Discussion:
Bohrmaschine
(zu alt für eine Antwort)
Martin Schade
2019-06-15 17:59:51 UTC
Permalink
Sagt mal,

würde eine gewöhnliche o.g. aus dem Baumarkt auch auf der Mondoberfläche
funktionieren?

Grüße, Martin Schade
Hergen Lehmann
2019-06-16 00:12:12 UTC
Permalink
würde eine gewöhnliche o.g. aus  dem Baumarkt auch auf der
Mondoberfläche funktionieren?
Warum sollte sie nicht? Außer Strom und Magnetismus wird für die
Funktion nichts weiter benötigt, und beides funktioniert auch im Weltraum.
Bei einem Außeneinsatz wird der Spaß wegen der extremen Temperaturen
aber nur von kurzer Dauer sein.
Jörg "Yadgar" Bleimann
2019-06-17 19:31:01 UTC
Permalink
Hi(gh)!
Post by Hergen Lehmann
Warum sollte sie nicht? Außer Strom und Magnetismus wird für die
Funktion nichts weiter benötigt, und beides funktioniert auch im Weltraum.
Bei einem Außeneinsatz wird der Spaß wegen der extremen Temperaturen
aber nur von kurzer Dauer sein.
Wieso? Mangels Atmosphäre rühren die "extremen" Temperaturen nur von der
Sonnenstrahlung her, man kann nicht behaupten, dass "es" (was denn?) auf
dem Mond 150°C heiß wäre - wenn man das Gehäuse der Bohrmaschine weiß
lackiert (oder gar mit reflektierender Folie beklebt), sollte sie sich
nicht überhitzen...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Thomas 'PointedEars' Lahn
2019-06-18 00:50:15 UTC
Permalink
Post by Jörg "Yadgar" Bleimann
Post by Hergen Lehmann
Warum sollte sie nicht? Außer Strom und Magnetismus wird für die
Funktion nichts weiter benötigt, und beides funktioniert auch im
Weltraum. Bei einem Außeneinsatz wird der Spaß wegen der extremen
Temperaturen aber nur von kurzer Dauer sein.
Wieso? Mangels Atmosphäre rühren die "extremen" Temperaturen nur von der
Sonnenstrahlung her,
"Nur" – Sonnenstrahlung, die so gut wie nicht von der äusserst flüchtigen
Mondatmosphäre absorbiert wird.
Post by Jörg "Yadgar" Bleimann
man kann nicht behaupten, dass "es" (was denn?) auf dem Mond 150°C heiß
wäre -
Seine Oberflächentemperatur wurde am lunaren Äquator mit "nur" maximal
390 K = 116.85 °C gemessen (minimal 95 K = −178.15 °C). Siehe Referenz
unten.

Würde er 100 % der Sonnenstrahlung absorbieren und emittieren, wäre also ein
Schwarzer Körper, dann

Solarkonstante:

S = F(1 au) = 1367 W/m².

Sonnenleuchtkraft:

L☉ = S · 4π (1 au)².

Solarer Strahlungsfluss im Abstand d:

F(d) = L☉/(4π d²).

Solare Strahlungsleistung auf Fläche A im Abstand d:

P(d) = F(d) A = S · 4π (1 au)²/(4π d²) A.

Strahlungsleistung der Sonne auf dem Erdmond:

P☾_absorb ≈ S · 4π (1 au)²/(4π (1 au)²) · π · R☾² = S π R☾².

Die Durchschnittstemperatur des Erdmonds wäre dann also:

P☾_emit = P☾_absorb

P☾_absorb = A☾_emit σ T☾⁴

T☾ = ∜(P☾_absorb/(A☾_emit σ))
= ∜(S π R☾²/(4π R☾² σ)) = ∜(S/(4σ)) ≈ 278.3 K ≈ 5.2 °C.

[σ ≈ 5.6704 × 10⁻⁸ W/(m² K⁴) ist die Stefan–Boltzmann-Konstante.]

Sie beträgt jedoch nur ≈ (95 K + 390 K)/2 = 242.5 K = −30.65 °C (wenn wir
annehmen, dass die gemessenen gute Extremalwerte für den gesamten Erdmond
ergeben).

<https://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/factsheet/moonfact.html>

Was dann heiss wird, ist natürlich das absorbierende Material selbst, und
zwar sehr viel *schneller* als mit dichterer Atmosphäre, weil es so gut wie
kein (strömendes) Gas gibt, das die Wärme abtransportieren könnte.

[Apropos: Mit einer Albedo von ≈ 30 % wäre die durchschnittliche
Oberflächentemperatur der Erde als Schwarzer Körper −18.58 °C.
Dass das nicht so ist (sie war 1850 ≈ +14 °C), liegt vor allem
an der Atmosphäre (natürlicher Treibhauseffekt). Dass es zusätzlich
einen vom Menschen verursachten Treibhauseffekt gibt, sieht man daran,
dass die Durchschnittstemperatur heute schon ≈ +15 °C ist.
Post by Jörg "Yadgar" Bleimann
wenn man das Gehäuse der Bohrmaschine weiß lackiert (oder gar mit
reflektierender Folie beklebt), sollte sie sich nicht überhitzen...
Unsinn.

ISS-Astronauten vermeiden es bereits, längere Spacewalks in praller Sonne zu
machen, weil sich dabei ihr Raumanzug leicht überhitzen kann, obwohl er
weiss ist und ein Kühlsystem hat …
--
PointedEars
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Oliver Jennrich
2019-06-18 19:21:25 UTC
Permalink
Post by Jörg "Yadgar" Bleimann
Hi(gh)!
Post by Hergen Lehmann
Warum sollte sie nicht? Außer Strom und Magnetismus wird für die
Funktion nichts weiter benötigt, und beides funktioniert auch im Weltraum.
Bei einem Außeneinsatz wird der Spaß wegen der extremen Temperaturen
aber nur von kurzer Dauer sein.
Wieso? Mangels Atmosphäre rühren die "extremen" Temperaturen nur von
der Sonnenstrahlung her, man kann nicht behaupten, dass "es" (was
denn?) auf dem Mond 150°C heiß wäre - wenn man das Gehäuse der
Bohrmaschine weiß lackiert (oder gar mit reflektierender Folie
beklebt), sollte sie sich nicht überhitzen...
Das hängt auch ganz entscheidend von der Wärme ab, die durch den
elektrischen Antrieb erzeugt wird. Außerdem wäre es naiv, zu glauben
dass die Sonne die einzige Quelle thermischer Strahlung wäre. Ein nicht
unerheblicher Teil dürfte von der Mondoberfläche stammen, was deutlich
erschweren kann, die in der Bohrmaschine erzeugte Wärme wieder
loszuwerden.

