Jörg 'Yadgar' Bleimann
2013-01-20 20:30:20 UTC
Hi(gh)!
Das kommt davon, wenn man Entscheidungen überstürzt angeht... zwar hatte
ich erst das Ethernet-Kabel zur DSL-Box per Seitenschneider gekappt,
dann auch (nach einer neuerlichen Debian aptosid-Installation, weil ich
unbedingt noch POV-Ray 3.6.1 für Linux brauchte) das alternative
USB-Kabel... tags darauf stellte ich fest, dass mit der im November
anlässlich einer Vertragsumstellung von 1&1 zugesandten neuen FritzBox
auch ein Ethernetkabel mitgeliefert wurde! Und dieses Ethernetkabel
funktioniert zwar nicht an einem großen Linux-Hauptrechner (die letzte
Installation erfolgte mit eingestöpseltem USB-Kabel, also erkennt Linux
fortan nur Internetzugänge über USB), sehr wohl aber an meinem
Windows-"Notlaptop"...
...und sonst stand ich wieder bis zum Hals im Online-Sumpf, ZEIT Online,
taz und die übliche ziellose Herumgoogelei inbegriffen... und damit dann
leider auch wieder das zwanghafte Suchen nach
christlich-fundamentalistischen Webseiten, in dem ich Suchphrasen mit
"Sünde" oder "Hölle" eingebe. Warum tue ich das? Nicht aus ernsthafter
religiöser Überzeugung, sondern einfach um mir Angstgefühle zu
verschaffen, nichts macht mich so kirre wie evangelikale Onlinetraktate
("Chick Gospel Tracts" und ähnliches), wo mir Ungläubigem immerwährende
unvorstellbare Höllenqualen angedroht werden, mit denen verglichen
Auschwitz eine kuschelige Sommerfrische war... ich kann es nicht anders
ausdrücken, ich bin regelrecht süchtig nach religiös induzierter Angst!
Daher sah ich, insbesondere nach einem Gespräch mit einem
Psychotherapeuten der örtlichen Suchtberatungsstelle, keine andere
Möglichkeit, als meinen privaten Internetzugang auf unbestimmte Zeit
aufzugeben. Dies alleine würde bereits ausreichen, um mich vom
"Angstgoogeln" abzuhalten - Internetcafes sind zu teuer und zu weit
entfernt, wenn ich bei meinem Freund Micha im Sauerland online gehe,
reicht die "soziale Kontrolle" durch ihn aus, keine Fundi-Seiten aufzurufen.
Jetzt stellt sich für mich wieder die Frage, wie ich die psychologische
Hürde zum Onlinegehen hoch genug halte, um nicht alle Nasenlang
zwanghaft auf Seiten mit jesus-irgendwas oder bibel-soundso
rumzuhängen... der Laptop ist eine 10 Jahre alte Rumpelkiste mit Pentium
IV/1,5 GHz und ganzen 256 MB RAM, noch dazu unter Windows XP, da ist die
Surferei trotz 6 MBit/Sekunde um einiges mühsamer als auf meinem dicken
Linux-Boliden. Ideal wäre es, wenn ich den Internet-Zugang technisch auf
E-Mail und Usenet beschränken könnte - aber nach allem, was ich über
Windows zu wissen glaube, lässt sich der Internet Explorer überhaupt
nicht deinstallieren, oder etwa doch?
Eine andere Möglichkeit wäre es, das Ethernet-Kabel bei Freunden oder
Nachbarn zu deponieren, so dass ich, wenn mich der Googelzwang
überkommt, nur mit beträchtlicher Zeitverzögerung ins Internet komme -
bis dahin hat das überschießende Dopamin schon wieder ausreagiert.
Die radikalste Variante wäre wie gehabt auch dieses Ethernetkabel
durchzukneifen... aber ich fühle mich ganz ohne Internet sehr einsam,
und bei vielen Computerproblemen weiß ich mir trotz mittlerweile recht
umfangreicher Bibliothek an Bord meines Wohnklos offline einfach nicht
zu helfen...
