 m Durchmesser wirklich noch draufpasst ohne das es
aerodynamische Probleme gibt?

Bye
Peter J. Holzer
2013-08-07 21:38:35 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Post by René Schuster
Wenn es also "nur" um ein optisches Teleskop 3-4 mal größer als das HST
ging, dann würde ich vermuten dass das "nur" am Geld gescheitert ist,
denn ein 10-Meter-Teleskop zu bauen ist zumindest keine unüberwindbare
technische Herausforderung.
man muss aber auch eine Rakete haben die eine so schwere und grosse
Nutzlast in einen Orbit bringen kann.
Eine Ariane V z.B. hat einen Durchmesser von 5,4 m, ob da eine Nutzlast
mit Verpackung von 11 m Durchmesser wirklich noch draufpasst ohne das es
aerodynamische Probleme gibt?
Da würde ich mir eher Gedanken darum machen, ob ein Spiegel dieser Größe
die Beschleunigung übersteht, ohne sich zu verziehen.

Aber wahrscheinlich würde man einen so großen Spiegel ohnehin nicht in
einem Stück in den Orbit schießen.

hp
--
_ | Peter J. Holzer | Fluch der elektronischen Textverarbeitung:
|_|_) | Sysadmin WSR | Man feilt solange an seinen Text um, bis
| | | ***@hjp.at | die Satzbestandteile des Satzes nicht mehr
__/ | http://www.hjp.at/ | zusammenpaßt. -- Ralph Babel
Oliver Jennrich
2013-08-07 22:20:23 UTC
Permalink
Post by Peter J. Holzer
Post by Uwe Hercksen
Post by René Schuster
Wenn es also "nur" um ein optisches Teleskop 3-4 mal größer als das HST
ging, dann würde ich vermuten dass das "nur" am Geld gescheitert ist,
denn ein 10-Meter-Teleskop zu bauen ist zumindest keine unüberwindbare
technische Herausforderung.
man muss aber auch eine Rakete haben die eine so schwere und grosse
Nutzlast in einen Orbit bringen kann.
Eine Ariane V z.B. hat einen Durchmesser von 5,4 m, ob da eine Nutzlast
mit Verpackung von 11 m Durchmesser wirklich noch draufpasst ohne das es
aerodynamische Probleme gibt?
Da würde ich mir eher Gedanken darum machen, ob ein Spiegel dieser Größe
die Beschleunigung übersteht, ohne sich zu verziehen.
Aber wahrscheinlich würde man einen so großen Spiegel ohnehin nicht in
einem Stück in den Orbit schießen.
Der bisher größte astronomische Spiegel, der in 'in einem Stück' in den Orbit gebracht
wurde, ist der von Herschel: 3.5m. Wenn man größere Spiegel verwenden
will, dann hat man in der Tat ein Problem mit der Größe der Fairing,
weswegen solche Spiegel dann z.B. aus Segmenten zusammengesetzt werden -
siehe JWST (6.5m Spiegeldurchmesser).

Auch 10m ist kein unüberwindliches Hindernis, will aber natürlich
bezahlt werden.
--
Space - The final frontier
Uwe Hercksen
2013-08-08 12:50:13 UTC
Permalink
Post by Peter J. Holzer
Aber wahrscheinlich würde man einen so großen Spiegel ohnehin nicht in
einem Stück in den Orbit schießen.
Hallo,

auch wenn man den 10 m Spiegel aufteilt in z.B. 7 Sechsecke mit etwa 3 m
Durchmesser, man muß diese Spiegel alle zusammen in den Orbit befördern
zusammen mit einer ausfaltbaren Spiegelhalterung auf der diese dann mit
einer Genauigkeit von Bruchteilen der benutzten Lichtwellenlänge
montiert werden müssen. Das ist bemannt und unbemannt nicht einfach.