Thermisches Design für Missionen auf oder nahe der Oberfläche von
sonnennahen Planeten oder Monden ist nicht-trivial.
--
Space - The final frontier
Martin Schade
2019-06-18 12:56:08 UTC
Permalink
Post by Martin Schade
würde eine gewöhnliche o.g. aus dem Baumarkt auch auf der
Mondoberfläche funktionieren?
Warum sollte sie nicht? Außer Strom und Magnetismus wird für die Funktion
nichts weiter benötigt, und beides funktioniert auch im Weltraum.
Bei einem Außeneinsatz wird der Spaß wegen der extremen Temperaturen aber
nur von kurzer Dauer sein.
Der Kommutator müßte im Vakuum arbeiten
Das Schmerfett wäre ebenfalls dem Vakuum ausgesetzt und könnte sublimieren
Die Temperatur wäre, je nachdem die BM im Sonnenlicht oder im Schatten läuft
...
Es gäbe keine Kühlung durch Luft

Grüße, Martin Schade
Stefan Roth
2019-06-19 17:39:45 UTC
Permalink
Post by Martin Schade
Post by Martin Schade
würde eine gewöhnliche o.g. aus dem Baumarkt auch auf der
Mondoberfläche funktionieren?
Warum sollte sie nicht? Außer Strom und Magnetismus wird für die Funktion
nichts weiter benötigt, und beides funktioniert auch im Weltraum.
Bei einem Außeneinsatz wird der Spaß wegen der extremen Temperaturen aber
nur von kurzer Dauer sein.
Der Kommutator müßte im Vakuum arbeiten
Das Schmerfett wäre ebenfalls dem Vakuum ausgesetzt und könnte sublimieren
Die Temperatur wäre, je nachdem die BM im Sonnenlicht oder im Schatten läuft
Es gäbe keine Kühlung durch Luft
Grüße, Martin Schade
Ich denke, der durchs Bohren aufgewirbelte Feinstaub ist der echte
Killer, der eine Supermarkt-Bohrmaschine ziemlich rasch verkleben
würde.

Interessant ist, dass man eine halbkomatöse NG durch
Supermarkt-Bohrmaschinen zu vorübergehendem Leben erwecken kann.

Das stimmt mich jetzt sehr zuversichtlich: Leben kann im Universum an
den unwahrscheinlichsten Orten gedeihen. ;-)

Grüße, Stefan
--
Space probe "New Horizons" KBO "Ultima Thule" encounter on Jan 1, 2019, 12:33am EST
Martin Schade
2019-06-22 17:50:22 UTC
Permalink
Post by Stefan Roth
Post by Martin Schade
Post by Martin Schade
würde eine gewöhnliche o.g. aus dem Baumarkt auch auf der
Mondoberfläche funktionieren?
Warum sollte sie nicht? Außer Strom und Magnetismus wird für die Funktion
nichts weiter benötigt, und beides funktioniert auch im Weltraum.
Bei einem Außeneinsatz wird der Spaß wegen der extremen Temperaturen aber
nur von kurzer Dauer sein.
Der Kommutator müßte im Vakuum arbeiten
Das Schmerfett wäre ebenfalls dem Vakuum ausgesetzt und könnte sublimieren
Die Temperatur wäre, je nachdem die BM im Sonnenlicht oder im Schatten läuft
Es gäbe keine Kühlung durch Luft
Grüße, Martin Schade
Ich denke, der durchs Bohren aufgewirbelte Feinstaub ist der echte
Killer, der eine Supermarkt-Bohrmaschine ziemlich rasch verkleben
würde.
Interessant ist, dass man eine halbkomatöse NG durch
Supermarkt-Bohrmaschinen zu vorübergehendem Leben erwecken kann.
Das stimmt mich jetzt sehr zuversichtlich: Leben kann im Universum an
den unwahrscheinlichsten Orten gedeihen. ;-)
Naja, die Überlegung ist für mich, ob Gerät für universelle Anwendung wie
eben Bohrmaschinen dort bereitgehalten werden können, oder ob man jedes
Ding, das man dort verwenden will, extra umkonstruieren muß. Dabei geht man
bei der BM zur Benutzung durch Menschen davon aus, daß der Mensch keinen
Drehabtrieb hat, sondern bestenfalls eine Handkurbel drehen kann. Alternativ
könnte man auch einen Roboter so auslegen, daß er einen Werkzeugarm hat, an
den verschiedene Geräte angeflanscht werden können.

Grüße, Martin Schade
Hergen Lehmann
2019-06-22 19:04:13 UTC
Permalink
Post by Martin Schade
Naja, die Überlegung ist für mich, ob Gerät für universelle Anwendung
wie eben Bohrmaschinen dort bereitgehalten werden können, oder ob man
jedes Ding, das man dort verwenden will, extra umkonstruieren muß.
Darum wird man in den meisten Fällen nicht herum kommen. Nicht nur wegen
der anderen Umgebungsbedingungen (Temperaturen, Fehlen von Kühlluft,
geringere Gravitation, Staub, Strahlung), sondern auch wegen der weit
höheren Anforderungen an die Zuverlässigkeit.
Hier auf der Erde ist es inzwischen ja leider allgemein üblich,
Alltagsgegenstände so auszulegen, das sie bei Überlastung sofort
versagen und auch bei pfleglicher Behandlung gerade knapp über die
Gewährleistungsfrist kommen.
Post by Martin Schade
drehen kann. Alternativ könnte man auch einen Roboter so auslegen, daß
er einen Werkzeugarm hat, an den verschiedene Geräte angeflanscht werden
können.
Könnte man sicher tun, hat dann halt den Nachteil, das bei Ausfall
dieses Universalinstruments sofort die gesamte Mission scheitert. Mit
streng getrennten Instrumenten kann man teilweise Ausfälle wesentlich
besser verschmerzen. Und mit etwas Glück funktionieren einige
Instrumente sogar Jahrzehnte über die geplante Missionsdauer hinaus und
liefern immer noch Erkenntnisse.
Martin Schade
2019-06-23 20:12:08 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Martin Schade
Naja, die Überlegung ist für mich, ob Gerät für universelle Anwendung
wie eben Bohrmaschinen dort bereitgehalten werden können, oder ob man
jedes Ding, das man dort verwenden will, extra umkonstruieren muß.
Darum wird man in den meisten Fällen nicht herum kommen. Nicht nur wegen
der anderen Umgebungsbedingungen (Temperaturen, Fehlen von Kühlluft,
geringere Gravitation, Staub, Strahlung), sondern auch wegen der weit
höheren Anforderungen an die Zuverlässigkeit.
Hier auf der Erde ist es inzwischen ja leider allgemein üblich,
Alltagsgegenstände so auszulegen, das sie bei Überlastung sofort versagen
und auch bei pfleglicher Behandlung gerade knapp über die
Gewährleistungsfrist kommen.
Post by Martin Schade
drehen kann. Alternativ könnte man auch einen Roboter so auslegen, daß
er einen Werkzeugarm hat, an den verschiedene Geräte angeflanscht werden
können.
Könnte man sicher tun, hat dann halt den Nachteil, das bei Ausfall dieses
Universalinstruments sofort die gesamte Mission scheitert. Mit streng
getrennten Instrumenten kann man teilweise Ausfälle wesentlich besser
verschmerzen. Und mit etwas Glück funktionieren einige Instrumente sogar
Jahrzehnte über die geplante Missionsdauer hinaus und liefern immer noch
Erkenntnisse.
Dann nimm doch mehrere dieser Universalinstrumente und lege sie etwas
unterschiedlich aus, so daß nicht bei allen dasselbe Bauteil ausfallen wird.
Oder sieh das so, daß der Raumfahrer das eigentliche Universalinstrument
ist, und daß dessen Funktionsfähigkeit von weiteren Baugruppen abhängt. Und
wenn man ihn nur zum Halten der Bohrmaschine (in Weltraum-Handschuhen)
einsetzen will, ist das reichlich kompliziert. Ein Problem wäre noch das
Einspannen des Bohrers, man kann sich dabei leicht verletzen bzw. seinen
Raumanzug kaputtmachen.