Dann ist mir natürlich klar, dass ich mit meinem
Qualifikations-Hintergrund ohne eigenen Internetzugang überhaupt keine
Chance habe, jemals etwas anderes zu sein als ein abgehängter
Sozialfall... ein Programmierer ohne Internet ist ein Unding, und Hunde
ausführen, Schnee schippen oder Treppenhäuser putzen hat wohl noch
niemanden aus der Hartzerei herausgebracht...
Meine Homepage (www.khyberspace.de) habe ich in der Tat unwiderruflich
gelöscht, erstens gab es in all den Jahren so gut wie keine Resonanz,
zweitens frage ich mich mittlerweile wirklich, warum sich irgendjemand
da draußen für die abstruse Lebensgeschichte eines
Möchtegern-Afghanauten, der niemals auch nur in die Nähe Afghanistans
gekommen ist, interessieren sollte... und meine dilettantischen
Astrofotografie-Versuche sind auch nicht wirklich überliefernswert.
Ebenfalls vorläufig gelöscht bleiben die Elektronikorgel-Datenbank
"Greenbook" und die im Aufbau befindliche Musikdatenbank
"Rock-o-Data"... längerfristig kann ich mir aber sehr gut vorstellen,
diese beiden Projekte nach umfassender Offline-Vorbereitung (jeweils
1000 Datensätze, Einrichtung gestaffelter Zugangsrechte zur Mitwirkung
von Benutzern) wieder ins Netz zu stellen, dann aber unter passenderen
Domain-Namen - bergisch-afghanistan.de klingt ja nun wirklich
einigermaßen ballaballa!
Die Afghanistan-Chronik (http://home.arcor.de/yadgar/index.html) habe
ich dagegen online gelassen, irgendwann will ich sie fortsetzen,
außerdem nutzt ein guter Freund (www.ismailmohr.de) ebenfalls diesen
Webspace, den dürfte ich gar nicht löschen!
Nur bräuchte ich für all diese Projekte unbegrenzten Internet-Zugang,
also mit WWW... und das wird schwierig, so lange ich keine ausreichenden
"Abwehrkräfte" gegen die oben beschriebenen Zwangs-Attacken habe...
Bis bald im Khyberspace, wo auch immer das sein wird...
Yadgar
Das kommt davon, wenn man Entscheidungen überstürzt angeht... zwar hatte
ich erst das Ethernet-Kabel zur DSL-Box per Seitenschneider gekappt,
dann auch (nach einer neuerlichen Debian aptosid-Installation, weil ich
unbedingt noch POV-Ray 3.6.1 für Linux brauchte) das alternative
USB-Kabel... tags darauf stellte ich fest, dass mit der im November
anlässlich einer Vertragsumstellung von 1&1 zugesandten neuen FritzBox
auch ein Ethernetkabel mitgeliefert wurde! Und dieses Ethernetkabel
funktioniert zwar nicht an einem großen Linux-Hauptrechner (die letzte
Installation erfolgte mit eingestöpseltem USB-Kabel, also erkennt Linux
fortan nur Internetzugänge über USB), sehr wohl aber an meinem
Windows-"Notlaptop"...
...und sonst stand ich wieder bis zum Hals im Online-Sumpf, ZEIT Online,
taz und die übliche ziellose Herumgoogelei inbegriffen... und damit dann
leider auch wieder das zwanghafte Suchen nach
christlich-fundamentalistischen Webseiten, in dem ich Suchphrasen mit
"Sünde" oder "Hölle" eingebe. Warum tue ich das? Nicht aus ernsthafter
religiöser Überzeugung, sondern einfach um mir Angstgefühle zu
verschaffen, nichts macht mich so kirre wie evangelikale Onlinetraktate
("Chick Gospel Tracts" und ähnliches), wo mir Ungläubigem immerwährende
unvorstellbare Höllenqualen angedroht werden, mit denen verglichen
Auschwitz eine kuschelige Sommerfrische war... ich kann es nicht anders
ausdrücken, ich bin regelrecht süchtig nach religiös induzierter Angst!
