Post by Arnulf SoppAm Mon, 28 Jan 2013 09:49:18 +0100 schrieb Oliver Jennrich in MsgID
(Ablenkung eines Asteroiden durch Schwerkraft)
Post by Oliver JennrichPost by Arnulf SoppJe nach Masse der Sonde (also Power der Rakete) und des Asteroiden
dürfte das Jahrhunderte dauern.
Das hängt praktisch nur davon ab, wie weit man den Asteroiden ablenken
muss.
Von der Masse des Asteroiden hängt es allerdings nicht ab, denn alle
Körper fallen gleich schnell.
Ich lernte noch k=mb.
Wayne interessiert das.
Post by Arnulf SoppHeute sagt man f=ma (Kraft = Masse x Beschleunigung). Da letztere für
den Zeitfaktor von entscheidender Bedeutung ist, wandle ich
algebraisch um: a=f/m. Gehen wir von einem Parallelflug aus (eine der
genannten Möglichkeiten), dann wird die erzielbare Beschleunigung mit
steigender Masse des Asteroiden immer geringer, die Ablenkung also
immer langwieriger.
Nein. Denn du brauchst auch weniger Beschleunigung um den Asteroiden aus
der Bahn zu ziehen, wenn er leichter ist. Die Masse des Asteroiden
bestimmt lediglich, wieviel Treibstoff die Sonde braucht, um sich in
einer konstanten Entfernung zum Asteroiden aufzuhalten. Für größere
Asteroiden braucht man mehr Schub.
Post by Arnulf Sopp(Natürlich steigt nicht die Masse eines bestimmten Köpers, aber das hast du
schon richtig verstanden.)
Aber einen Parallelflug kann ich mir auch nur für eine kurze Zeit
vorstellen, denn Sonden und Asteroid ziehen einander ja an (Zweck der
Übung), so dass es früher oder später zu einem Crash, einem Orbit oder
einem Vorbeiflug kommt, nämlich dann, wenn die "Mobilitätsreserven für
später" verbrannt sind.
Deswegen hat so ein Satellit eine Lageregelung, die sicherstellt daß der
Abstand zum Asteroiden konstant bleibt. Das ist vergleichweise trivial -
optische Abstandsmessung per Laser oder per Mikrowelle (Radar) ist Stand
der Technik. Irgendwann ist natürlich Schluss damit, dann hat man die
nächste Sonde in Bereitschaft. Auch das ist vergleichsweise trivial.
Lageregelung für ein paar Jahre und nahtlosen Ersatz machen wir heute
bereits routinemäßig mit Kommunikationssatelliten und den GPS-Satelliten.
Post by Arnulf SoppPost by Oliver JennrichAber natürlich muss man den Orbit des Asteroiden früh genuggenau genug
kennnen.
Bei solchen mit stark exzentrischer Bahn (die Mehrzahl) ist das eben ein
Problem. Ich möchte nicht wissen, von wievielen Kandidaten wir überhaupt
noch keine Kenntnis haben.
Das kann man natürlich aus naheliegenden Gründen nicht so genau wissen,
aber wir kennen etwa 9000 NEO (Near Earth Objects) und das ist nach
allem was wir wissen bereits die Mehrzahl der existierenden Objekte. Das
Problem sind auch nicht die Objekte, die wir nicht kennen, sondern die,
die wir kennen deren Bahn wir aber nicht genau genug kennen - die ändert
sich nämlich ständig durch Strahlungsdruck von der Sonne, die
Gravitationswirkung der Erde und des Mondes etc.
Alleine die periodische Beobachtung der bekannten Objekte ist
aufwändig. Sie wird aber gemacht, wenn auch nicht so regelmäßig, wie man
sich das wünschen würde.
Post by Arnulf SoppPost by Oliver JennrichPost by Arnulf SoppDa Raumsonden - abgesehen von der Startphase und einiger Mobilitätsreserven
für später - nur ballistisch fliegen, dürfte es auch äußerst problematisch
sein, in eine Parallelflugbahn zu kommen, die ja nicht in einem
effektarmen Orbit enden soll.
Wie glaubst du schaffen wir (in diesem Fall nicht Pluralis Majestatis)
es, Sonden wie Mars Express oder Venus Express in eine Umlaufbahn um
mars und Venus zu bringen oder Rosetta zu einem Rendezvous (inklusive
eines Landemoduls) zu einem Kometen zu bringen wenn Raumsonden nur
ballistisch fliegen?
Sagte ich das?
Ja, im wesentlichen. Dein Argument zielte ja darauf ab, zu erklären
warum es "äußerst problematisch sei, in eine Parallelflugbahn zu
kommen". Steht da oben noch. Und das ist eben Unfug. Wir sind sehr
erfolgreich darin, Sonden auf Planeten und deren Monden zu landen und
Rendezvous mit Kometen und Asteroiden zu planen.
Post by Arnulf SoppDa war die Rede von Mobilitätsreserven für später. Flögen sie nicht
hauptsächlich ballistisch, sondern unter ständigem Antrieb, dann wäre
vermutlich der Sprit das Teuerste am ganzen Unternehmen.
Das hängt vom Sprit ab. Um die Position über einem Satelliten zu halten,
braucht man keine chemischen Triebwerke, da reichen Ionentriebwerke, und
die feuern permanent. Auch 'cold gas' (im Prinzip Druckluft) Triebwerke
brauchen nicht allzuviel 'Sprit'. Da kann man schon Missionsdauern von
ein paar Jahren hinbekommen.
Post by Arnulf SoppMan verwendet einen Haufen Gehirnschmalz darauf, eine Bahn zu planen,
die mit Zeitfenstern, Swing-by-Möglichkeiten etc. eine möglichst große
Strecke antrieblos (sozusagen im freien "Fall" bzw. ballistisch, also
auf der Gravitations-Achterbahn) klappt.
Post by Oliver JennrichDu weißt schlicht nicht wovon du redest.
Dann widerlege bitte, was ich soeben schrieb.
Wozu, das was du da jetzt eingefügt hast ist ja richtig. Aber die
Bemerkung, dass es äußerst problematisch sei, etwa anderes als einen
kurzen Vorbeiflug hinzubekommen ist Unfug. Und darauf bezog sich 'Du
weißt schlicht nicht, wovon du redest.'
Post by Arnulf SoppUnd wenn dich mein Zeugs so ärgert, dass du unfreundlich werden musst,
Das war nicht unfreundlich, das war schlichtes Feststellen der
Tatsachen.
Post by Arnulf Soppdann schlage ich vor, mich zu filtern.
Wozu? Damit du unwidersprochen halbverstandenes Zeug in die NG kippen
kannst?
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