Grüße, Martin Schade
Hergen Lehmann
2019-06-23 20:51:52 UTC
Permalink
Post by Martin Schade
Dann nimm doch mehrere dieser Universalinstrumente und lege sie etwas
unterschiedlich aus, so daß nicht bei allen dasselbe Bauteil ausfallen wird.
Redundanz bedeutet zusätzliches Gewicht, und zusätzliches Gewicht macht
die Mission mindestens sehr viel teurer, oft sogar unmöglich. Es hat
schon seinen Grund, warum man diese i.d.R. nur für wenige Kernfunktionen
(Computer, Stromversorgung) vorsieht, und ansonsten lieber riskiert,
wegen Störungen nur einen Teil der geplanten Experimente durchführen zu
können.
Post by Martin Schade
Oder sieh das so, daß der Raumfahrer das eigentliche Universalinstrument
ist, und daß dessen Funktionsfähigkeit von weiteren Baugruppen abhängt.
Astronauten sind mit Abstand das teuerste und sperrigste
"Universalinstrument", das du haben kannst. Allein das nötige Equipment,
um diese Sensibelchen ein paar Tage am Leben zu halten, kostet dich so
viel Gewicht, Volumen und Geld, das du dafür locker ein Dutzend
unbemannte Missionen losschicken kannst.

Und bemannte Missionen jenseits der Erdumlaufbahn, die länger als wenige
Wochen dauern, sind derzeit reine Utopie. Da fehlt es noch an
elementarer Grundlagenforschung, wie z.B. vor Ort Nahrung und Atemluft
produziert werden kann.
Post by Martin Schade
Weltraum-Handschuhen) einsetzen will, ist das reichlich kompliziert. Ein
Problem wäre noch das Einspannen des Bohrers, man kann sich dabei leicht
verletzen bzw. seinen Raumanzug kaputtmachen.
Diese biologischen Einheiten gehen noch in vielerlei anderer Hinsicht
ziemlich leicht kaputt. :-P

Hergen
Takvorian
2019-06-25 11:28:56 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Astronauten sind mit Abstand das teuerste und sperrigste
"Universalinstrument", das du haben kannst.
Intelligente Fachleute vor Ort sind aber das "Instrument", das die wichtigen
Erkenntnisse in kürzester Zeit liefert, im Gegensatz zu den Blechbüchsen,
die eine direkt unter ihr befindliche Lebensform dumm und blind übersehen
könnten.
Post by Hergen Lehmann
Allein das nötige Equipment,
um diese Sensibelchen ein paar Tage am Leben zu halten, kostet dich so
viel Gewicht, Volumen und Geld, das du dafür locker ein Dutzend
unbemannte Missionen losschicken kannst.
Da liefern dann aber dummerweise 500 Missionen in 100 Jahren nur einen
Bruchteil dessen, was intelligente Fachleute vor Ort in einer Woche
rausfinden würden. Zudem sind die Sensibelchen gut beraten, sich
alternativen Lebensraum zu schaffen, denn die Erde alleine ist auf Dauer
eine Sackgasse, das hat z.B. auch Hawking kurz vor seinem Tod dringend
angeraten.
Giorgi Matradze
2019-06-25 17:46:26 UTC
Permalink
Gamarjoba!
Post by Takvorian
Intelligente Fachleute vor Ort sind aber das "Instrument", das die wichtigen
Erkenntnisse in kürzester Zeit liefert, im Gegensatz zu den Blechbüchsen,
die eine direkt unter ihr befindliche Lebensform dumm und blind übersehen
könnten.
Da liefern dann aber dummerweise 500 Missionen in 100 Jahren nur einen
Bruchteil dessen, was intelligente Fachleute vor Ort in einer Woche
rausfinden würden. Zudem sind die Sensibelchen gut beraten, sich
alternativen Lebensraum zu schaffen, denn die Erde alleine ist auf Dauer
eine Sackgasse, das hat z.B. auch Hawking kurz vor seinem Tod dringend
angeraten.
Oh, ein armenischer Nickname... finde ich gut!

Orgien in Georgien!!!

Giorgi
Hergen Lehmann
2019-06-25 21:07:20 UTC
Permalink
Post by Takvorian
Intelligente Fachleute vor Ort sind aber das "Instrument", das die wichtigen
Erkenntnisse in kürzester Zeit liefert, im Gegensatz zu den Blechbüchsen,
Schönes Wunschdenken.

Dummerweise sind die menschlichen Sinne allein auf das Überleben in der
Erdatmosphäre ausgerichtet, und der sperrige Raumanzug trägt nicht
gerade dazu bei, diese Sinne zu schärfen. Ohne die Hilfe eines großen
Bergs an mitgeführten "Blechbüchsen" (Instrumenten) sieht der Mensch im
Weltraum exakt GAR NICHTS.

Für eben diese Instrumente bleibt aber nur wenig Raum, wenn der
Löwenanteil der Nutzlast bereits mit Biomasse, Lebenserhaltungssystemen
und Versorgungsgütern blockiert ist.

Unter dem Strich werden die meisten Missionen genau die Erkenntnisse
liefern, welche die mitgeführten Instrumente erlauben. Die Anwesenheit
von Menschen ist dabei sekundär bis störend (Minderung der Nutzlast,
störende Emissionen).
Post by Takvorian
die eine direkt unter ihr befindliche Lebensform dumm und blind übersehen
könnten.
Ich bin mir ziemlich sicher, das auch du eine direkt unter dir
befindliche Mikrobe übersehen wirst.