Daher sah ich, insbesondere nach einem Gespräch mit einem
Psychotherapeuten der örtlichen Suchtberatungsstelle, keine andere
Möglichkeit, als meinen privaten Internetzugang auf unbestimmte Zeit
aufzugeben. Dies alleine würde bereits ausreichen, um mich vom
"Angstgoogeln" abzuhalten - Internetcafes sind zu teuer und zu weit
entfernt, wenn ich bei meinem Freund Micha im Sauerland online gehe,
reicht die "soziale Kontrolle" durch ihn aus, keine Fundi-Seiten aufzurufen.
Jetzt stellt sich für mich wieder die Frage, wie ich die psychologische
Hürde zum Onlinegehen hoch genug halte, um nicht alle Nasenlang
zwanghaft auf Seiten mit jesus-irgendwas oder bibel-soundso
rumzuhängen... der Laptop ist eine 10 Jahre alte Rumpelkiste mit Pentium
IV/1,5 GHz und ganzen 256 MB RAM, noch dazu unter Windows XP, da ist die
Surferei trotz 6 MBit/Sekunde um einiges mühsamer als auf meinem dicken
Linux-Boliden. Ideal wäre es, wenn ich den Internet-Zugang technisch auf
E-Mail und Usenet beschränken könnte - aber nach allem, was ich über
Windows zu wissen glaube, lässt sich der Internet Explorer überhaupt
nicht deinstallieren, oder etwa doch?
Eine andere Möglichkeit wäre es, das Ethernet-Kabel bei Freunden oder
Nachbarn zu deponieren, so dass ich, wenn mich der Googelzwang
überkommt, nur mit beträchtlicher Zeitverzögerung ins Internet komme -
bis dahin hat das überschießende Dopamin schon wieder ausreagiert.
Die radikalste Variante wäre wie gehabt auch dieses Ethernetkabel
durchzukneifen... aber ich fühle mich ganz ohne Internet sehr einsam,
und bei vielen Computerproblemen weiß ich mir trotz mittlerweile recht
umfangreicher Bibliothek an Bord meines Wohnklos offline einfach nicht
zu helfen...
Dann ist mir natürlich klar, dass ich mit meinem
Qualifikations-Hintergrund ohne eigenen Internetzugang überhaupt keine
Chance habe, jemals etwas anderes zu sein als ein abgehängter
Sozialfall... ein Programmierer ohne Internet ist ein Unding, und Hunde
ausführen, Schnee schippen oder Treppenhäuser putzen hat wohl noch
niemanden aus der Hartzerei herausgebracht...
Meine Homepage (www.khyberspace.de) habe ich in der Tat unwiderruflich
gelöscht, erstens gab es in all den Jahren so gut wie keine Resonanz,
zweitens frage ich mich mittlerweile wirklich, warum sich irgendjemand
da draußen für die abstruse Lebensgeschichte eines
Möchtegern-Afghanauten, der niemals auch nur in die Nähe Afghanistans
gekommen ist, interessieren sollte... und meine dilettantischen
Astrofotografie-Versuche sind auch nicht wirklich überliefernswert.
Ebenfalls vorläufig gelöscht bleiben die Elektronikorgel-Datenbank
"Greenbook" und die im Aufbau befindliche Musikdatenbank
"Rock-o-Data"... längerfristig kann ich mir aber sehr gut vorstellen,
diese beiden Projekte nach umfassender Offline-Vorbereitung (jeweils
1000 Datensätze, Einrichtung gestaffelter Zugangsrechte zur Mitwirkung
von Benutzern) wieder ins Netz zu stellen, dann aber unter passenderen
Domain-Namen - bergisch-afghanistan.de klingt ja nun wirklich
einigermaßen ballaballa!
Die Afghanistan-Chronik (http://home.arcor.de/yadgar/index.html) habe
ich dagegen online gelassen, irgendwann will ich sie fortsetzen,
außerdem nutzt ein guter Freund (www.ismailmohr.de) ebenfalls diesen
Webspace, den dürfte ich gar nicht löschen!
Nur bräuchte ich für all diese Projekte unbegrenzten Internet-Zugang,
also mit WWW... und das wird schwierig, so lange ich keine ausreichenden
"Abwehrkräfte" gegen die oben beschriebenen Zwangs-Attacken habe...
Bis bald im Khyberspace, wo auch immer das sein wird...
Yadgar