Bye
Peter J. Holzer
2013-08-08 17:00:26 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Post by Peter J. Holzer
Aber wahrscheinlich würde man einen so großen Spiegel ohnehin nicht in
einem Stück in den Orbit schießen.
auch wenn man den 10 m Spiegel aufteilt in z.B. 7 Sechsecke mit etwa 3 m
Durchmesser, man muß diese Spiegel alle zusammen in den Orbit befördern
zusammen mit einer ausfaltbaren Spiegelhalterung auf der diese dann mit
einer Genauigkeit von Bruchteilen der benutzten Lichtwellenlänge
montiert werden müssen.
Das ist genauer als ich erwartet hatte (Wikipedia gibt selbst für
selbstgeschliffene Amateurfernrohre eine Genauigkeit von λ/4 und
darunter an - wie schafft man das als Amateur?), aber eben auch ein
Problem bei großen monolithischen Spiegeln. Nicht umsonst gibt es auch
bei terrestrischen Teleskopen einen Trend, den Spiegel aus mehreren
Segmenten zusammenzusetzen.
Post by Uwe Hercksen
Das ist bemannt und unbemannt nicht einfach.
Zweifellos.

hp
--
_ | Peter J. Holzer | Fluch der elektronischen Textverarbeitung:
|_|_) | Sysadmin WSR | Man feilt solange an seinen Text um, bis
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__/ | http://www.hjp.at/ | zusammenpaßt. -- Ralph Babel
Jochem Huhmann
2013-08-08 19:04:21 UTC
Permalink
Post by Peter J. Holzer
Das ist genauer als ich erwartet hatte (Wikipedia gibt selbst für
selbstgeschliffene Amateurfernrohre eine Genauigkeit von λ/4 und
darunter an - wie schafft man das als Amateur?), aber eben auch ein
Problem bei großen monolithischen Spiegeln. Nicht umsonst gibt es auch
bei terrestrischen Teleskopen einen Trend, den Spiegel aus mehreren
Segmenten zusammenzusetzen.
Selbst große monolithische Spiegel werden inzwischen aktiv verformt, um
sowas auszugleichen. Das kann man Segmenten eher noch einfacher machen.
Post by Peter J. Holzer
Post by Uwe Hercksen
Das ist bemannt und unbemannt nicht einfach.
Zweifellos.
Würde mich nicht wundern, wenn es solche Teleskope im Orbit schon gäbe
(allerdings nicht für zivile Zwecke...).

Für richtig große (virtuelle) Spiegel kann man auch eine Flotte von
einzelnen Satelliten mit kleinen Spiegeln nehmen, die kann man dann per
Laserinterferenzmessung passend zueinander positionieren, das ist
wahrscheinlich einfacher als das mechanisch zu machen. An Ideen mangelt
es da nicht, eher an Geld.

Obwohl ich das persönlich für eines der spannendsten Forschungsgebiete
halte, auf denen man wirklich noch etwas Neues erforschen kann.
Theoretisch spricht nichts dagegen, mit entsprechendem Aufwand
spektroskopisch sogar die Atmosphäre von Exoplaneten zu untersuchen.
Wenn man dann in ein paar Jahrzehnten eine Handvoll Planeten mit
Sauerstoffatmosphäre, Wasser und passenden Temperaturen gefunden haben
sollte, fände ich das schon sehr spannend. Selbst wenn wir es auf
absehbare Zeit nicht so leicht schaffen werden, dorthin zu gelangen, ist
weitere Erforschung dann "nur" noch eine Geldfrage (die Größe von
Teleskopen im Weltraum mit einzelnen Spiegeln in einer Flotte von
Satelliten ist schließlich praktisch unbegrenzt).

Und ich glaube, wenn wir irgendwann das erste Bild eines
Sauerstoffplaneten mit Meeren und Landmassen und Wolken sehen, wird
unser Erfindungsreichtum so leicht nicht mehr zu bremsen sein ;-) Da
können Mars und Europa und all diese langweiligen Brocken nicht gegen
anstinken.