Und falls du sie mit Hilfe einer Blechbüchse doch siehst, wird sich erst
mal nur eine Frage stellen: War die schon vorher da ist sie gerade von
dir herunter gefallen?

Gerade bei der Suche nach außerirdischem Leben ist die Anwesenheit von
Menschen mit ihren riesigen, mitgeführten Sortiment an Mikroorganismen
massiv störend.
Post by Takvorian
Da liefern dann aber dummerweise 500 Missionen in 100 Jahren nur einen
Bruchteil dessen, was intelligente Fachleute vor Ort in einer Woche
rausfinden würden.
Oh, da hätte ich jetzt aber gerne eine Aufstellung, was die
ISS-Besatzung am gestrigen Tag Bahnbrechendes herausgefunden hat, was
alle bisher stattgefundenen unbemannten Missionen in den Schatten stellt.
Post by Takvorian
Zudem sind die Sensibelchen gut beraten, sich
alternativen Lebensraum zu schaffen, denn die Erde alleine ist auf Dauer
eine Sackgasse, das hat z.B. auch Hawking kurz vor seinem Tod dringend
angeraten.
Leider gibt es in unserem Sonnensystem aber definitiv keinen geeigneten
Lebensraum. Der Mars kann keine Atmosphäre halten (taugt also
bestenfalls für eine winzige Population unter Glas, die schon mangels
genetischer Diversität nicht überlebensfähig ist) und alles andere ist
noch weit lebensfeindlicher.

Das nächste Sonnensystem ist gut vier Lichtjahre entfernt, das nächste
bewohnbare System möglicherweise hunderte oder tausende Lichtjahre, und
damit ohne Magie unerreichbar.

Die Sensibelchen hätten definitiv bessere Chancen, wenn sie einen Ausweg
aus der Sackgasse suchen und beschreiten würden.

Hergen
Takvorian
2019-06-26 11:39:07 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Intelligente Fachleute vor Ort sind aber das "Instrument", das die wichtigen
Erkenntnisse in kürzester Zeit liefert, im Gegensatz zu den Blechbüchsen,
Schönes Wunschdenken.
Realität. KI ist bisher noch Welten von menschlicher Intelligenz entfernt,
sie ist dümmer als ein dummer Hund. Müsste also eher KD heißen.
Würde die Menschheit auf dem Mars leben und die Erde von dort aus bisher nur
mit Sonden erkundet haben, sie hätte nur einen winzigen Bruchteil des
Wissens, das wir heute von der Erde haben, da könnte sie Sonden schicken, so
lange und so viele wie sie will, da wird nie etwas Vernünftiges.
Post by Hergen Lehmann
Dummerweise sind die menschlichen Sinne allein auf das Überleben in der
Erdatmosphäre ausgerichtet, und der sperrige Raumanzug trägt nicht
gerade dazu bei, diese Sinne zu schärfen. Ohne die Hilfe eines großen
Bergs an mitgeführten "Blechbüchsen" (Instrumenten) sieht der Mensch im
Weltraum exakt GAR NICHTS.
Seine Sehkraft und Urteilsfähigkeit ist auf dem Mars z.B. nicht
beeinträchtigt und seine Nase braucht er dafür eher nicht. Mit seinen Händen
kann er Instrumente intelligent und situationsbedingt einsetzen, sofort auf
alles intelligent reagieren. Siehe Link unten.
Post by Hergen Lehmann
Für eben diese Instrumente bleibt aber nur wenig Raum, wenn der
Löwenanteil der Nutzlast bereits mit Biomasse, Lebenserhaltungssystemen
und Versorgungsgütern blockiert ist.
Unter dem Strich werden die meisten Missionen genau die Erkenntnisse
liefern, welche die mitgeführten Instrumente erlauben. Die Anwesenheit
von Menschen ist dabei sekundär bis störend (Minderung der Nutzlast,
störende Emissionen).
Das Nutzlast-Problem ist ja gerade das Problem der Spielzeug-Sonden, mit
ihren wenigen winzigen Spielzeug-Instrumenten. Hinzu kommt, dass sich das
Zeug nicht intelligent in Echtzeit steuern lässt. Bei bemannten Missionen
hingegen würde die gesamte Ausrüstung nach und nach vor Ort geschafft, wenn
dann zum Schluss die Wissenschaftler kommen, haben sie alles parat, leichtes
und schweres Gerät. Die Sonden haben schon ihren Sinn bei Fernerkundungen
nach Jupiter/Saturn/Pluto, beim Mars wird's aber langsam wirklich peinlich.
Von Braun hätte das schon in ferner Vergangenheit realisiert, hätte man ihm
die Mittel dazu gegeben. Dummerweise wurde die Raumfahrt damals aber
eingestellt. Sogar Mondlandung ist heute Science Fiction, es wird sogar
bezweifelt, dass sie stattfand.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
die eine direkt unter ihr befindliche Lebensform dumm und blind übersehen
könnten.
Ich bin mir ziemlich sicher, das auch du eine direkt unter dir
befindliche Mikrobe übersehen wirst.
Für mich stimmt das, für einen erfahrenen Wissenschaftler
(Geologe/Biologe...) aber eher nicht. ;-)
Post by Hergen Lehmann
Und falls du sie mit Hilfe einer Blechbüchse doch siehst, wird sich erst
mal nur eine Frage stellen: War die schon vorher da ist sie gerade von
dir herunter gefallen?
Gerade bei der Suche nach außerirdischem Leben ist die Anwesenheit von
Menschen mit ihren riesigen, mitgeführten Sortiment an Mikroorganismen
massiv störend.
Die Frage hätte man sich bei dem Mondmaterial, das die bemannten Missionen
zurück brachten, ja auch stellen müssen, hätte man darin Mikroben gefunden.
Man hat es trotzdem zwecks Untersuchung mitgenommen.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Da liefern dann aber dummerweise 500 Missionen in 100 Jahren nur einen
Bruchteil dessen, was intelligente Fachleute vor Ort in einer Woche
rausfinden würden.
Oh, da hätte ich jetzt aber gerne eine Aufstellung, was die
ISS-Besatzung am gestrigen Tag Bahnbrechendes herausgefunden hat, was
alle bisher stattgefundenen unbemannten Missionen in den Schatten stellt.
Die ISS ist eher auch nur Spielzeug, wobei die dort durchgeführten
Experimente nicht einfach automatisch hätten stattfinden können.
Planetologen, die z.B. mit der Auswertung der Cassini-Mission befasst sind,
sind zudem eher nicht deiner Meinung. Da heißt es: "Wir sollten Menschen
statt Roboter ins All schicken" - und das schon 2008.
https://www.focus.de/digital/multimedia/dld-2008/digital-life-spezial-menschen-zum-mars_aid_235414.html
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Zudem sind die Sensibelchen gut beraten, sich
alternativen Lebensraum zu schaffen, denn die Erde alleine ist auf Dauer
eine Sackgasse, das hat z.B. auch Hawking kurz vor seinem Tod dringend
angeraten.
Leider gibt es in unserem Sonnensystem aber definitiv keinen geeigneten
Lebensraum.
Der Mars gilt als solcher, ebenso der ein oder andere Mond, auf dem man
wegen des erdähnlichen Druckes noch nicht mal einen Raumanzug bräuchte, eine
Sauerstoffmaske würde reichen.
Post by Hergen Lehmann
Der Mars kann keine Atmosphäre halten (taugt also
bestenfalls für eine winzige Population unter Glas,
Oder unter der Erde, ausbaufähig. Der Mars hatte mal eine dichte Atmosphäre
mit fließendem Wasser, das ließe sich wiederholen. Wenn es gelänge, eine
dichte Atmosphäre zu schaffen (Modelle dafür existieren, zudem noch mit
Sauerstoff angereichert) kann man sie auch aufrecht erhalten. Wenn sie da
ist, muss man den Prozess ja nicht stoppen und zusehen, wie sie wieder
schwindet.
Post by Hergen Lehmann
die schon mangels genetischer Diversität nicht überlebensfähig ist)
Mit der Aussage "nicht überlebensfähig" wäre ich vorsichtig.
Homo Sapiens ist nicht auf einen Schlag mit x Millionen Exemplaren
entstanden und ging laut Aussage von Fachleuten im Laufe seiner Entwicklung
durch einen genetischen Flaschenhals von teilweise nur wenigen hundert
Individuen.
Post by Hergen Lehmann
und alles andere ist noch weit lebensfeindlicher.
Eine Umgebung, die noch nicht mal einen Druckanzug erforderlich machte,
würde ich nicht als weit überlebensfeindlicher als Mars bezeichnen.
Post by Hergen Lehmann
Das nächste Sonnensystem ist gut vier Lichtjahre entfernt, das nächste
bewohnbare System möglicherweise hunderte oder tausende Lichtjahre, und
damit ohne Magie unerreichbar.
Enrico Fermi hatte das mal durchgerechnet: Eine Zivilisation, die beim
Aussterben der Saurier unseren heutigen technologischen Stand gehabt hätte,
hätte inzwischen die Milchstraße komplett besiedelt, ohne licht- oder gar
überlichtschnelle Raumfahrt und vor allem ohne Magie. Da wären die
Sensibelchen heute recht sicher vorm Aussterben. ;-)
Post by Hergen Lehmann
Die Sensibelchen hätten definitiv bessere Chancen, wenn sie einen Ausweg
aus der Sackgasse suchen und beschreiten würden.
Die Erde ist die absolut sichere Sackgasse, wenn nicht in Kürze durch den
Einschlag eines riesigen Brockens, dann auf lange Sicht auf jeden Fall. Bis
sie vom roten Riesen "Sonne" verschluckt wird, wird man wohl nicht warten
müssen, da wird sich schon früher was finden. Da hat Hawking sicher Recht.
Hergen Lehmann
2019-06-26 16:06:54 UTC
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Takvorian
2019-06-27 20:26:54 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Intelligente Fachleute vor Ort sind aber das "Instrument", das die wichtigen
Erkenntnisse in kürzester Zeit liefert, im Gegensatz zu den Blechbüchsen,
Schönes Wunschdenken.
Realität. KI ist bisher noch Welten von menschlicher Intelligenz entfernt,
sie ist dümmer als ein dummer Hund. Müsste also eher KD heißen.
Intelligenz ist direkt vor Ort auch nicht gefragt, sondern vielmehr eine
Instanz, welche die auf der Erde sorgsam ausgeklügelten Anweisungen
akribisch ausführt.
Menschen sind nun vor Ort (Mars) gefragt, die Sonden-Spielerei ist nur noch
peinlich. Wie schon gesagt: das sehen sogar an den Sonden-Missionen
beteiligte Fachleute so.
Post by Hergen Lehmann
Warum wohl waren die weit überwiegende Mehrzahl der Astronauten der
Vergangenheit keine Wissenschaftler, sondern Soldaten? Richtig: Weil sie
gerade NICHT selbst denken, sondern Beobachtungen präzise melden und
selbst in der größten Notlage ruhig auf Anweisungen warten sollten.
Nun, je größer die Population auf dem Mars sein wird, desto mehr
Wissenschaftler werden dort auch tätig sein - und es ist hoch wünschenswert,
dass diese zu denken in der Lage sein werden. ;-)
Post by Hergen Lehmann
Warum führen Wissenschaftsastronauten überwiegend fachfremde Experimente
durch? Richtig: Weil lediglich ihre wissenschaftliche Arbeitsmethodik
gefragt ist, und sie gerade NICHT eigenmächtig bewerten sollen, welche
Beobachtung wichtig erscheint und welche nicht.
Wir hatten bisher nur bemannte Missionen zum Mond mit drei Personen an Bord.
Das kann und wird nicht immer so bleiben. Es sollten dauerhaft bemannte
Mondstationen entstehen, das Gleiche auf dem Mars.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Würde die Menschheit auf dem Mars leben und die Erde von dort aus bisher nur
mit Sonden erkundet haben, sie hätte nur einen winzigen Bruchteil des
Wissens, das wir heute von der Erde haben, da könnte sie Sonden schicken, so
lange und so viele wie sie will, da wird nie etwas Vernünftiges.
Zumindest wären dann nicht hunderttausende Lebensformen bereits vor
ihrer wissenschaftlichen Entdeckung ausgerottet worden, weil der ach so
schlaue Mensch nur "Vernünftiges", sprich: den schnellen Profit im Sinn
hatte.
Da ist was dran. Es wäre auch besser gewesen, Homo Sapiens wäre in Afrika
geblieben, und hätte die restlichen Gebiete der Erde nur mit Sonden
erkundet. Man hätte über diese Gebiete dann zwar nur einen winzigen
Bruchteil des heutigen Wissens, die Natur außerhalb von Afrika wäre dann
aber intakt geblieben. Du willst die Menschen wegen ihres hohen
Zerstörungspotenzials auf der Erde gefangen halten?
Post by Hergen Lehmann
Und genau um den geht es natürlich auch wieder bei den derzeit geplanten
Mond- und Marsmissionen. Nicht Wissenschaft, sondern kommerzieller
Weltraumtourismus und die mögliche Erschließung von Rohstoffquellen sind
die Triebfedern.
Ob der Mars nun aus wissenschaftlichen oder sonstigen Gründen besiedelt
wird, ist doch wurscht. Die Wissenschaft wird auf jeden Fall auch ihren
Anteil bekommen. Er gilt ja derzeit als Planet ohne Lebensformen, es spräche
also nichts dagegen, menschliche Lebensformen dort heimisch zu machen, z.B.
stark Sauerstoff produzierende Pflanzenarten und Nutzpflanzen. Es wäre
reichlich albern, einen leblosen Planeten unter Quarantäne stellen zu
wollen.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Seine Sehkraft und Urteilsfähigkeit ist auf dem Mars z.B. nicht
beeinträchtigt und seine Nase braucht er dafür eher nicht. Mit seinen Händen
kann er Instrumente intelligent und situationsbedingt einsetzen, sofort auf
alles intelligent reagieren. Siehe Link unten.
Das kann im Einzelfall von Vorteil sein, wird meist aber gar nicht
gebraucht, weil die Auswertung der gewonnenen Daten und die Auswahl