Jochem
--
"A designer knows he has arrived at perfection not when there is no
longer anything to add, but when there is no longer anything to take away."
- Antoine de Saint-Exupery
René Schuster
2013-08-09 06:34:46 UTC
Permalink
Post by Jochem Huhmann
Würde mich nicht wundern, wenn es solche Teleskope im Orbit schon gäbe
(allerdings nicht für zivile Zwecke...).
Mich schon. Was sollte das bringen? Sag nicht /sie/ wollen die
Titelzeile der Prawda damit lesen...
--
rs
Oliver Jennrich
2013-08-09 18:31:25 UTC
Permalink
Post by René Schuster
Post by Jochem Huhmann
Würde mich nicht wundern, wenn es solche Teleskope im Orbit schon gäbe
(allerdings nicht für zivile Zwecke...).
Mich schon. Was sollte das bringen?
Erdbeobachtung aus einem geostationärem Orbit. Das hat den Vorteil dass
die Bösen[tm] sich nicht verstecken können, wenn der Satellit gerade mal
woanders ist.
Post by René Schuster
Sag nicht /sie/ wollen die Titelzeile der Prawda damit lesen...
Nein, das geht in der Zwischenzeit sehr viel einfacher:
http://www.pravda.ru/
--
Space - The final frontier
René Schuster
2013-08-10 08:22:31 UTC
Permalink
Post by Oliver Jennrich
Post by René Schuster
Post by Jochem Huhmann
Würde mich nicht wundern, wenn es solche Teleskope im Orbit schon gäbe
(allerdings nicht für zivile Zwecke...).
Mich schon. Was sollte das bringen?
Erdbeobachtung aus einem geostationärem Orbit.
Ja, aber warum sollte man das im optischen Bereich wollen? Insbesondere
mit einem 10-Meter-Spiegel? Das geht mit Infrarot viel einfacher, und da
stören auch Wolken nicht so sehr.
Post by Oliver Jennrich
Das hat den Vorteil dass die Bösen[tm] sich nicht verstecken können,
wenn der Satellit gerade mal woanders ist.
Dann bräuchte man aber eine Vielzahl davon. Und die Bösen[tm] bräuchten
nur schlechtes Wetter abzuwarten.
Post by Oliver Jennrich
Post by René Schuster
Sag nicht /sie/ wollen die Titelzeile der Prawda damit lesen...
http://www.pravda.ru/
Eben. Und für viel was Anderes wäre so ein Ding aber nicht brauchbar.
--
rs
Oliver Jennrich
2013-08-10 09:50:13 UTC
Permalink
Post by René Schuster
Post by Oliver Jennrich
Post by René Schuster
Post by Jochem Huhmann
Würde mich nicht wundern, wenn es solche Teleskope im Orbit schon gäbe
(allerdings nicht für zivile Zwecke...).
Mich schon. Was sollte das bringen?
Erdbeobachtung aus einem geostationärem Orbit.
Ja, aber warum sollte man das im optischen Bereich wollen? Insbesondere
mit einem 10-Meter-Spiegel? Das geht mit Infrarot viel einfacher, und da
stören auch Wolken nicht so sehr.
Ja, sicher. Und? Es ging doch um Spiegel, oder? Und der Unterschied
zwischen sichtbaren Licht und nahem Infrarot ist etwa ein Faktor 2 in der
Wellenlänge.
Post by René Schuster
Post by Oliver Jennrich
Das hat den Vorteil dass die Bösen[tm] sich nicht verstecken können,
wenn der Satellit gerade mal woanders ist.
Dann bräuchte man aber eine Vielzahl davon.
Sag bloß.
Post by René Schuster
Und die Bösen[tm] bräuchten nur schlechtes Wetter abzuwarten.
Wie du schon richtig bemerktest, Infrarot existiert. Außerdem ist das
ein Problem für konventionelle Spionagesatelliten ebenso vorhanden. Die
KH fliegen zwar tief, sehr tief, wenn es sein muß, aber unterhalb der
Wolkendecke ist auch für die zu tief.
Post by René Schuster
Post by Oliver Jennrich
Post by René Schuster
Sag nicht /sie/ wollen die Titelzeile der Prawda damit lesen...
http://www.pravda.ru/
Eben. Und für viel was Anderes wäre so ein Ding aber nicht brauchbar.
Wenn du das sagst. wird das stimmen.
--
Space - The final frontier
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