geeigneter Folgeexperimente sowieso Jahre dauern.
Genau das sprach auch gegen die wissenschaftliche Erforschung der Erde,
sowas dauert halt seine Zeit. Kein Grund, es nicht in Angriff zu nehmen.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Zeug nicht intelligent in Echtzeit steuern lässt. Bei bemannten Missionen
hingegen würde die gesamte Ausrüstung nach und nach vor Ort geschafft, wenn
dann zum Schluss die Wissenschaftler kommen, haben sie alles parat, leichtes
und schweres Gerät.
Vor allem aber technisch veraltetes Gerät, das schon Jahre da herum gammelt.
Sonden sind bei ihrer Ankunft ebenfalls schon technisch veraltet.
Post by Hergen Lehmann
Und was heißt eigentlich "vor Ort"?
Zuerst mal Mond (dauerhafte Stationen) und dann Mars.
Post by Hergen Lehmann
Unbemannte Sonden kann man gezielt
an unterschiedlichen Orten landen lassen, passend zu den gewünschten
Untersuchungen und basierend auf den Erkenntnissen der Vorgängermission.
Das Argument zog schon bei der Erschließung dieses Planeten hier nicht.
Was man zu erreichen in der Lage ist, will und wird man auch erreichen.
Post by Hergen Lehmann
Eine bemannte Mission mit stückchenweise heran geschafftem Material
bliebe dagegen starr an einen Ort gebunden, der Jahrzehnte zuvor als
Kompromiss festgelegt wurde.
Galt auch für die ersten Siedler in Amerika und an sonstigen Orten.
"Starre Orte" haben die seltsame Eigenschaft, weitere starre Orte zu
erzeugen, bis schließlich der gesamte Planet damit bedeckt ist.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Von Braun hätte das schon in ferner Vergangenheit realisiert, hätte man ihm
die Mittel dazu gegeben. Dummerweise wurde die Raumfahrt damals aber
eingestellt.
Von Braun hat willig das realisiert, was die Militärs haben wollten,
d.h. vor allem erst mal Trägerraketen für (Atom-)waffen. Später dann
Mondmissionen, die vorrangig politischen Propagandazwecken dienten, und
fast keine wissenschaftlichen Erkenntnisse gebracht haben.
Na, die Entwicklung des gesamten Mondprogrammes hat viele wissenschaftliche
Erkenntnisse gebracht, die Untersuchung des Mondmaterials ebenfalls.
Braun wollte ja nahtlos mit bemannten Marsmissionen weiter machen. Hätte man
die Mittel dafür bereit gestellt, wäre das schon im letzten Jahrtausend
geschehen.
Post by Hergen Lehmann
Er war ein durchaus geniales Spielkind, das für sein Spielzeug aber
buchstäblich über Leichen ging.
Für seine Tätigkeit fürs Nazi-Regime ist das wohl wahr. Es kann mir auch
niemand erzählen, er hätte von den Arbeitsbedingungen der dafür eingesetzten
Sklaven nichts gewusst.
Post by Hergen Lehmann
Nein, ich will mir lieber nicht
vorstellen, was er realisiert hätte, wenn er unbegrenzt Geldmittel
gehabt hätte.
Er hätte halt eine bemannte Marsmission auf die Beine gestellt - diesmal
aber unter demokratischen, humanen Bedingungen.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Post by Hergen Lehmann
Gerade bei der Suche nach außerirdischem Leben ist die Anwesenheit von
Menschen mit ihren riesigen, mitgeführten Sortiment an Mikroorganismen
massiv störend.
Die Frage hätte man sich bei dem Mondmaterial, das die bemannten Missionen
zurück brachten, ja auch stellen müssen, hätte man darin Mikroben gefunden.
Man hat es trotzdem zwecks Untersuchung mitgenommen.
Klar. Mehr als demonstrativ ein paar Pröbchen einsammeln konnte man auch
nicht tun, denn weder war Platz für wissenschaftliche Instrumente an
Bord, noch waren die Astronauten in dieser Hinsicht ausgebildet. Es
waren Soldaten auf politischer Propagandamission.
Und natürlich war bereits vorher klar, das man dort kein Leben finden
wird, also auf Kontamination keine Rücksicht nehmen musste.
So klar war das nicht. Die Astronauten wurden nach ihrer Rückkehr ja
zunächst mal in strengste Quarantäne gesteckt. Strenger isoliert als
Befallene hoch ansteckender Krankheiten.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Post by Hergen Lehmann
Oh, da hätte ich jetzt aber gerne eine Aufstellung, was die
ISS-Besatzung am gestrigen Tag Bahnbrechendes herausgefunden hat, was
alle bisher stattgefundenen unbemannten Missionen in den Schatten stellt.
Die ISS ist eher auch nur Spielzeug,
Sie ist - nüchtern betrachtet - die einzige bemannte, wissenschaftliche
motivierte Weltraummission, die die Menschheit bisher durchgeführt hat.
Alles andere hatte immer auch oder sogar vorrangig militärische
Hintergedanken.
Zitat aus dem Link:
Die ISS war ein politisches Projekt, das sich seinen Zweck erst suchen
musste. Es erfüllte nie das Versprechen, für die Industrie kommerziell
nutzbare Ergebnisse zu liefern. Zwar gab es einige Forschungsresultate –
insbesondere bezüglich der Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den
menschlichen Körper -, doch dies ist wissenschaftlich nicht sonderlich
produktiv. Als einzige Rechtfertigung für die ISS bleibt ihre Rolle,
Grundlagen für die bemannte Raumfahrt zu schaffen. Das Ergebnis ist bislang
aber eine riesige Null, denn die Station führt nirgendwohin, außer dass sie
im Kreis um die Erde fliegt.
-------------------------------------------------------------------------
IMHO sollte man endlich aufhören, riesige Nullen zu produzieren und die
Raumfahrt wieder beginnen, idealerweise in Kooperation aller Nationen.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Planetologen, die z.B. mit der Auswertung der Cassini-Mission befasst sind,
sind zudem eher nicht deiner Meinung. Da heißt es: "Wir sollten Menschen
statt Roboter ins All schicken" - und das schon 2008.
https://www.focus.de/digital/multimedia/dld-2008/digital-life-spezial-menschen-zum-mars_aid_235414.html
Bemannte Missionen zum Saturn?
Zunächst mal Mond und Mars, Titan wäre in ferner Zukunft ein lohnendes Ziel,
ebenfalls für Besiedlung geeignet. Mond und Mars bitte sofort, nicht erst in
ferner Zukunft.
Post by Hergen Lehmann
Ja, sicher, vielleicht in einigen
Jahrhunderten, falls es bis dahin noch Menschen gibt.
Glücklicherweise haben sich diese Phantasten nicht durchgesetzt, und so
wissen wir dank der unbemannten Sondern auch heute schon allerlei.
Ich denke mal, wenn die Mondlandung damals aufgegeben worden wäre, hättest
du ebenfalls geschrieben, dass sich die Phantasten glücklicherweise nicht
durchsetzen konnten? Gleiches für die Erforschung der lebensfeindlichen
Polargebiete? Auch da haben sich die Phantasten durchgesetzt, hat viele
Todesfälle gekostet. Menschen ticken anders: sie riskieren freudig und
bedenkenlos ihr Leben zwecks Erforschung/Erschließung des Unbekannten.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Post by Hergen Lehmann
Leider gibt es in unserem Sonnensystem aber definitiv keinen geeigneten
Lebensraum.
Der Mars gilt als solcher,
Im SciFi-Roman? Bei Milliardären, die vom großen Geschäft durch
Weltraumtourismus träumen?
Nein, es laufen derzeit schon lange die erforderlichen Geräte im Test, um
z.B. dem Marsboden Ressourcen entziehen zu können. Die NASA und andere
Organisationen arbeiten daran.
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Zubrin
https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_Society
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Post by Hergen Lehmann
Der Mars kann keine Atmosphäre halten (taugt also
bestenfalls für eine winzige Population unter Glas,
Oder unter der Erde, ausbaufähig.
Unter der Erde wachsen keine Pflanzen, und ohne Pflanzen keine autonome
Lebensgrundlage.
Pflanzen wachsen auch unter Kunstlicht. Wenn man die Wohnungen unterirdisch
anlegt, muss das aber nicht ebenso für Plantagen gelten.
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Der Mars hatte mal eine dichte Atmosphäre
mit fließendem Wasser, das ließe sich wiederholen.
Da kommen wir jetzt aber wirklich in den Bereich der SciFi.
Nein, der Mensch ist mit der heutigen Technologie nicht einmal
ansatzweise in der Lage, Kräfte in kosmologischen Dimensionen frei zu
setzen. Schon gar nicht gegen einen mächtigen Gegenspieler wie die Sonne.
Die Modelle zur Terraformung sind keine SciFi, sie beruhen auf realer
Physik. Die dafür erforderlichen Instrumente sind zwar derzeit nicht da,
aber machbar. Wie blitzschnell und effektiv man auf einem Planeten einen
Treibhaus-Effekt erzeugen kann, siehst du ja hier auf der Erde. Wenn man das
ebenso auf dem Mars macht, tritt das gebundene Wasser wieder an die
Oberfläche, Sauerstoff erzeugendes Pflanzenwachstum wird möglich...
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Post by Hergen Lehmann
und alles andere ist noch weit lebensfeindlicher.
Eine Umgebung, die noch nicht mal einen Druckanzug erforderlich machte,
würde ich nicht als weit überlebensfeindlicher als Mars bezeichnen.
Zum Leben gehört *WEIT* mehr, als der richtige Druck.
Ja, aber auf dem Titan ist dafür schon mal alles enthalten, auf dem Mars
ebenso. Auf Titan könnte man sogar ohne Druckanzug rumlaufen.
https://www.watson.ch/wissen/raumfahrt/451373501-den-mars-besiedeln-nein-es-gibt-ein-besseres-ziel-den-saturnmond-titan
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Enrico Fermi hatte das mal durchgerechnet: Eine Zivilisation, die beim
Aussterben der Saurier unseren heutigen technologischen Stand gehabt hätte,
hätte inzwischen die Milchstraße komplett besiedelt, ohne licht- oder gar
überlichtschnelle Raumfahrt und vor allem ohne Magie. Da wären die
Sensibelchen heute recht sicher vorm Aussterben. ;-)
Eben. Die menschliche Zivilisation ist gerade mal wenige tausend Jahre
alt und schon dicht davor, die Resourcen ihres Lebensraums erschöpft zu
haben. Modellrechnungen über Millionen von Jahren sind da bestenfalls
erheiternd.
Das erste Generationenraumschiff könnte schon unterwegs sein.
Nicht unrealistisch, wie man sich damals in Kubricks "2001" die "ISS"
vorstellte. Das Ding könnte heute tatsächlich in der Form wie im Film
dargestellt um die Erde kreisen, ebenso könnten die im Film gezeigten
Mondstationen existieren.
Da du aber anscheinend davon ausgehst, dass das Ende eh schon kurz
bevorsteht, wäre eine autarke Marsbesiedlung um so dringlicher, denn das
zumindest sollten wir vor dem Weltuntergang noch hinbekommen. ;-)
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Die Erde ist die absolut sichere Sackgasse, wenn nicht in Kürze durch den
Einschlag eines riesigen Brockens, dann auf lange Sicht auf jeden Fall. Bis
sie vom roten Riesen "Sonne" verschluckt wird, wird man wohl nicht warten
müssen, da wird sich schon früher was finden. Da hat Hawking sicher Recht.
Vermutlich hat er das. Umso unsinniger ist die Vorstellung, eine derart
zur Selbstzerstörung neigende Spezies könnte ferne Lebensräume erschließen.
Dass sie das kann, hat sie ja hinreichend bewiesen, sie scheut keine Mühe
und geht dabei über Leichen. Amerika z.B. war mal ein sehr ferner
Lebensraum, dessen Erschließung über Berge von Leichen ging...

Man kann auch nicht ausschließen, dass im Laufe der Evolution tatsächlich
mal Homo Sapiens entstehen könnte, wir jedenfalls sind es nicht.
Thomas 'PointedEars' Lahn
2019-07-09 21:38:21 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Takvorian
Intelligente Fachleute vor Ort sind aber das "Instrument", das die
wichtigen Erkenntnisse in kürzester Zeit liefert, im Gegensatz zu den
Blechbüchsen,
Schönes Wunschdenken.
Dummerweise sind die menschlichen Sinne allein auf das Überleben in der
Erdatmosphäre ausgerichtet, und der sperrige Raumanzug trägt nicht
gerade dazu bei, diese Sinne zu schärfen. Ohne die Hilfe eines großen
Bergs an mitgeführten "Blechbüchsen" (Instrumenten) sieht der Mensch im
Weltraum exakt GAR NICHTS.
Für eben diese Instrumente bleibt aber nur wenig Raum, wenn der
Löwenanteil der Nutzlast bereits mit Biomasse, Lebenserhaltungssystemen
und Versorgungsgütern blockiert ist.
Unter dem Strich werden die meisten Missionen genau die Erkenntnisse
liefern, welche die mitgeführten Instrumente erlauben. Die Anwesenheit
von Menschen ist dabei sekundär bis störend (Minderung der Nutzlast,
störende Emissionen).
Was für ein unfassbar engstirniger und angesichts der dafür gewählten
Newsgroup geradezu lächerlich-trolliger Blödsinn.

Erstens betreibt der Mensch auch bemannte Weltraumfahrt, weil es ein Urtrieb
des Menschen ist, das Unbekannte zu erforschen. Das war nämlich
evolutionstechnisch von Vorteil. Etwas plakativ formuliert bist Du heute
nur da, weil sich einst einer Deiner Vorfahren aus der Umgebung, in die er
hineingeboren wurde, hinausgewagt hat.

Zweitens nützt es überhaupt nichts, ein Instrument im Weltall zu haben, wenn
man es nicht sinnvoll ablesen kann, zum Beispiel weil das Signal Monate zum
Empfänger braucht oder widrigenfalls wegen technischer Probleme gar nicht
ankommt. Das ist es *sehr praktisch*, jemanden vor Ort zu haben, der es
widrigenfalls reparieren kann.

Drittens können Menschen etwas, das von Menschen gebaute Maschinen bislang
nicht können: Situationen einschätzen, Daten *bewerten*, und *spontan*
Entscheidungen treffen, die _nicht_ vorprogrammiert wurden und auch nicht
nachträglich einprogrammiert werden können. „Also der Krater da war gar
nicht auf der Karte; morgen werden wir da sowieso in der Nähe sein, lass uns
mal ein bisschen weitergehen und ihn erforschen!“ – auf solche Sätze wirst
Du von einer Maschine noch sehr lange warten müssen.

Viertens kann ein Mensch, der aus dem All *zurückkehrt*, etwas dass eine
Maschine *nie* können wird: er kann davon berichten, wie es ist, *als
Mensch* im All zu sein; wie es ist, die Erde wunderschön und zerbrechlich
aus dem All zu sehen; wie es ist, auf der Mondoberfläche zu stehen und die
Erde vor der tödlichen Schwärze des Alls aufgehen zu sehen; auf dem Mars zu
sein, einem anderen Planeten, und Sonnenuntergänge in ungewohnten Farben zu
erleben. Er kann neben den “kalten” Fakten auch einen *emotionalen*
Eindruck vermitteln.

Informier Dich mal, weshalb das Mars Science Laboratory auf den Namen
“Curiosity” getauft wurde. Und lies mal ein paar Bücher (oder guck Videos)
von Leuten, die im All waren (oder geh zu Events wie “Starmus” und rede mit
ihnen). Vielleicht geht Dir dann ja ein Licht auf.


kopfschüttelnd,
--
PointedEars

Twitter: @PointedEars2
Please do not cc me. /Bitte keine Kopien per E-Mail.
Martin Schade
2019-06-28 09:16:48 UTC
Permalink
Post by Takvorian
Memo1
Post by Hergen Lehmann
Astronauten sind mit Abstand das teuerste und sperrigste
"Universalinstrument", das du haben kannst.
Intelligente Fachleute vor Ort sind aber das "Instrument", das die wichtigen
Erkenntnisse in kürzester Zeit liefert, im Gegensatz zu den Blechbüchsen,
die eine direkt unter ihr befindliche Lebensform dumm und blind übersehen
könnten.
Wenn diese Erkenntnis darin besteht, daß man nun mit einem anderen Gerät -
das man aber nicht dabei hat - weiter untersuchen sollte, dann nützt das
erst mal nichts. Dieses Gerät von der Erde zu schicken dauert zumindest die
Flugzeit; wenn man es allerdings erst weltraumtauglich umkonstruieren und
anfertigen muß allerdings dementsprechend länger.

Grüße, Martin Schade
Takvorian
2019-06-28 14:33:36 UTC
Permalink
Post by Martin Schade
Post by Takvorian
Memo1
Post by Hergen Lehmann
Astronauten sind mit Abstand das teuerste und sperrigste
"Universalinstrument", das du haben kannst.
Intelligente Fachleute vor Ort sind aber das "Instrument", das die wichtigen
Erkenntnisse in kürzester Zeit liefert, im Gegensatz zu den Blechbüchsen,
die eine direkt unter ihr befindliche Lebensform dumm und blind übersehen
könnten.
Wenn diese Erkenntnis darin besteht, daß man nun mit einem anderen Gerät -
das man aber nicht dabei hat - weiter untersuchen sollte, dann nützt das
erst mal nichts. Dieses Gerät von der Erde zu schicken dauert zumindest die
Flugzeit; wenn man es allerdings erst weltraumtauglich umkonstruieren und
anfertigen muß allerdings dementsprechend länger.
Klar, man wird dauerhafte Stationen nach und nach immer weiter hochrüsten
und versorgen müssen, bis sie irgendwann mal autark sein könnten. Die
Kostenfrage ist, verglichen mit sonstigen Ausgaben, eher Pillepalle. Mit dem
Geld, das Fernsehsender bleistiftsweise für olympische Spiele locker machen,
hätte man den Large Hadron Collider bezahlen können oder mit dem Steuergeld,
das jährlich in Deutschland VERSCHWENDET wird (sinnvolle Steuern sind damit
nicht gemeint) könnte man sich einen 30 Milliarden-Marsflug leisten. Mit der
gewaltigen Geldmenge, die man wegen der beim Glücksspiel gescheiterten
Banker einsetzen musste, hätte man x Apollo-Programme finanzieren
können..... Es sollte immer möglich sein, Forschung ohne unmittelbaren
schnellen Nutzen betreiben zu können. Oft stellt sich viel später ein
riesiger Nutzen heraus.
Thomas 'PointedEars' Lahn
2019-06-18 00:55:27 UTC
Permalink
Post by Martin Schade
würde eine gewöhnliche o.g. aus dem Baumarkt auch auf der Mondoberfläche
funktionieren?
Das kommt darauf an, was Du mit „gewöhnlich“ und „funktionieren“ meinst.
--
PointedEars
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